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Giro d'Italia 2024: Fair-Play hält den Kampf ums Podium spannend bis zum Schluss - Konkurrenz wartet nach Thomas-Sturz

Felix Mattis

Publiziert 24/05/2024 um 21:23 GMT+2 Uhr

Es war die einzige Schrecksekunde auf einer für die Klassementfahrer sonst ruhigen 19. Etappe beim Giro d'Italia zwischen Mortegliano und Sappada: Sechs Kilometer vor dem Ziel, als die Favoriten gerade die letzte Bergwertung des Tages hinter sich gelassen hatten, berührte Geraint Thomas durch eine Unachtsamkeit das Hinterrad von Antonio Tiberi und stürzte. Die Vorentscheidung im Kampf ums Podium?

Erst Sturz, dann Kette runter: Faire Geste nach Thomas-Crash

Thomas stürzte nicht nur, dem Waliser fiel auch die Kette herunter und er musste auf ein Ersatzrad warten. Fast 30 Sekunden stand er still.
Doch im Ziel kam der Ineos-Kapitän mit all seinen Kontrahenten in der Gesamtwertung an.
Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) und auch der Gesamtvierte Ben O'Connor (Decathlon – AG2R) wollten keinen Profit aus dem Malheur des Gesamtdritten schlagen und die Favoritengruppe drosselte, angeführt von Giro-Leader Tadej Pogacar und seinem Edelhelfer Rafal Majka, das Tempo, bis Thomas im Fahrzeugkonvoi zurückkam.
"Ich denke, es zeigt, dass hier jeder jeden respektiert – und das brauchen wir. Ich denke, niemand hier in diesem Feld will Thomas auf diese Weise überholen", sagte Pogacar im Ziel, nachdem er auf dem Podium zum 18. Mal das Maglia Rosa übergestreift hatte. "Es gibt viel Respekt unter uns Fahrern und ich hoffe, er ist nach dem Sturz okay."
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"Am Ende ist es einfach nur neue Haut am Körper"

Thomas selbst hatte kurz zuvor am Eurosport-Mikrofon bereits Entwarnung gegeben. "Am Ende ist es einfach neue Haut, die meinen Körper nun zieren wird, aber nach 18 Profijahren ist das nichts Neues. Sonst ist alles gut, es war einfach ein dummer Fehler", erklärte der 37-Jährige, der aber zumindest etwas am Knie blutete. Er schilderte auch, wie es zum Sturz gekommen war:
"Ich habe über meine Schulter geschaut und vorne haben sie sich in meine Richtung bewegt. Dann haben sich die Räder gekreuzt und ich bin zu Boden gegangen. Zum Glück hatte ich schnell ein Ersatzrad und im Windschatten der Autos kam ich wieder zurück."
Da vor der Berührung von Thomas' Vorder- und Tiberis Hinterrad auf der 19. Etappe unter den Klassementfahrern nichts passiert war und Attacken ausblieben, erlebten sie ab Kilometer 75, als nach extrem schnellen anderthalb Stunden endlich die Ausreißergruppe des Tages stand, einen sonst ruhigen Tag. Alle aus den Top 20 der Gesamtwertung kamen gemeinsam erst 15:56 Minuten nach Etappensieger Andrea Vendrame (Decathlon – AG2R) im Ziel an.

Alles offen im Kampf um die Top 5 am Monte Grappa

"Es war eine Etappe, wie wir es erwartet haben. Morgen ist dann der große Kampf", meinte Thomas, der am Samstag auf der letzten Bergetappe mit zwei Passagen über den extrem schweren Monte Grappa (18,7 km bei 8,7 % im Schnitt) noch nach dem zweiten Gesamtrang von Martinez greifen will. 22 Sekunden Rückstand bringt der Ineos- auf den Bora-hansgrohe-Kapitän mit.
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1:43 Minuten hinter Thomas folgt O'Connor weiterhin auf Rang vier, der aber wiederum nur 42 Sekunden Vorsprung auf Tiberi hat. Weitere 41 Sekunden dahinter ist Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) Gesamtsechster. Zwischen ihm und Tiberi wird auch das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers noch ausgefochten.
Der Einzige, der am Monte Grappa auf dem Papier eine Statistenrolle spielen könnte, ist der Mann im Rosa Trikot: Pogacar hat nach wie vor 7:42 Minuten Vorsprung auf Martinez. Doch, dass der Slowene am Samstag einfach nur mitrollt, davon ist wohl kaum auszugehen. "Ich hoffe, dass wir morgen eine tolle Show erleben", warnte er indirekt schon mal vor, dass der Etappensieg nur über ihn gehen wird.
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