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Speerwerfer Johannes Vetter gewinnt WM-Bronze in Doha

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VonEurosport

Update 06/10/2019 um 22:57 GMT+2 Uhr

Speerwerfer Johannes Vetter hat bei der Leichtathletik-WM in Doha die Bronzemedaille gewonnen. Der 26-Jährige musste sich mit 85,37 m dem neuen Weltmeister Anderson Peters aus Grenada (86,89) sowie dem Esten Magnus Kirt (86,21) geschlagen geben und verpasste damit die Chance, als zweiter Speerwerfer nach dem Tschechen Jan Zelezny (1993 und 1995) seinen Titel erfolgreich zu verteidigen.

Johannes Vetter

Fotocredit: Getty Images

Johannes Vetter sackte kurz enttäuscht auf der Tartanbahn zu Boden, dann schnappte er sich aber doch die schwarz-rot-goldene Flagge und marschierte in die Fankurve: Zwei Jahre nach seinem WM-Triumph von London hat der deutsche Speerwurf-Rekordler die erfolgreiche Titelverteidigung verpasst und sich mit Bronze begnügen müssen. Die Medaille am Abschlusstag der Meisterschaften in Doha war nach einer schwierigen Saison ein Trostpflaster - auch wenn Vetters Weite aus der Qualifikation locker zu Gold gereicht hätte.
Der 26-Jährige kam in einem durchwachsenem Finale nur auf für ihn enttäuschende 85,37 m - mehr als vier Meter weniger als am Vortag (89,65). Gold sicherte sich überraschend Anderson Peters aus Grenada (86,89) vor dem Esten Magnus Kirt (86,21).

Vetter verpasst historische Titelverteidigung

"Ich habe heute nicht unbedingt Gold verloren, sondern Bronze gewonnen", sagte Vetter im "ZDF":
Es war ein heftiges Jahr.
Julian Weber aus Mainz belegte in Doha Rang sechs (81,26).
Für die deutschen Speerwerfer, die mit einem Dreifachtriumph geliebäugelt hatten, war es eine insgesamt verkorkste WM. Olympiasieger Thomas Röhler und der deutsche Meister Andreas Hofmann waren bereits in der Qualifikation gescheitert.
Vetter verpasste die Chance, zum erst zweiten Mehrfach-Champion unter den Speerwerfern nach dem tschechischen Weltrekordler Jan Zelezny (1993, 1995 und 2001) zu werden. Damit riss auch die deutsche Siegesserie bei Großereignissen, nachdem Röhler Olympia-Gold 2016 sowie den EM-Titel 2018 geholt hatte und Vetter 2017 Weltmeister geworden war.

Verletzungen bremsen Vetter im Vorfeld aus

Vetter startete mit einem schwachen Versuch diesseits der 80-Meter-Marke in den Wettkampf, machte ihn ungültig. Versuch Nummer zwei war längst nicht perfekt und flog viel zu weit nach rechts hinaus, reichte aber dann zu Bronze - danach lief aber kaum noch etwas zusammen, die folgenden Versuche waren deutlich kürzer.
Vetter hatte einen schweren Weg nach Doha hinter sich, Verletzungen bremsten ihn immer wieder aus, vor allem der Fuß seines linken Stemmbeins machte Ärger. Die auch im Hinblick auf Olympia 2020 dringend nötige Operation verschob Vetter auf kurz nach der WM, die er ansonsten hätte sausen lassen müssen. Aufgrund der Schwächung dieses für einen Speerwerfer so entscheidenden Körperteils verlief die Vorbereitung aber alles andere als ideal. "Ich sage es mal salopp: Ich versuche in diesem schwierigen Jahr, aus Scheiße Gold zu machen", sagte Vetter dem "SID":
Mein Körper ist in diesem Jahr mein größter Gegner.
Bundestrainer Boris Obergföll, der auch Vetters Heimcoach ist, meinte:
Ihm fehlen dadurch rund 1000 Würfe, und es fehlt vor allem die Wettkampfroutine.

Röhler nach Quali-Aus: "Fehler alleine bei mir suchen"

Vetter stellte sich trotzdem der Herausforderung: "Vielleicht ist der Wille auch größer als der körperliche Verstand", sagte er. Kurz vor der WM erzielte Vetter in Minsk beachtliche 90,03 m, im Qualifikations-Durchgang von Doha sprach er dann das nächste Machtwort: 89,65 m, souveräne Tagesbestweite - Vetter, das merkte die Konkurrenz - war voll da.
Als Vetter um die Medaillen kämpfte, saß Röhler durchaus wehmütig auf der Tribüne des Khalifa International Stadiums. "Der Fehler ist allein bei mir zu suchen, da müssen wir nicht über das Klima oder Bodenbeläge sprechen. Es war einfach nicht mein Tag", sagte der 28-Jährige.
(SID)
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