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Olympia in Rio 2016: Debakel für deutsche Speerwerferinnen

VonSID

Update 19/08/2016 um 04:34 GMT+2 Uhr

Das deutsche Speerwurf-Trio ist bei Olympia in Rio nach einem enttäuschenden Wettkampf leer ausgegangen. Beim Sieg der Kroatien Sara Kolak belegte Ex-Weltmeisterin Christina Obergföll in ihrem letzten großen internationalen Wettkampf mit 62,92 m als beste Deutsche Platz acht. Nur Elfte mit 59,71 m wurde die EM-Zweite Linda Stahl direkt vor der deutschen Meisterin Christin Hussong (57,70).

Speerwerferin Christina Obergföll bei Oympia in Rio 2016

Fotocredit: AFP

Die 21 Jahre alte EM-Dritte Kolak siegte mit 66,18 m vor der Südafrikanerin Sunette Viljoen (64,92) und Weltrekordlerin Barbora Spotakova aus Tschechien (64,80).

Keine dritte Medaille für Obergföll

Der krönende Abschluss blieb aus, die ehemalige Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll verlässt die große internationale Bühne ohne ihre dritte Olympiamedaille in Serie: Die 34-Jährige aus Offenburg beendete in Rio ihre letzten Sommerspiele mit 62,92 Metern auf Platz acht. Vor vier Jahren in London hatte Obergföll Silber gewonnen, 2008 in Peking holte sie mit Bronze das einzige Edelmetall der deutschen Leichtathleten.
Da Vize-Europameisterin Linda Stahl (Leverkusen/59,71), die wie Obergföll ihre Karriere nach der Saison beendet, sowie die deutsche Meisterin Christin Hussong (Zweibrücken/57,70) nur auf Platz elf und zwölf kamen, endete auch die Erfolgsserie deutscher Speerwerferinnen bei Olympischen Spielen: Erstmals seit 16 Jahren gab es in Rio keine Olympiamedaille. Vor vier Jahren hatten Obergföll und Stahl noch Silber und Bronze gewonnen.
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Christina Obergföll und Linda Stahl bei Olympia in London 2012

Fotocredit: AFP

"Ich habe mich geärgert, weil ich gespürt habe, dass ich es drauf gehabt hätte, zwei Meter weiter zu werfen. Aber es sind auch ein paar rausgeflogen, die vor mir in der Weltjahresbestenliste sind. Lieber Achte als Vierte", sagte Obergföll in der ARD.
Damit geht auch das Warten des deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) auf das dritte deutsche Edelmetall weiter. Lediglich Diskus-Olympiasieger Christoph Harting und der Drittplatzierte Daniel Jasinski schafften bisher einen Podestplatz.

"Irgendwie war die Luft raus"

Es war ein schwieriger Wettkampf, für alle deutschen Speerwerferinnen. Stahl und Hussong mussten bereits nach drei Versuchen ihre Sachen packen. "Irgendwie ist es auch eine Erleichterung, dass es vorbei ist. Es war das ganze letzte Jahr eine enorme Anspannung wegen der Nominierung", sagte Stahl: "Irgendwie war jetzt die Luft raus, weil wir bei der EM schon so hochfahren mussten." Obergföll schaffte es zwar noch unter die besten acht Athletinnen, um die Medaillen konnte sie allerdings nicht kämpfen.
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Speerwerferin Christina Obergföll bei Olympia 2008 in Peking

Fotocredit: Getty Images

Dabei war alleine ihre Teilnahme schon mit einigen Nebengeräuschen verbunden gewesen. Dass sie nun beste Deutsche wurde zumindest ein bisschen Genugtuung. Denn im Vorfeld hatte neben den drei deutschen Starterinnen auch Weltmeisterin Katharina Molitor (Leverkusen) auf eine Nominierung gehofft.
Bei der EM, für die Obergföll nicht nominiert worden war, hatte Molitor Platz vier belegt. Auch bei der DM war Molitor als Zweite vor Obergföll (Rang vier) platziert gewesen. Allerdings hatte Obergföll die bessere Saisonbestweite erzielt. Molitor hatte anschließend eine einstweilige Verfügung erwirken wollen, war damit aber gescheitert. Alle vier Sportlerinnen hatten die Qualifikations-Kriterien erfüllt.
Die Abschiedsvorstellung hat sich Obergföll für das ISTAF in Berlin am 3. September aufgehoben. Dort soll die Weltmeisterin von 2013 und Zweite von 2005 und 2007 noch einmal gebührend gefeiert werden.

Muhammad stürmt für USA zu Gold

Dalilah Muhammad aus den USA hat in Rio souverän Gold über 400 m Hürden geholt.
Die Jahres-Weltbeste setzte sich in 53,13 Sekunden vor Europameisterin Sara Slott Petersen aus Dänemark (53,55) und ihrer Landsfrau Ashley Spencer (53,72) durch.
Die Tübingerin Jackie Baumann war in Rio im Vorlauf ausgeschieden.
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