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Leichtathletik EM 2016: Ohne Robert Harting und Raphael Holzdeppe wollen die DLV-Asse die EM rocken

VonSID

Publiziert 04/07/2016 um 21:09 GMT+2 Uhr

Auch ohne Diskus-Star Robert Harting und Stabhochsprung-Ass Raphael Holzdeppe, der wie bei den deutschen Meisterschaften verletzungsbedingt absagen muss, wollen die DLV-Asse bei der EM in Amsterdam ordentlich Selbstvertrauen für die Olympischen Spiele tanken. Die Abwesenheit der Russen dürfte beim Medaillensammeln helfen.

Robert Harting

Fotocredit: SID

Diskus-Star Robert Harting schuftet zu Hause für seinen Traum vom Olympia-Gold, doch die deutschen Leichtathletik-Asse wollen auch ohne ihren großen Anführer die EM rocken. In Abwesenheit der wegen systematischen Dopings gesperrten Russen sollen Kugelstoßer David Storl und Co. in Amsterdam ab Mittwoch ordentlich Medaillen sammeln, um mit Rückenwind in die heiße Phase vor dem Showdown in Brasilien zu starten.
"Wir sehen in der EM einen wichtigen Zwischenpunkt auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Rio", sagte Teammanager Siegfried Schonert vor dem ersten großen Kräftemessen des Jahres in den Niederlanden (bis 10. Juli):
Wichtig ist, auf einem hohen Niveau eine Leistungskontrolle durchzuführen.
Und Cheftrainer Idriss Gonschinska gab seinen Medaillen-Kandidaten für die Olympia-Generalprobe mit auf den Weg, "intensiv an der weiteren Formausprägung" zu arbeiten. Insgesamt schickt der DLV 101 Athleten nach Amsterdam.

Olympia steht über allem

Die EM ist wichtig, doch Olympia steht in dieser Saison für die Leichtathleten über allem. "Der Fokus ist ganz klar auf Rio ausgerichtet", sagte Speerwerfer Thomas Röhler, der mit 91,28 m die Nummer eins der Welt ist, dem SID. Auch Ex-Weltmeister Storl will natürlich seinen Titel erfolgreich verteidigen, für den Leipziger geht es nach einem durchwachsenen Saisonstart aber vor allem darum, im Wettkampf Selbstvertrauen zu tanken. "Ruhe bewahren und weiter arbeiten", lautet das Motto des 25-Jährigen.
Harting verzichtete wegen Rio gleich ganz auf die EM. "Ich brauche einfach die nächsten Wochen im Training, um bei Olympia konkurrenzfähig zu sein", sagte der Berliner, der nach seinem Kreuzbandriss und weiteren verletzungsbedingten Rückschlägen im Frühling lieber im Training intensiv an seiner Form feilt. Dafür soll sein jüngerer Bruder Christoph für die Hartings die Fehde mit Polens Weltmeister Piotr Malachowski erfolgreich weiterführen.

Ausschluss der Russen = Chance für DLV

Eine Medaillenprognose will der DLV fast schon traditionell nicht herausgeben, aber durch den internationalen Ausschluss der Russen sind die Erfolgsaussichten natürlich deutlich gestiegen. Mehr als die acht Medaillen (viermal Gold) von Zürich 2014 sollten es auf jeden Fall werden.
Die Werfer um Storl und Weltmeisterin Christina Schwanitz, Röhler sowie Betty Heidler sind immer für Medaillen gut, in Amsterdam hoffen aber auch Läufer wie Homiyu Tesfaye (1500 m), Gesa Felicitas Krause, WM-Dritte über 3000-m-Hindernis, oder Dreisprung-Entdeckung Max Heß auf Edelmetall.

Holzdeppe läuft die Zeit davon

Medaillenträume hatte Stabhochspringer Raphael Holzdeppe wohl ohnehin kaum gehegt, der Vize-Weltmeister wollte sich in Amsterdam vor allem für Rio empfehlen - doch am Montag musste er wegen muskulärer Probleme seinen EM-Start absagen. "Leider stimmt es", schrieb Holzdeppe bei Twitter:
Ich werde aber weiter für Rio 2016 kämpfen.
Holzdeppe ist verletzungsbedingt noch nicht über 5,40 m hinausgekommen, nun muss er bis zum Wochenende bei einem anderen Wettbewerb die Olympia-Norm (5,70) nachliefern.

Stepanowa unter neutraler Flagge

Im Mittelpunkt des Interesses wird zunächst aber vor allem Julia Stepanowa stehen. Die Doping-Whistleblowerin, die mit ihren Aussagen in der ARD-Dokumentation "Geheimsache Doping" die Enthüllung des Skandals in ihrer Heimat ins Rollen gebracht hatte, darf wegen ihrer Verdienste im Anti-Doping-Kampf unter neutraler Flagge in den Niederlanden starten, der Weltverband IAAF machte dies am Freitag möglich.
Und so werden am Mittwoch bei den Vorläufen über 800 m (18.25 Uhr) alle Augen auf Stepanowa gerichtet sein. "Egal wie schnell sie in Amsterdam laufen wird, Hauptsache ist, dass sie dabei ist", sagte DLV-Präsident Clemens Prokop.
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