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Techno-Doping für Paralympicssieger Heinrich Popow großes Thema bei den Spielen in Rio

VonSID

Publiziert 01/09/2016 um 13:39 GMT+2 Uhr

100-Meter-Paralympicssieger Heinrich Popow erwartet bei den Spielen in Rio de Janeiro (7. bis 18. September) zahlreiche Sportler mit eigentlich zu großen Prothesen. "Das Thema Techno-Doping ist heiß", sagte Popow dem "SID". Zahlreiche Athleten machen sich demnach deutlich größer, als sie mit zwei gesunden Beinen eigentlich wären.

100-m-Paralympicssieger Heinrich Popow: "Das Thema Techno-Doping ist heiß"

Fotocredit: SID

Popow erklärte:
Manche Athleten stoßen beim Sitzen mit dem Knie an die Nase, weil der Unterschenkel so lang ist. Das sieht aus wie im Zirkus. Das ist Affentheater, das hat nichts mit Leistungssport zu tun.
Weiter sagte der 33 Jahre alte Sprinter: "Dann sieht man einen Johannes (Floors, d. Red.), der komplett in seinen Proportionen bleibt, weil er selbst Orthopädie-Techniker ist und weiß, was es hieße, sich länger zu machen. Und dann siehst du Amerikaner oder Brasilianer, die zehn Kilo Übergewicht haben, aber extrem lange Prothesen. Da muss das IPC schnellstmöglich handeln."

IPC ist Problem bewusst, handelt aber (noch) nicht

Derzeit legalisiert das Internationale Paralympische Komitees (IPC) falsche Prothesenlängen in Ansätzen sogar durch eine unglückliche Regelung. Das IPC hat zwar erkannt, dass die Prothesenlängen derzeit einer falschen Formel folgen, eine Regeländerung ist jedoch erst im kommenden Jahr angedacht. Bei den Spielen in Rio kommt also noch die "falsche" Formel bei der Überprüfung von Prothesenlängen zum Einsatz.
Einseitig Amputierte - und damit auch Weitsprung-Weltrekordler Markus Rehm und ihn - betreffe das Problem aber nicht, stellte Popow klar. "Es bringt mir nichts, eine Prothese schneller zu machen, als mein gesundes Bein laufen kann", erklärte der Leverkusener: "Wenn ich links schneller laufe als rechts, drehe ich mich im Kreis. Auch das Thema der Höhen spielt bei den einseitig Amputierten keine Rolle. Mache ich meine Prothese länger, komme ich mit dem gesunden Bein nicht auf den Boden."
Die Vorwürfe gegen ihn durch Rivale Wojtek Czyz vor dem 100-Meter-Finale von London sei deshalb auch "reine Schikane" gewesen: "Ein Versuch, mich zwischen Vorlauf und Endlauf aus dem Konzept zu bringen. Wenn man nicht verlieren kann, muss man eben irgendeine Scheiße labern."
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