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Amstel Gold Race - Windschatten für Tadej Pogacar? Renndirektor Leo van Vliet äußert sich zu brisanter Szene

Thomas von Eichhorn

Update 08/05/2023 um 17:17 GMT+2 Uhr

Leo van Vliet, der Renndirektor des Amstel Gold Race, hat Vorwürfe zurückgewiesen, dem späteren Sieger Tadej Pogacar mit dem Führungsfahrzeug geholfen zu haben. Dies sei nicht seine Absicht gewesen. Pogacar schien gerade den Vorsprung auf seinen Verfolger Ben Healy einzubüßen, als van Vliet mit dem Auto am Slowenen vorbeifuhr und ihm durch dessen Windschatten vermeintlich einen Vorteil gab.

Im Windschatten des Renndirektors: Kontroverse Szene um Pogacar

Bei der 57. Austragung des Amstel Gold Race war der Ire Ben Healy zehn Kilometer vor dem Ziel bis auf 20 Sekunden an den Führenden Tadej Pogacar herangekommen. Allerdings überholte dann das Führungsfahrzeug des Renndirektors den Slowenen und fuhr einige Zeit vor ihm; es schien, als würde van Vliet ihn bewusst in seinem Windschatten fahren lassen.
Die sozialen Medien schütteten anschließend Häme über die vermeintliche Einflussnahme von Renndirektor Leo van Vliet aus.
Auch Ex-Radsport-Star Philippe Gilbert, der für Eurosport Frankreich als Co-Kommentator tätig ist, war beim Anblick der Live-Bilder schockiert: "Solche Bilder wollen wir nicht sehen. Das ist nicht vorbildlich, das ist kein Fair Play. Das Auto hat hier nichts zu suchen."
Kurze Zeit später fügte er spöttelnd an: "Hat keiner die Telefonnummer von Leo, um ihn anzurufen? Ich finde ihn toll, aber es ist nicht cool, das zu sehen."
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Tadej Pogacar gewinnt das Amstel Gold Race

Fotocredit: Getty Images

Van Vliet: "Wir haben alle gehofft, dass Pogacar gewinnen würde"

Van Vliet wurde anschließend von der niederländischen Zeitung "AS" auf die Kontroversen wegen der vermeintlich entscheidenden Szene angesprochen.
Wütend wies der Ex-Radsportler die Vorwürfe zurück: "Was bringt es mir?" Er sagte, er habe aus Sicherheitsgründen für eine kurze Zeit vor Pogacar herfahren müssen: "Wir sind hinter Tadej Pogacar hergefahren und Ben Healy kam näher, also mussten wir vorbeifahren", rechtfertigte sich der 67-Jährige.
Anschließend sei die Straße enger geworden, daher habe er nicht viel Abstand zu Pogacar herstellen können. Auch sei er weit genug vor Pogacar hergefahren. "Daran ist nichts falsch", so van Vliet.
Den Vorwurf, er sei einen ganzen Kilometer lang vor Pogacar gefahren, wies er entschieden zurück: "Schauen Sie sich die TV-Bilder an. Ich bin selbst Radrennfahrer gewesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ihm geholfen hat", schimpfte der Niederländer, der weiter nichts als Bewunderung für Pogacar übrig hatte.
"Wir haben alle gehofft, dass Pogacar gewinnen würde. Wenn man sieht, was er da macht, ist das irgendwie nicht von dieser Welt. Jahrelang habe ich es nicht gesehen, dass jemand so ein Solo aus seinen Beinen herausgestrampelt hat", schwärmte er vom zweimalige Tour-de-France-Sieger.
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