Tony Martin im Interview nach dem Etappensieg bei der Tour de France

Tony Martin (30, Träger des Gelben Trikots der 102. Tour de France): Ich bin superglücklich. Für mich, aber auch für das Team, das nie aufgehört hat, an mich zu glauben, und mich zu 100 Prozent unterstützt hat. Ich werde mir die Szenen des heutigen Tages sicher noch einige Male ansehen. Es wird sehr, sehr lange brauchen, bis ich verstanden habe, wie dieses Ergebnis zustande gekommen ist. Ich habe alles riskiert.

Martin: Frust war nicht dabei, es war mehr eine Trotzattacke. Ich hatte vor der letzten Kopfsteinpflaster-Passage einen geplatzten Hinterreifen und habe dann auf dem Rad eines Teamkollegen gesessen. Richtig viele Chancen habe ich mir nicht gegeben. Aber irgendwie hatte ich das Glück des Tüchtigen, das ich in den letzten Tagen nicht hatte. Am Ende ist der Zeitfahrmodus dazugekommen. Ich kannte das Finale sehr gut und habe durchgezogen. Ich habe erst auf den letzten 100 Metern realisiert, dass es reicht.

Martin: Das Gelbe Trikot steht mit den drei WM-Titeln und der Olympiamedaille auf dem Podest. Ich muss mal schauen, wo es hängen soll.

Martin: Das Ziel ist es, es bis zum ersten Ruhetag zu halten, da gibt es eine faire Chance. Wir haben vorher noch das Team-Zeitfahren, da zählen wir zu den Favoriten.

Martin: Für den deutschen Radsport könnte es nicht besser laufen. Jeder weiß, dass die ARD nach langer Zeit wieder live dabei ist. Der Druck, den deutschen Fans etwas zu bieten, war hoch. Ich bin sehr glücklich, dass wir es geschafft haben. Ich hoffe, die Leute in Deutschland nehmen das zur Kenntnis.

Martin: Nein, das glaube ich nicht. Aber vielleicht wird es neben mir liegen.