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Ruben Plaza gewinnt 16. Etappe in Gap, Simon Geschke Vierter

Eurosport
VonEurosport

Update 20/07/2015 um 20:17 GMT+2 Uhr

Der spanische Radprofi Ruben Plaza vom Team Lampre-Merida hat die 16. Etappe der 102. Tour der France gewonnen. Der 35-Jährige setzte sich nach 201 km in Gap am Fuße der Alpen vor dem Slowaken Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) durch. Der Berliner Simon Geschke (Giant-Alpecin) belegte einen hervorragenden vierten Platz.

Ruben Plaza

Fotocredit: Imago

Simon Geschke senkte im Ziel kurz den Kopf, dann huschte ein Lächeln über das bärtige Gesicht des Berliners: Nach fast 200 Kilometern in einer Ausreißergruppe hat der Giant-Alpecin-Profi einen Sensationscoup auf der 16. Etappe der Tour de France knapp verpasst, mit Platz vier aber eines der besten Rennen seines Lebens abgeliefert.
"Das war leider die Holzmedaille. Ich bin sicher zufrieden, aber auch etwas enttäuscht - ich warte noch auf das perfekte Rennen für mich", sagte Geschke, der die entscheidende Attacke von Plaza am letzten Anstieg nicht mitgehen konnte: "Ich musste pokern und habe mich wie viele andere heute ein wenig verpokert."
Der 29 Jahre alte Geschke lag im Ziel am Fuße der Alpen nach 201 km schweren Kilometern 40 Sekunden hinter Plaza (Lampre-Merida), der sich vor dem Slowaken Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) durchsetzte. Sagan, der zudem den Zwischensprint gewann, dürfte vor dem zweiten Ruhetag der Tour am Dienstag den Kampf um das Grüne Trikot gegen den dreimaligen Etappensieger damit endgültig gewonnen hatte. Gelb verteidigte ohne Mühe der Brite Christopher Froome, der mit dem Hauptfeld ins Ziel kam.
Einen Tag nach Platz zwei für Kapitän John Degenkolb in Valence hinter Greipel verpasste der nimmermüde Geschke, der sich vor allem am letzten Anstieg in Szene setzten konnte, den erlösenden ersten Etappensieg für das bislang glücklose Giant-Alpecin-Team, unterstrich aber seine derzeit starke Form.
Erst auf der letzten Abfahrt von Col de Manse, an dem 2003 der Spanier Joseba Beloki so spektakulär gestürzt war, konnte er Sagan, einem der besten Abfahrer überhaupt, nicht mehr folgen - Plaza hatte bereits auf dem Weg zur Bergwertung entscheidend attackiert. "Ich habe viel riskiert, denn ich wusste, ich muss an Sagans Rad. Das hat nicht mehr geklappt", sagte Geschke.
Geschke, der erst spät ins Tour-Aufgebot gerutscht war und eine ganz starke dritte Frankreich-Rundfahrt absolviert, hatte bislang vor allem als unermüdlicher Helfer von Sprintass Degenkolb seinen Dienst verrichtet, am Montag bekam er einen Freifahrtschein.
Bereits am Sonntag war Geschke, auf Platz 44 der Gesamtwertung als bester Deutscher in die Etappe gegangen, Teil der Fluchtgruppe gewesen, die erst auf der letzten Abfahrt gestellt worden war. Am Montag setzte sich Geschke bei Temperaturen erneut deutlich über 30 Grad kurz nach dem Start mit rund einem Dutzend Mitstreitern ab.
Die Ausreißergruppe um Geschke und Sagan wuchs auf 23 Fahrer an und lag 50 km vor dem Ziel rund 15 Minuten vor dem Feld, spätestens da war klar, dass der Sieger nur aus dieser Gruppe kommen konnte. Das Peloton um den Gesamtführenden Froome zeigte keine Ambitionen, die Flüchtlinge zu stellen.
Froome verlor in der Schlussphase 28 Sekunden auf Vorjahressieger Vincenzo Nibali, verfolgte den in der Gesamtwertung aber weit zurückliegender Italiener aber nicht mit letzter Konsequenz. In die Alpen geht Froome damit mit 3:09 Minuten Vorsprung auf den Kolumbianer Nairo Quintana, der Amerikaner Tejay van Garderen liegt als Dritter 3:32 zurück. Nach der Alpen-Ouvertüre von Gap geht es ab Mittwoch bei der Tour ans Eingemachte: Auf vier Hochgebirgs-Etappen mit drei Bergankünften muss Froome das Gelbe Trikot verteidigen.
Derart dramatisch wie 2003 verlief die Schussfahrt vom Col de Manse ins Ziel nach Gap derweil am Montag nicht: Damals hatte der Spanier Beloki vom Once-Team die Favoritengruppe um Gelb-Träger Lance Armstrong und den damaligen Bianchi-Profi Jan Ullrich angeführt.
Bei hohem Tempo sprang Belokis von der Hitze weich gewordener Hinterreifen von der Felge, der Baske stürzte und brach sich das Becken, der dicht folgende Armstrong rettete sich mit einem waghalsigen Ritt querfeldein.
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