Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

"Top-Rookies" 2016: Neo-Profis aus Deutschland, Österreich & der Schweiz im Porträt

Vonradsport-news.com

Publiziert 05/01/2016 um 16:54 GMT+1 Uhr

Gleich 23 Fahrer aus den deutschsprachigen Ländern nehmen 2016 ihre erste Profisaison in Angriff. Zehn Neo-Profis stammen aus der Schweiz, neun aus Deutschland und vier aus Österreich. Radsport-news.com stellt die talentierten Nachwuchshoffnungen in Kurzportraits vor.

Lennard Kämna

Fotocredit: AFP

Nico Denz (ag2r/ Deutschland / 21 Jahre): Ein richtiger Neo-Profi ist Nico Denz nicht. Schließlich unterschrieb der 2015 zunächst für das Farmteam Chambery fahrende Allrounder bereits zum August einen 2,5 Jahre dauernden Profi-Vertrag bei Ag2r. Allerdings wird die Saison 2016 die erste komplette Profisaison des 21-Jährigen sein, der aufgrund seiner Zeit bei Chambery fließend Französisch spricht und somit keine Integrationsprobleme haben dürfte.
Seine besten Ergebnisse fuhr der Dritte der U23-DM mit dem siebten Gesamtrang bei der Tour des Pays de Savoie (2.2) sowie Rang acht bei der Berner-Rundfahrt (1.2) ein.
Lennard Kämna (Stölting / Deutschland / 19 Jahre): Erst im September feierte Lennard Kämna seinen 19. Geburtstag. Dennoch zählt der Junioren-Weltmeister nach einer bärenstarken ersten U23-Saison, in der er nicht nur U23-Meister im Zeitfahren wurde, sondern auch die Bronzemedaille bei der WM in Richmond holte und eine Etappe der Aosta-Rundfahrt (2.2u) gewann, zu den großen Hoffnungsträgern in der Mannschaft von Sportdirektor Jochen Hahn.
Doch dieser will mit dem Megatalent nichts überstürzen und ihm ein entsprechend reduziertes Rennprogramm zusammenstellen, um ihn langsam an den Profiradsport heran zu führen. Dennoch darf man Kämna zutrauen, bei dem ein oder anderen UCI-Rennen vorne mit zu fahren.
Michael Gogl (Tinkoff / Österreich / 22 Jahre):Wenn das keine Auszeichnung ist. Das Team Tinkoff nahm Michael Gogl für die kommenden zwei Jahre unter Vertrag, in der Hoffnung, dass der 22-Jährige die Klassikerfraktion um Kapitän Peter Sagan verstärken kann. Dass Gogl ein Mann für die Klassiker ist deutete der Österreicher mit seinem Sieg beim GP Laguna (1.2) an, aber auch seine starke Leistungen bei der Dänemark-Rundfahrt, wo er als Stagiaire für Tinkoff fahrend, Fünfter der Nachwuchswertung wurde, bestärkte die Teamleitung in dem Entschluss, Gogl fest zu verpflichten.
"Ich möchte hier so fit wie möglich am Start stehen, um Peter bestmöglich unterstützen zu können", kündigte der U23-Staatsmeister an. In der zweiten Saisonhälfte wird er öfter mal auch freie Fahrt bekommen. "Das möchte ich nutzen und vielleicht springt ja auch ein Sieg heraus", fügte er selbstbewusst an.
Silvio Herklotz (Bora-Argon18 / Deutschland / 21 Jahre): In seinem ersten U23-Jahr in der Saison 2013 hatte Silvio Herklotz mit seinem Sieg bei der Tour Alsace für Furore gesorgt. Im Jahr darauf zeigte er mit Rang sechs bei der Luxemburg-Rundfahrt (2.HC), dass er bereits mit den Großen mithalten kann. Doch seitdem wurde der 21-jährige Berliner immer wieder von Krankheiten und Verletzungen zurückgeworfen, weshalb er 2015 nach einem guten Frühjahr mit Rang zwei bei Lüttich-Bastogne-Lüttich der U23 und Platz drei bei der Istrien Spring Trophy (2.2) hinter den Erwartungen zurückblieb.
Im Dress von Bora-Argon 18, das er gegen den von Stölting eintauscht, will Herklotz aber wieder zur alten Leistungsstärke zurückkehren und gerade bei den bergigen Rennen auf sich aufmerksam machen. "Das Niveau wird ein ganz anderes sein als bei Kontinental-Teams und in der U23", sagte Herklotz, fügte aber selbstbewusst an: "Ich traue mir auf jeden Fall zu, an alte Leistungen anknüpfen zu können. Und habe weiter ein gutes Gefühl", sagte er.
Felix Großschartner (CCC / Österreich / 22 Jahre): Den Sprung in die WorldTour hat Felix Großschartner zur Saison 2016 zwar nicht geschafft. Aber immerhin konnte sich der 22-jährige Österreicher beim polnischen Zweitdivisionär CCC einen Profivertrag sichern. Großschartner, der eine Etappe der Friaul-Rundfahrt (2.2) gewann und sich zudem das Bergtrikot der Österreich-Rundfahrt (2.HC) sicherte, fuhr sich sogar auf den Notizzettel von Tinkoff, wo er im Herbst als Stagiaire einige Rennen bestritt. Dass er dort keinen Vertrag bekam, lag nicht an mangelnden Leistungsnachweisen, sondern vielmehr daran, dass die Teamleitung die Klassikerfraktion verstärken wollte, was letztlich gegen die Kletterspezialisten sprach.
Mit dem Engagement bei CCC zeigte sich dieser aber auch sehr zufrieden und geht motiviert in die Saison 2016. "Am wichtigsten ist es, mich wieder gut weiter zu entwickeln und den Anschluss an die Profis zu schaffen. Ich werde hart an mir arbeiten und was dabei rauskommt, sehe ich dann bei den Rennen“, sagte Großschartner, der insgeheim hofft, mit seinem Team beim Giro d`Italia am Start zu stehen.
Max Walscheid: (Giant-Alpecin / Deutschland / 22 Jahre): Mit seinem Sieg bei der U23-DM deutete Max Walscheid bereits 2014 sein Potential an. Nach seinem Wechsel zum Team Kuota-Lotto machte der 22-Jährige den nächsten Schritt und konnte mit Echt Susteren (1.2) und einer Etappe bei der Tour de Berlin (2.2u) auch zwei UCI-Rennen für sich entscheiden. Das Sprinttalent machte mit den Leistungen das Team Giant-Alpecin auf sich aufmerksam, wo er zunächst als Stagiaire fuhr und dabei mit den Plätzen acht und zwölf beim Omloop Lichtervelde (1.1) und der Kampioenschap van Vlaanderen (1.1) zeigte, dass er auch bei größeren Rennen Akzente setzen kann.
Nach dem Abgang von Marcel Kittel sah Giant-Alpecin Bedarf, seinen Sprinterbereich für 2016 zu verstärken, so dass Walscheid einen Profivertrag bekam. Sollte die Entwicklung weitergehen wie bisher, so ist ihm zumindest die ein oder andere Podiumsplatzierung zuzutrauen. "Ich will im Team ankommen, aber ich möchte auch mein erstes Profi-Rennen gewinnen", so Walscheid zu seinen Zielen.
Gregor Mühlberger (Bora-Argon 18 / Österreich / 21 Jahre: Bereits 2014 fuhr Gregor Mühlberger als Stagiaire für das Team Bora-Argon 18. Nach Rücksprache mit der Teamleitung entschied man sich dazu, den Sprung ins Profilager um eine Saison zu vertagen. Eine Entscheidung, die sich auszahlen sollte. Denn der 21-jährige Österreicher fuhr 2015 auf einem noch höheren Niveau als zuvor, gewann mit Etappensieg die Oberösterreich-Rundfahrt (2.2) sowie die U23-Friedensfahrt. In seinem ersten Profijahr will sich Mühlberger "im Team gut integrieren sowie schneller und stärker werden, sowohl mental, als auch körperlich“, wie er ankündigte.
Nils Politt (Katusha / Deutschland / 21 Jahre): In der abgelaufenen Saison zeigte Nils Politt mit seinem Solosieg bei der U23-DM und dem dritten Platz beim Kattekoers (1.2) in Belgien, dass er weit mehr ist als nur ein großes Zeitfahrtalent. Dass er aber gerade im Kampf gegen die Uhr es schon mit den Profis aufnehmen kann, stellte der 21-Jährige bei der Bayern-Rundfahrt unter Beweis, als er Rang sechs belegte und die gleiche Platzierung auch in der Gesamtwertung einheimste. Diese Ergebnisse machte das russische Katusha-Team aufmerksam, wo er zunächst als Stagiaire angeheuert und schließlich mit einem Profivertrag ausgestattet wurde. Im Katusha-Trikot will Politt vor allem als zuverlässiger Helfer von sich reden machen. "Aber vielleicht kann ich auch in dem einen oder anderen Zeitfahren unter die besten 15 fahren. Das wäre schon ein schöner Erfolg für mich“, sagte er.
Lukas Pöstlberger (Bora-Argon 18/ Österreich / 23 Jahre): Mit seinem Etappenerfolg bei der Österreich-Rundfahrt (2.HC) gelang Lukas Pöstlberger der internationale Durchbruch und sicherte sich zudem einen Profivertrag bei Bora-Argon 18. Für seine erste Profisaison hat sich Pöstlberger schon einige Ziele gesetzt. “Ich möchte im Profilager Fuß fassen und mein erstes Jahr mit solider Leistung zu Ende bringen. Aber auch bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften möchte ich aufzeigen“, kündigte Pöstlberger, der 2015 auch das An Post Ras (2.2) in Irland gewann, an.
Die weiteren Porträts gibt's HIER bei radsport-news.com!
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung