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Giro d'Italia 2016: Etappensieg durch Nikias Arndt als Seelenbalsam für Giant-Alpecin

VonSID

Update 30/05/2016 um 15:12 GMT+2 Uhr

Nikias Arndt sagte nach seinem Etappensieg beim Finale des Giro d'Italia etwas, das völlig banal klingt, aber gerade für Giant-Alpecin nicht banal ist. Arndt sagte: "Wir werden diesen Erfolg genießen." Und es sprach dabei auch eine ganze Menge Erleichterung aus ihm.

Nikias Arndt (Giant-Alpecin) jubelt beim Giro 2016 nach der Schlussetappe

Fotocredit: AFP

Zu oft hatte das deutsche Radteam in dieser Saison schon das Nachsehen gehabt, zu heftig waren die Auswirkungen des furchtbaren Trainingsunfalls von Kapitän John Degenkolb und fünf Kollegen im Januar gewesen, zu tief saß auch deshalb die Verunsicherung.
Arndt sorgte so für tiefe Genugtuung und machte mit dem bislang wichtigsten Sieg seiner Laufbahn sozusagen eine Klammer um die 99. Italien-Rundfahrt, die ja mit dem Zeitfahr-Triumph des Niederländers Tom Dumoulin begonnen hatte. Am 6. Mai in Apeldoorn war Giant-Alpecin der erste Saisonerfolg überhaupt gelungen.
Ein bisschen komisch war Arndt in Turin aber dennoch zumute. Seinen ersten Tagessieg bei einer großen Landesrundfahrt hatte sich der gebürtige Buchholzer anders vorgestellt. Nur weil der Italiener Giacomo Nizzolo wegen eines Regelverstoßes im Sprint zurückgesetzt worden war, durfte er aufs Podium. "Auf diese Art wollte ich natürlich eigentlich nicht gewinnen", sagte Arndt, der 2014 eine Etappe beim prestigeträchtigen Tour-de-France-Härtetest Critérium du Dauphiné für sich entschieden hatte.

Degenkolb-Zukunft unklar

Die Saison von Giant-Alpecin hat nach diesem ereignisreichen Giro ein paar dringend benötigte Lichtblicke erhalten, offene Fragen bleiben aber mit Blick auf die Zukunft weiterhin. Die wichtigste: Geht Degenkolb am Saisonende tatsächlich? Und daran gekoppelt: Wenn ja, was macht dann Hauptsponsor Alpecin?
Zuletzt wurde bereits über einen Wechsel Degenkolbs zum amerikanischen Team Trek-Segafredo spekuliert, der auch nach SID-Informationen eine realistische Möglichkeit ist. "John gehört zu den Fahrern, deren Verträge dieses Jahr auslaufen", sagte Teamchef Iwan Spekenbrink zuletzt bei cyclingnews.com: "Wir wollten zunächst sehen, wie er sich von seinem Unfall erholt. Wir haben ein klares Bild und werden die Gespräche mit ihm aufnehmen." Er gehe nicht davon aus, dass Degenkolb bei einem anderen Team unterschreiben werde.

Was macht Alpecin?

Der 27-jährige Klassikerspezialist, 2015 Sieger bei Paris-Roubaix und Mailand-Sanremo, hatte nach seinem folgenschweren Trainingsunfall im Januar nahezu dreieinhalb Monate pausiert und am 1. Mai in Frankfurt sein Comeback gegeben. Bei der Kalifornien-Rundfahrt (bis 22. Mai) war der gebürtige Geraer immerhin auf zwei Etappen schon unter den besten Zehn gelandet. Bis zur Tour de France (2. bis 24. Juli) will er wieder in Topform sein.
Im Vorjahr hatten sich bereits Top-Sprinter Kittel (28) und Giant-Alpecin getrennt. Ein Verlust Degenkolbs und damit des zweiten deutschen Zugpferds dürfte wohl auch Alpecin (Vertrag bis 2018) nicht gefallen. "Es gibt neben dem Thema Doping weitere Bedingungen und Kriterien in unserem Sponsorenvertrag, die zu Modifizierungen führen könnten", hatte Alpecin-Sprecher Marcel Klöpping jüngst bei radsport-news.com gesagt.
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