Giro d'Italia 2025: Primoz Roglic und Juan Ayuso kämpfen um Gesamtsieg - Alberto Contador sieht Slowenen vorne
Publiziert 09/05/2025 um 11:46 GMT+2 Uhr
Zwischen 9. Mai und 1. Juni wird in Italien wieder einmal Radsport-Geschichte geschrieben. Die 108. Ausgabe des Giro d'Italia wartet mit 3443 Kilometern und 52.350 Höhenmetern auf - und einem knallharten Kampf um die Maglia Rosa. Primoz Roglic (Red Bull-Bora-hansgrohe) und Juan Ayuso (UAE Team Emirates-XRG) sind die Favoriten, Eurosport-Experte Alberto Contador sieht Trümpfe auf beiden Seiten.
Roglic stapelt tief vor Giro-Start: "Wir müssen uns erst beweisen"
Quelle: Eurosport
Die Unterschiede könnten kaum größer sein.
Auf dem einen Sattel sitzt der viermalige Gesamtsieger der Vuelta a España und Giro-Triumphator von 2023, ein Altmeister mit 35 Jahren und ein von den Höhen und Tiefen des Radsports geprägter Tausendsassa. Auf dem anderen sitzt ein aufstrebendes Juwel im zarten Alter von 22 Jahren, das zu Großem bestimmt ist.
Zwischen Primoz Roglic und Juan Ayuso mögen zwar 13 Jahre liegen, beim Giro d'Italia 2025 (9. Mai bis 1. Juni live und on-demand bei discovery+) werden die ungleichen Kontrahenten jedoch zu Rivalen.
"Alter ist etwas, worauf ich nie wirklich achte", erklärte Eurosport-Experte Alberto Contador im Vorfeld der Italien-Rundfahrt und lenkte den Fokus auf die maßgeblichen Faktoren.
Contador: "Roglic ist der Mann, den es zu schlagen gilt"
Am Ende des Tages sei der Jahrgang nur eine Zahl. "Das ist wie mit allen Statistiken - schön, aber nicht entscheidend. Was zählt, ist, dass Roglic weiterhin auf einem enorm hohen Niveau fährt."
Ein abermaliger Gesamtsieg des Slowenen würde einen neuen Altersrekord bedeuten. Die Bestmarke wird von Fiorenzo Magni gehalten, der Italiener krönte sich 1955 mit 34 Jahren und 180 Tagen im Stiefelstaat zum König.
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Recorrido revelado para el Giro de Italia 2025
Quelle: Eurosport
Durch diesen Umstand fühlt sich Contador in seiner Prognose sogar bestärkt. "Roglic ist der Mann, den es zu schlagen gilt", legte er sich fest.
Die Lebenserfahrung Zeitfahr-Olympiasiegers von 2020 sei zwar ein Vorteil, "aber es geht nicht nur darum, ein Veteran zu sein", merkte Contador an. "Primoz hat fünf Grand Tours gewonnen. Er weiß also, wie man Krisenmomente meistert, wie man in schwierigen Situationen die richtigen Entscheidungen trifft. Wie man ein Team führt, wie der Körper reagiert. Das spricht klar für ihn."
Die Katalonien-lektion des Juan Ayuso
Ayuso durfte in seiner Laufbahn zwar auch schon prägende Erfahrungen sammeln, der anstehende Giro wird aber erst die vierte Grand Tour des Vuelta-Gesamtdritten von 2022 sein.
"Wären die beiden auf einem Niveau, würde dieser Faktor das Gleichgewicht zu Gunsten Roglics verschieben", so Contador. "Besonders beim Giro, der von allen großen Rundfahrten am meisten Erfahrung verlangt."
Die Katalonien-Rundfahrt Ende März gab bereits einen ersten Vorgeschmack auf das Duell zwischen Roglic und Ayuso. Letzterer führte das Klassement vor dem Finale in Barcelona an, wurde kurz vor dem Gesamtsieg aber noch von Roglic abgefangen. Aus der schmerzvollen Niederlage könne Ayuso aber eine wichtige Lehre ziehen.
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Highlights: Roglic fängt Ayuso auf der Schlussetappe ab
Quelle: Eurosport
"Roglič war am letzten Tag in Katalonien sehr stark, und ich denke, diese Erfahrung war für Juan gut", meinte Contador. "Wenn du alles gewinnst, was du fährst - was bei ihm nahezu der Fall ist - kann so etwas für den Giro sogar positiv sein, um zu reflektieren."
Darüber hinaus könne Ayuso laut seinem Landsmann eine Quelle anzapfen, die bei Roglic wohl schon versiegt ist. "Auf der einen Seite hat Roglič die Erfahrung, fünf Grand Tours gewonnen zu haben. Auf der anderen Seite hat Ayuso die Jugend und seine gewaltige Kraft als Trümpfe auf seiner Seite."
Giro d'Italia: Roglic, Ayuso und wer noch?
Auf 21 Etappen kann jedoch viel passieren, ein Sturz im Klassement alles auf den Kopf stellen. Wer lauert also hinter Roglic und Ayuso auf seine rosarote Chance?
"Natürlich können auch andere gewinnen. Alle Fahrer sind nur Menschen, jeder kann einen schlechten Tag haben und auch die Taktik spielt eine Rolle", sagte Contador. "Es gibt ein sehr breites Feld."
Simon Yates (Visma-Lease a Bike) und Adam Yates (UAE Team Emirates-XRG) dürfe man laut dem zweimaligen Gesamtsieger der Tour de France nicht aus den Augen verlieren, "dann schauen wir mal, wie Egan Bernal und Richard Carapaz drauf sind. Oder Mikel Landa, der im vergangenen Jahr eine großartige Saison hatte."
Eine Machtdemonstration in Rosa, wie sie im Vorjahr Tadej Pogacar mit einem Vorsprung von knapp zehn Minuten gelungen war, sei jedenfalls nicht zu erwarten. "Ich denke, es wird eng. Es wird auf jeden Fall spannend", so Contador. "Insgesamt gibt es viele potenzielle Kandidaten - und das macht den Giro in diesem Jahr besonders attraktiv."
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Feierliche Eröffnungszeremonie: Roglic und Co. präsentieren sich Fans
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