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Leichtathletik-WM: Silber für Hammerwerfer Merlin Hummel in Tokio - mit erstem Wurf und Bestleistung zur Medaille
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Update 16/09/2025 um 16:09 GMT+2 Uhr
Hammerwerfer Merlin Hummel hat bei der Leichtathletik-WM seinen Traum wahr gemacht und Silber gewonnen. Im Finale trumpfte er mit Bestleistung auf, gleich im ersten Versuch schleuderte der 23-jährige aus München das Gerät auf 82,77 Meter. Es ist bereits die dritte Silbermedaille bei den Titelkämpfen in Tokio für das deutsche Team nach Malaika Mihambo im Weitsprung und Amanal Petros im Marathon.
Hummel lässt den Hammer fliegen: Silber mit erstem Versuch
Quelle: Eurosport
Besser als Hummel war nur der alte und neue Weltmeister Ethan Katzberg aus Kanada mit neuem Meisterschaftsrekord von 84,70 Metern. Bronze holte der Ungar Bence Halasz, der mit 82,69 Metern Hummel noch gefährlich nahekam.
"Ich wollte den ersten Wurf eigentlich locker machen und dann habe ich gemerkt, dass ich den ganz gut erwische. Dann habe ich noch Power reingegeben und dann ist er eben weit geflogen. Das war so nicht geplant", sagte Hummel im "ZDF": "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich habe versucht einen guten Job zu machen, das hat funktioniert. Es ist eine Weltmeisterschaft, da will man alles geben. Man muss die perfekte Balance finden zwischen technisch schönen Würfen und richtig viel Kraft und Adrenalin reinballern - aber es hat im ersten funktioniert", erklärte Hummel.
Als bisher letzter deutscher Hammerwerfer hatte Markus Esser (Bronze) vor 20 Jahren in Helsinki eine WM-Medaille gewonnen, das bisher letzte Gold holte Karsten Kobs vor 26 Jahren in Sevilla. Nun hat Deutschland mit Hummel wieder einen neuen King im Ring.
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"Ich bin natürlich unheimlich stolz auf den Jungen und auf den langen kontinuierlichen Weg", sagte sein Trainer Martin Ständner im "ZDF": "Jahr für Jahr gesteigert immer wieder, klasse. Was er heute hier gezeigt hat, das war einfach sau, sau stark."
Hummel mit sechs Eiern zu WM-Silber
Hummel konnte seinen Coup im Nationalstadion zuerst gar nicht glauben, Deutschlands neuer King im Ring griff sich immer wieder fassungslos ins Gesicht. Doch dann präsentierte der 23-Jährige den Fotografen stolz seinen dicken Bizeps und holte sich die schwarz-rot-goldene Fahne zum Feiern. Nach dem Wettkampf seines Lebens jubelte Hummel bei der Leichtathletik-WM in Tokio ausgelassen über Silber. Bei seiner WM-Premiere in Budapest 2023 war er noch nach drei ungültigen Versuchen ausgeschieden.
Mit KI und "sechs Eiern jeden Morgen" schaffte es Hummel tatsächlich zur ersehnten Medaille. Und wie. Der Münchner steigerte im Finale gleich im ersten Versuch seine Bestleistung auf starke 82,77 m und erfüllte sich seinen Traum.
Hummel hatte im Vorfeld der Titelkämpfe in diesem Jahr auch dank seiner selbst entwickelten KI-Trainings-App erstmals die 80-Meter-Marke mit dem 7,26 Kilogramm schweren Hammer geknackt und sich Hoffnungen auf eine Medaille gemacht - und dann hielt der Wuschelkopf dem Druck tatsächlich stand. Die WM-Atmosphäre schien Hummel, der "jeden Morgen" zum Frühstück nach eigener Aussage "sechs Eier" verspeist, sogar zu beflügeln. Mit einem grandiosen Auftritt gewann das Kraftpaket die dritte Medaille für das deutsche Team bei den Titelkämpfen in Japan.
Hummel hält Wort: Mit Topweite zur Medaille
Jung, selbstbewusst und völlig cool auf der großen Bühne - dem Student der angewandten Künstlichen Intelligenz war von Beginn an anzusehen, dass er diese Medaille mit aller Macht wollte. Das Kraftpaket stemmt im Training 240 Kilogramm beim Kniebeugen - und brachte die Power auch sofort in den Ring. Gleich im ersten Versuch warf Hummel anderthalb Meter weiter als jemals zuvor. Genau an Tag X war er in absoluter Topform. Doch Katzberg konnte Hummel nicht schocken, der Olympiasieger konterte umgehend.
Hummel hatte schon in der Qualifikation am Montag einen super souveränen Eindruck hinterlassen und danach "die ganz weiten Würfe" für das Finale angekündigt - und dann lieferte der Bayer tatsächlich ganz cool ab.
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(SID)
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