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Nairo Quintana erhebt schwere Vorwürfe gegen Radsport-Scouts

Katharina Wiedenmann

Update 12/07/2020 um 17:48 GMT+2 Uhr

Nairo Quintana, Giro-Sieger von 2014, hat Radsport-Scouts in Europa scharf kritisiert. Im Podcast "El Leñero" nannte der 30-Jährige die Herangehensweise einiger Talentsucher in Südamerika "Menschenhandel". Er wisse "gar nicht, wie ich diese Leute nennen soll. Sie bieten 15-, 16-, 17-Jährigen Verträge an, die ihre Eltern unterschreiben und dann nehmen sie sie einfach mit nach Europa", so Quintana.

Nairo Quintana - Arkéa - Samsic

Fotocredit: Getty Images

Sollten die Talente dann nicht schnell gute Ergebnisse liefern, werde die Unterstützung oft zurückgefahren oder gar eingestellt.
"Die Berater lassen die jungen Fahrer früh fallen, wenn die Resultate nicht gleich stimmen. Einige haben Essstörungen, andere leben in schlimmen Verhältnissen und viele leiden als Folge an psychischen Problemen", erzählte Quintana.
Erfolgsgeschichten wie bei ihm selbst oder dem aktuellen Tour-Champion Egan Bernal seien eher "die Ausnahme, nicht die Regel". Denn auch die beiden Kolumbianer kamen schon sehr jung nach Europa.

Quintana rät Südamerika-Talenten zur Geduld

Während Quintana neben seinem Sieg beim Giro auch die Vuelta a España 2016 gewinnen konnte, holte sich sein Landsmann Bernal mit gerade einmal 22 Jahren den Sieg bei der letztjährigen Tour de France.
Talentierten Fahrern aus Südamerika macht Quintana dennoch Hoffnung. "Ich sage ihnen, dass sie ruhig bleiben sollen. Ich kann ihnen immer noch Türen öffnen, wenn sie für Europa bereit sind", stellte der 30-Jährige klar.
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