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Giro d'Italia 2024: Ausreißer-Quartett düpiert die Sprint-Asse in Lucca - Etappensieg für Benjamin Thomas

Felix Mattis

Update 08/05/2024 um 18:42 GMT+2 Uhr

Benjamin Thomas (Cofidis) hat die 5. Etappe des 107. Giro d'Italia in Lucca gewonnen. Der Franzose setzte sich nach 178 Kilometern im Sprint eines Ausreißer-Quartetts vor Michael Valgren (EF Education - EasyPost) und Andrea Pietrobon (Polti - Kometa) durch. Die Gruppe hatte sich 77 Kilometer vor dem Ziel gelöst und rettete am Ende elf Sekunden Vorsprung auf das Hauptfeld und die Top-Sprinter.

Ausreißer narren das Peloton - Laporte geht zu Boden

"Auf dem letzten Kilometer habe ich an Carcassonne gedacht und mir gesagt: Heute ist mein Tag", erzählte der Etappensieger in Lucca, der vor zwei Jahren bei der Tour de France auf der 15. Etappe in Carcassonne erst 500 Meter vor dem Ziel von den Sprintern eingeholt worden war und den Sieg so knapp verpasste.
"Ich kann es gar nicht glauben, unser Ausreißversuch hat extrem gut funktioniert. Das Finale war extrem hart, jede Führung war am Limit. Zehn Kilometer vor dem Ziel habe ich daran geglaubt, dass wir es schaffen können", so Thomas weiter.
Für sein Team Cofidis war es nach langer Durststrecke endlich der erste WorldTour-Sieg in der Saison 2024.
Den Sprint des Feldes um Rang fünf entschied Jonathan Milan (Lidl - Trek) für sich und baute seinen Vorsprung in der Punktewertung damit aus.
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Krimi in Lucca: Thomas schnappt Ausreißerkollege den Sieg weg

Die Gesamtführung hält weiterhin Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), der problemlos im Hauptfeld ins Ziel rollte, mit 46 Sekunden Vorsprung auf Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) und 47 Sekunden vor Daniel Felipe Martinez (Bora - hansgrohe).
Der Slowene hält auch das Bergtrikot, das stellvertretend Lilian Calmejane (Intermarché - Wanty) trägt. Punkte fürs Maglia Azzurra sammelte aber auch Simon Geschke (Cofidis), der den ersten Bergpreis des Tages in der Anfangsphase gewann. Bester Nachwuchsfahrer und damit Träger des Weißen Trikots bleibt Cian Uijtdebroeks (Visma - Lease a Bike).
In der Anfangsphase bildete sich ein Ausreißer-Quartett um den Freiburger Simon Geschke (Cofidis), das rasend schnell mehr als zwei Minuten Vorsprung hatte und sich dann bei 1:30 Minuten einpendelte. Am Passo del Bracco (3. Kategorie) erhöhte aber nach knapp 60 Kilometern das Hauptfeld das Tempo deutlich und schüttelte einige der Sprint-Spezialisten ab. Geschke gewann den Bergpreis bei Kilometer 62 zwar noch, kurz darauf aber wurden die vier Ausreißer gestellt.
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Tour-Erinnerungen werden wach: Geschke sammelt erste Bergpunkte

Tim Merlier, Caleb Ewan und Fernando Gaviria kamen in der Abfahrt bald wieder ins Feld zurück, aber für Fabio Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL) dauerte es noch 25 Kilometer mehr, bis er den Anschluss wieder fand. 85 Kilometer vor dem Ziel war auch er wieder dabei und das Feld fuhr geschlossen in Richtung der drei Zwischensprints in Ceparana (KM 99,2), Luni (KM 119,8) und Camaiore (KM 150,2).
In der Anfahrt nach Ceparana stürzte Christophe Laporte (Visma – Lease a Bike) schwer, konnte das Rennen aber fortsetzen. Die Punkte sicherte sich Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck).
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Das tut weh! Laporte erwischt Gullideckel und verliert viel Haut

Kurz nach dem ersten Sprint setzte sich mit Benjamin Thomas (Cofidis), Michael Valgren (EF Education – EasyPost), Andrea Pietrobon (Polti - Kometa) und Enzo Paleni (Groupama - FDJ) ein neues Ausreißer-Quartett ab. Den zweiten Zwischensprint, den sogenannten Intergiro-Sprint, sicherte sich Pietrobon und die vier Spitzenreiter hatten dort knapp anderthalb Minuten Vorsprung.
Weiter weg kamen die vier aber nicht mehr. Lidl – Trek und Alpecin - Deceuninck kontrollierten das Rennen im Hauptfeld mit je zwei Mann. Die Teams von Groves und Milan wollten den Massensprint und nichts anbrennen lassen.

Ausreißer halten im Finale stark dagegen und kommen durch

Benjamin Thomas sicherte sich in Camaiore 28 Kilometer vor dem Ziel den dritten Zwischensprint, an dem es keine Punkte fürs Maglia Ciclamino, sondern nur Bonifikationen für die Top 3 gab. Mit gut einer Minute Vorsprung fuhr das Spitzenreiter-Quartett in den Kategorie-4-Anstieg zum Montemagno und verlor dort auch kaum Boden.
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Analyse: Deswegen schauten die Sprinter in Lucca in die Röhre

Mit noch 45 Sekunden Vorsprung ging es auf die letzten zehn Kilometer und so langsam machte sich unter den Sprinter-Teams Hektik breit. Als das Quartett an der 2.000-Meter-Marke noch immer 25 Sekunden Vorsprung hatte, war klar: Die Ausreißer kommen durch. Kurz nach der Flamme Rouge attackierte dann Pietrobon aus der vierten Position heraus und riss eine gute Lücke, aber auf den letzten 50 Metern sprinteten Valgren und Thomas doch noch vorbei - mit dem besten Ende für den Franzosen.
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Gravel-Spektakel auf den Spuren der Strade Bianche - Vorschau 6. Etappe

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