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Tour ist nicht entschieden

Eurosport
VonEurosport

Update 17/07/2012 um 09:39 GMT+2 Uhr

Sky dominiert die Gesamtwertung und Peter Sagan steht als Gewinner des Grünen Trikots quasi fest. Auf den ersten Blick könnte man von einer langweiligen Schluss-Woche ausgehen, doch die letzten Tour-Tage versprechen an vielen Fronten noch eine Menge Spannung. eurosport.yahoo.de zeigt wo.

Tour de France 2012 2. Ruhetag Schnittbild

Fotocredit: dpa

Das Podium:
Natürlich ist der Tour-Sieg von Bradley Wiggins noch nicht in trockenen Tüchern - einen schlechten Tag kann schließlich jeder erwischen. Aber selbst wenn der Brite nicht mehr einbrechen sollte und Chris Froome auch nicht zum teaminternen Putsch aufruft, könnte es auf den ersten Plätzen des Gesamtklassements noch einige Verschiebungen geben.
Lediglich 2:23 Minuten trennen den Gesamtzweiten Froome vom Fünften, Jürgen Van den Broeck - dazwischen liegen Vincenzo Nibali und Cadel Evans. Hatte man in den Alpen noch das Gefühl, dass Van den Broeck, Nibali und Evans vor allem das Sky-Duo attackieren würden, so dürfte sich das in den Pyrenäen ändern: Das Trio wird sich mit vielen Angriffen einen harten Kampf um die Podestplätze liefern und dabei im Hinterkopf immer hoffen, auch das Sky-Duo doch irgendwie noch gefährden zu können.
Die Bergwertung:
Maximal 137 Bergpunkte kann ein einzelner Fahrer auf den verbleibenden Etappen noch sammeln. Rein theoretisch könnte also jeder noch zum Bergkönig der Tour werden. Doch auch praktisch bieten die Pyrenäen-Etappen noch vielen Fahrern die Chance, das Klassement auf den Kopf zu stellen. Sicher ist: Wer im Gepunkteten Trikot nach Paris fahren will, der muss angreifen. Schon auf der 16. Etappe halten die beiden Ehrenkategorie-Berge Col d’Aubisque und Col du Tourmalet gleich zu Beginn der Etappe jeweils 25 Zähler für den Erstplatzierten bereit.
Fredrik Kessiakoff (69 Punkte), Pierre Rolland (55), Chris Anker Sörensen (39), Thomas Voeckler (37) und Michele Scarponi (33) sind die fünf heißesten Anwärter auf das Trikot - wobei Rolland auf Grund seiner guten Position im Gesamtklassement und seiner frisch verdienten Antipathien durch den "Nagel-Angriff" kaum die Möglichkeit haben wird, in eine Ausreißergruppe zu gehen.
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Fredrik Kessiakoff Bradley Wiggins Tour 2012

Fotocredit: dpa

Die anderen vier aber werden am Aubisque sofort ihre Chance suchen, und auch einen Tag später auf dem Weg nach Peyragudes den Col de Menté bereits zur Attacke nutzen, um möglicherweise später am Port de Bales die 25 entscheidenden Zähler einzufahren. Es ist daher an zwei Tagen nacheinander in der Spitzengruppe mit einem Rennen im Rennen zu rechnen.
Das Weiße Trikot:
Bei der ersten Bergankunft sah Rein Taaramäe noch wie der Dominator der Jungprofi-Wertung aus. Doch der Este hatte in den Alpen einen schlechten Tag und liegt seitdem weit zurück. Der Kampf um Weiß ist daher zum Duell zwischen Tejay Van Garderen und Thibaut Pinot geworden - der Edelhelfer von Evans gegen den jüngsten Fahrer im Peloton.
Vor den entscheidenden Pyrenäen-Etappen hat Van Garderen 1:54 Minuten Vorsprung, und eigentlich sollte er diesen auch bis nach Paris verteidigen - zumal der US-Amerikaner der deutlich bessere Zeitfahrer ist. Doch Van Garderen ist abhängig von seinem Kapitän. Wenn Evans, wie auf dem Weg nach La Toussuire, nochmal schwächelt, dann könnte das auch seinen jungen Teamkollegen um den Erfolg bringen. Pinot jedenfalls liegt auf der Lauer, muss seinerseits aber erstmal beweisen, dass er auch mit 22 Jahren schon eine dreiwöchige Rundfahrt ohne schwachen Tag übersteht.
Die Teamwertung:
Auf den ersten Blick ist es eine klare Sache: RadioShack-Nissan liegt mit 12:38 Minuten Vorsprung auf Sky an der Spitze und bringt in den Bergen regelmäßig fünf Mann in die Top 20. Doch mit Bradley Wiggins und Chris Froome hat Sky die deutlich wirksamere Pfeilspitze, und für die Mannschaftswertung werden täglich nur die besten drei Fahrer herangezogen.
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Peloton Hauptfeld Tour 2012 Sky

Fotocredit: dpa

Wenn die Briten also keine Angst mehr um ihren Toursieg haben, dann ist durchaus denkbar, dass sie jemandem wie Christian Knees oder Edvald Boasson Hagen freie Fahrt für eine Fluchtgruppe geben - um sich für deren Arbeit zu bedanken und nebenbei Zeit in der Teamwertung gut zu machen. Denn so groß wie er wirkt, ist der Rückstand gar nicht. Von den zwölfeinhalb Minuten können rund fünf nämlich ohnehin abgezogen werden: So viel werden Wiggins, Froome und Michael Rogers voraussichtlich im Zeitfahren von Chartres gegen Andreas Klöden, Jens Voigt und Co. herausholen.
Der kämpferischste Fahrer:
Die nackten Zahlen sprechen auch in der Ehrenwertung der Tour für eine Vorentscheidung: Michael Morkov hat rund ein Drittel der bisherigen Rundfahrt als Ausreißer absolviert. 813,5 Kilometer "auf der Flucht" stehen für den Dänen zu Buche - und er ist der einzige Fahrer, der bereits zwei Mal die Rote Rückennummer für den kämpferischsten Fahrer des Tages bekam.
Doch in den letzten vier Jahren gewann den durch eine Jury vergebenen Preis nur ein Mal ein Ausländer: Franco Pelizotti, der wegen seiner Doping-Verstrickungen später aber gestrichen wurde. Und es ist davon auszugehen, dass gerade der französische Publikumsliebling Thomas Voeckler in den Pyrenäen eine weitere Flucht in Richtung Bergtrikot startet, die ihn auch in der Gunst der Jury noch mal nach vorn spülen dürfte.
Und sonst?
Darüber hinaus gibt es noch einige interessante Nebenschauplätze - um nur drei zu nennen: Kann sich Mark Cavendish für das tapfere Durchhalten am Berg und die unermüdliche Arbeit für Wiggins und Froome noch selbst mit einem zweiten Etappensieg belohnen? Werden die reinen Zeitfahrer-Spezialisten den Klassementfahrern am vorletzten Tour-Tag in Chartres die Show stehlen? Und gelingt André Greipel sein vierter Tagessieg, der ihn zum erfolgreichsten Fahrer der Rundfahrt machen würde?
TV-Tipp:
Tour total: Eurosport präsentiert Ihnen die Tour de France 2012 von der Teampräsentation in Lüttich bis zum Finale der Schlussetappe in Paris in ausführlichen Live-Übertragungen sowie Zusammenfassungen auf Eurosport und Eurosport 2 - und natürlich auch im Eurosport Player!
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