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Tour de France: Chris Froome kontert alle Attacken auf Pyrenäen-Königsteappe zum Plateau de Beille

VonSID

Update 16/07/2015 um 18:47 GMT+2 Uhr

Chris Froome hat sich auf der 12. Tour-Etappe durch die Pyrenäen vieler Angriffe erwehren müssen, dabei das Gelbe Trikot aber verteidigen können. Der Brite konnte alle Angriffe von Nairo Quintana, Alejandro Valverde, Alberto Contador oder Vincenzo Nibali kontern, sich selbst aber nicht erfolgreich absetzen. Den Sieg holte als Ausreißer der Spanier Joaquin Rodríguez vom Katusha-Team.

Froome (re.) und Quintana (li.) erreichen das Ziel der Königsetappe der Tour de France

Fotocredit: Imago

Auch nach fast sechs Stunden Plackerei hatte Chris Froome noch nicht genug: Wenige Minuten nach der Zielankunft einer kräftezehrenden Pyrenäen-Etappe auf dem Plateau de Beille radelte der Tour-Dominator schon wieder auf der Rolle und fuhr sich akribisch aus.
Sowohl die extremen Bedingungen bei strömendem Regen und Hagel als auch der umstrittene Auftritt des unerwünschten Lance Armstrong ließen den 30 Jahre alten Briten offenbar unbeeindruckt.
"Ich hatte heute ein starkes Team, besonders Geraint war unglaublich", sagte Froome.
Trotz einer erneut formidablen Vorstellung trat der Sky-Kapitän im Gelben Trikot vehement auf die Euphoriebremse: "Die große Schlacht kommt in den Alpen, die Angriffe werden weitergehen. Diese Tour ist noch nicht vorbei, so Froome, der das Ziel 6:46 Minuten hinter Tagessieger Rodríguez erreichte.
In der Gesamtwertung führt Froome weiter mit 2:52 Minuten vor dem Amerikaner Tejay van Garderen (BMC).
Der Kolumbianer Quintana (Movistar) ist Dritter (3:09). Alberto Contador (Spanien/Tinkoff-Saxo) belegt den sechsten Platz (+4:04), Titelverteidiger Nibali (Italien/Astana) rückte mit 7:47 Minuten Rückstand auf Platz neun vor.
Erfreulich aus deutscher Sicht: André Greipel (Rostock/Lotto-Soudal) gewann nach 20 km den Zwischensprint und verkürzte damit im Kampf um das Grüne Trikot den Rückstand auf Peter Sagan (Slowakei/Tinkoff-Saxo) auf zwei Punkte.
Großer Bahnhof für Lance Armstrong
Der Mann in Gelb reagierte derweil auf Fragen nach Lance Armstrong, der ihm am Mittwoch indirekt Doping unterstellt hatte, nur knapp: "Das sehe ich nicht als Rückkehr zur Tour für ihn. Er fährt nicht mit uns, daher ist es für mich nicht relevant", sagte Froome in Richtung des gefallenen Radstars.
Dieser hielt rund 100 km entfernt unter riesigem Medieninteresse Hof. Armstrong, bei der Tour an sich Persona non grata, radelte für den guten Zweck die Strecke der am Freitag anstehenden 13. Etappe - und stahl den aktiven Profis damit ein Stück weit die Show.
Zu stark, um sauber zu sein? Fragt mich nicht"
Ausgerechnet Armstrong: Der Texaner hatte 2002 und 2004 in seiner berühmt-berüchtigten Art auf dem Plateau de Beille gewonnen, die Siege aber wie auch seine sieben Tour-Triumphe wegen seiner unvergleichlichen Doping-Historie verloren. Nun nutzte der 43-Jährige seine Rückkehr nach Frankreich ("Schön, wieder hier zu sein!"), um vage Verdächtigungen gegen Froome und sein Team in den Raum zu stellen.
"Natürlich sind Froome/Porte/Sky sehr stark. Zu stark, um sauber zu sein? Fragt mich nicht", hatte Armstrong getwittert, nur um sofort hinterherzuschieben, er habe weder die Ahnung noch die Glaubwürdigkeit, um dies zu beurteilen. Dennoch: Das Thema ist in der Welt.
Kwiatkowski eröffnet die Regenschlacht
Auf der Königsetappe hatte sich bereits früh auf dem Weg zur ersten Bergwertung auf dem Col de Portet-d'Aspet, wo 1995 der Italiener Fabio Casartelli tödlich verunglückt war, eine 22-köpfige Spitzengruppe mit starken Bergfahrern abgesetzt.
Lotto-Soudal-Profi Marcel Sieberg (Castrop-Rauxel) kämpfte dahinter vergeblich als Solist um den Anschluss und fiel letztlich wieder ins Peloton zurück.
Der polnische Weltmeister Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick Step) fuhr als Solist in den Anstieg zum Plateau de Beille und eröffnete damit die Regenschlacht.
Bergspezialist Rodriguez zog aber vorbei und fuhr einsam dem Sieg entgegen - der Tour-Dritte von 2013 lag im Ziel 1:12 Minuten vor dem Dänen Jakob Fuglsang (Astana).
Dahinter versuchte erst Contador, Froome abzuhängen, scheiterte dabei aber ebenso wie der gegenüber den vergangenen Tagen verbesserte Nibali und Quintana. Angst um Gelb musste der Patron nie haben.
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