Agentur von Malaika Mihambo und Florian Wellbrock will Olympia-Siege vermarkten
VonEurosport
Publiziert 06/08/2021 um 12:27 GMT+2 Uhr
Aus Gold mach' Geld: Für die deutschen Olympiastars Malaika Mihambo und Florian Wellbrock ist nach der Rückkehr in Deutschland die Zeit gekommen, ihre Siege zu versilbern. Einfach ist das aufgrund der Corona-Pandemie nicht, doch mittelfristig werden beide deutlich mehr in der Tasche haben als die vergleichsweise bescheidene Gold-Prämie in Höhe von 20.000 Euro. Davon ist ihre Agentur überzeugt.
"Mit Olympia-Gold steigt ihre Popularität", sagte Claudia Lindner von der Agentur Albus, die sowohl die Weitspringerin als auch den Schwimmer unter Vertrag hat, dem "SID": "Beide Sportler sind in der Weltspitze mit außergewöhnlichen Leistungen angekommen und gehören somit zu den Größten in ihrer Sportart."
Und mit den Größten schmücken sich die Sponsoren nun mal gerne, sie sind gern gesehene Gäste in TV-Shows und für den Werbemarkt interessant.
Während Mihambo schon vor Olympia mit gut dotierten Werbeverträgen relativ gut durch die Coronakrise gekommen war, erwartet Albus nun bei Freiwasser-Olympiasieger Wellbrock den großen Durchbruch.
Bislang ist der 23-Jährige eher ein "Local Hero" in Magdeburg und der nationalen Schwimmszene, nun aber werde er seinen Marktwert "auch auf internationaler Ebene erweitern", prophezeite Lindner, "somit wird Florian in die Liga der Topverdiener kommen".
Marketing-Experte über Wellbrock-Gold: Lässt sich kaum vermarkten
Seine Zweifel hat da Peter Rohlmann. Der Marketing-Experte, der seit über 20 Jahren eine eigene Agentur führt, glaubt: Wellbrocks Goldmedaille über 10 km "lässt sich leider kaum vermarkten". Es fehle an einem "natürlichen Grundinteresse" am Freiwasserschwimmen, sagte Rohlmann dem "Münchner Merkur".
Allerdings war Wellbrock auch im Beckenschwimmen mit Bronze über 1500 m und Platz vier über 800 m Freistil erfolgreich. Und als Doppel-Weltmeister hatte er vor zwei Jahren Historisches geleistet.
Noch wissen viele deutsche Sportfans wenig über den ausgebildeten Immobilienkaufmann, dessen Schwester bei einem Schwimmunfall im Alter von 13 Jahren ums Leben kam und der sich auf seiner Brust eine Zeile aus einem Sido-Song tätowieren ließ: "Genieß' dein Leben ständig, du bist länger tot als lebendig."
Wellbrock: Mache nicht den Hampelmann
Wellbrock ist eher introvertiert, "ich mache auf der Tribüne nicht den Hampelmann oder schwinge irgendwelche Reden", sagte er einmal dem "SID".
Es liegt nun an ihm und seinem Management, einen gesunden Mittelweg zu finden, um seiner Persönlichkeit treu zu bleiben und sich trotzdem ein wenig zu öffnen.
Albus versucht, seine Vorzeige-Athleten durch "Projekte mit Kindern und im Bereich Umwelt" zu platzieren. Mihambo hat im Lockdown mit dem Verein "Starkmacher" Grundschüler via Youtube fit gemacht, Wellbrock will sich künftig in Projekten für eine bessere Wasserqualität engagieren.
Eine gemeinsame Vermarktung als prominentes Schwimm-Liebespaar mit seiner Verlobten Sarah Köhler, die in Tokio ebenfalls Bronze gewann, wird es für Wellbrock aber nicht geben. "Wir sind zwei Einzelsportler - und als solche wollen wir auch wahrgenommen werden", sagte Köhler. Man werde sich zwar "nicht verstecken", aber auch nicht bewusst "im Doppelpack" auftreten.
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(SID)
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