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Giro d´Italia 2019 | Etappenvorschau: Bergankunft und neue Sprints

Vonradsport-news.com

Update 21/05/2019 um 14:56 GMT+2 Uhr

21 Etappen, eine Gesamtdistanz von fast 3600 Kilometern und über 40.000 Höhenmeter - das sind die Eckwerte des Giro d’Italia 2019. Wir stellen die Etappen der zweiten Giro-Woche nach dem Ruhetag vor: Es gibt neue Chancen für die Top-Sprinter um Pascal Ackermann, Gelegenheiten für mutige Ausreißer und endlich auch die ersten echten Bergetappen, darunter eine Bergankunft auf über 2200m Höhe.

Ackermann and Bora

Fotocredit: Getty Images

10. Etappe: Ravenna – Modena

Nach dem ersten Ruhetag folgt ein kurzes Teilstück nach Modena, der Geburtsstadt von Enzo Ferrari, Automobillegende und Gründer der gleichnamigen Sportwagenmarke. Der Giro kehrt nach 34 Jahren in die Stadt am südlichen Rand der Po-Ebene zurück, die auch für ihre architektonischen Meisterwerke bekannt ist. Am Ende dürfte wahrscheinlich ein Sprinter Modena in guter Erinnerung behalten. Denn das heutige Etappenprofil gleicht einem geraden Strich: Keinerlei topografische Erhebung sind auf den 145 Kilometern auszumachen.
Für eine Fluchtgruppe gibt es daher außer Fernsehzeit nichts zu gewinnen. Auch das Finale ist maßgeschneidert für die Sprinter, die letzten 2200 Meter führen nur geradeaus. Sprint Royal!

11. Etappe: Carpi – Novi Ligure

In der Zielstadt Novi Ligure verbrachte Fausto Coppi viele Jahre seines Lebens, zuletzt besuchte der Giro 2010 anlässlich des 40. Todesjahres der italienischen Radsportlegende die Gemeinde. Damals setzte sich eine Fluchtgruppe durch und der Franzose Jérôme Pineau feierte den Tagessieg. Auf der diesjährigen Route dürfte eine Fluchtgruppe aber kaum eine Chance haben.
Denn das Profil über 221 Kilometer kommt erneut ohne eine topografische Schwierigkeit aus. Die Strecke bewegt sich dabei zwischenzeitlich auf den Straßen des Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo. Am Ende scheint eine Sprintentscheidung das wahrscheinlichste Szenario. Die Zielgerade ist 2,8 Kilometer lang und unkompliziert.
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Giro-Highlights: Pascal Ackermann sprintet 2019 zum ersten Sieg

12. Etappe: Cuneo – Pinerolo

Pinerolo in der Region Piemont liegt in unmittelbarer Nähe zu den Alpen, doch der diesjährige Giro d’Italia spart sich seine schweren Bergetappen weiterhin auf. Zwar beinhaltet das Teilstück die erste Bergwertung der 1. Kategorie nach Montose (8,9 Kilometer lang, 9,4 Prozent steil), allerdings liegt der Gipfel rund 33 Kilometer vor dem Ziel und eine weitere Bergwertung wird vergeblich im Tagesprofil gesucht. Für die Klassementfahrer ist das Teilstück in Sachen Etappensieg uninteressant, die Sprintermannschaften werden heute ebenfalls keine Ambitionen haben – vieles deutet daher auf eine erfolgreiche Fluchtgruppe hin.
Nach dem Anstieg zum Montose in 1248 Metern Höhe folgt eine elf Kilometer lange Abfahrt, nach der noch 16 Kilometer bis ins Tagesziel bleiben. Die Ankunft in Pinerolo ist kurvenreich und technisch, 2,5 Kilometer vor dem Ziel steht im Stadtkern noch eine kurze kopfsteinbeflasterte Rampe mit 13,3 Prozent Steigung auf 500 Metern an. 2016 gewann Matteo Trentin die letzte Ankunft in Pinerolo, ebenfalls aus einer Fluchtgruppe.

13. Etappe: Pinerolo – Ceresole Reale

Willkommen zur ersten echten Bergetappe des diesjährigen Giro d’Italia. Das Profil durch die Alpenregion des Piemont ist stets hügelig, die erste kategorisierte Bergwertung steht nach 40 Kilometer mit dem Colle del Lys (1. Kategorie, 14 Kilometer mit sieben Prozent Steigung) an. Nach einer fast 40 Kilometer langen Abfahrt ins Tal folgt der Pian del Lupo, der trotz 8,7 Prozent Steigung auf neun Kilometer von den Organisatoren nur als Berg der 2. Kategorie eingeordnet wird.
Der echte Härtetest fällt allerdings erst mit der Bergankunft am Colle del Nivolet an, der seine Premiere beim Giro gibt. Im Prinzip geht es ab 44 Kilometer vor dem Ziel berghoch, der Schlussanstieg beginnt offiziell allerdings erst 20 Kilometer später. Von da wirkt die Steigung bis zum Ziel auf 2247 Metern Höhe mit durchschnittlich 5,9 Prozent zwar moderat. Die letzten sieben Kilometer bis zur Gemeinde Ceresole Reale laden trotzdem mit fast neun Prozent Steigung zum ersten Schlagabtausch unter den Klassementfahrer ein.
Die Ankunft ist allerdings nicht ohne Risiko für die Organisatoren: Schneefall am Colle del Nivolet ist zu dieser Jahreszeit nichts Ungewöhnliches.
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Giro d'Italia 2019, Vincenzo Nibali und Valerio Conti

Fotocredit: Getty Images

14. Etappe: Saint Vincent – Courmayeur

Die Italien-Rundfahrt machte in ihrer Geschichte erst einmal halt in Courmayeur: 1959 distanzierte Charly Gaul bei der Ankunft mit einer entfesselten Fahrweise Jacques Anquetil um mehr als zehn Minuten und entriss dem Franzosen auf der vorletzten Etappe noch den Giro-Sieg. Die Ortschaft im Dreiländereck zwischen Italien, Frankreich und der Schweiz ist vor allem bei Wintersportlern beliebt und liegt nur wenige Kilometer vom Mont Blanc entfernt.
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Giro d'Italia - Profil 14. Etappe: Saint Vincent - Courmayeur

Fotocredit: Eurosport

60 Jahre nach dem Triumph von Gaul müssen dieses Jahr rund 4000 Höhenmeter und fünf kategorisierte Anstiege auf den 131 Kilometern durch die Alpen absolviert werden. Die schwersten Prüfungen des Tages stehen nach 37 und 95 Kilometern am Verrogne (1. Kategorie, 13,8 Kilometer mit 7,1 Prozent Steigung) und dem Colle San Carlo (1. Kategorie, 10,5 Kilometer mit 9,8 Prozent Steigung) an.
Vom Gipfel des San Carlo geht es in eine 20 Kilometer lange Abfahrt, ehe das Terrain erneut über acht Kilometer mit fünf Prozent Steigung zum Ziel nach Courmayeur (3. Kategorie) ansteigt. Zwar ist die Schlusssteigung nicht sonderlich schwer, allerdings könnten einige Klassementsfahrer bereits den Colle San Carlo anvisieren: Wer Qualitäten als Abfahrer und das nötige Vertrauen mitbringt, kann auf der langen Abfahrt die Konkurrenz bereits unter Druck setzen.
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