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Tour de France: Die Sieger in den Sonderwertungen 2018

VonSID

Publiziert 30/07/2018 um 00:24 GMT+2 Uhr

Neben Geraint Thomas hat die Tour de France 2018 noch fünf weitere Sieger, die in Paris auf dem Podium geehrt wurden. Die Gewinner der anderen Wertungen neben dem Gelben Trikot sind einerseits alte Bekannte wie Peter Sagan, der einmal mehr das Grüne Trikot gewinnt, andererseits aber auch "Newcomer" in ihren Klassements, so wie z.B. Bergkönig Julian Alaphilippe oder Nachwuchs-Sieger Pierre Latour.

Tour de France 2018: Pierre Latour, Peter Sagan, Julian Alaphilippe

Fotocredit: Getty Images

Kämpferischster Fahrer - Rote Rückennummer
Premiere in der jüngeren Tour-Geschichte: Mit Daniel Martin wird ein Fahrer als "Super combatif" ausgezeichnet, der auf keiner der Etappen unterwegs Tagessieger in dieser Wertung war. Doch der Ire beeindruckte die Mehrheit der Jury mit seinen unermüdlichen Attacken in den Anstiegen, die ihm den Etappensieg in Mur de Bretagne und Platz zwei bei der Bergankunft am Col du Portet einbrachten.
Auch von Stürzen und Defekten ließ sich Martin nicht bremsen, sondern bewies genau den Kampfgeist, den diese Sonderwertung auszeichnen will. Mit weniger Pech wäre mehr als Rang acht in der Gesamtwertung möglich gewesen - so aber steht er auch so auf dem Podium in Paris. Drei Stimmen der sechsköpfigen Jury fielen auf ihn - und das bei acht Fahrern, die am Ende zur Wahl standen.
Die Jury: Thierry Gouvenou (ASO), Jean Montois (AFP), Alexandre Roos (L’Equipe), Laurent Jalabert (France-TV), Andy Schleck sowie eine Stimme per Publikumsabstimmung im Internet.
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Tour de France 2018: Daniel Martin in Paris

Fotocredit: Getty Images

Punktewertung / Grünes Trikot
Peter Sagan kämpfte hart für das Grüne Trikot, härter als in der Vergangenheit. Nein, sportlich in Gefahr war sein Sieg in der Punktewertung der 105. Tour de France nie. Dank dreier Etappensiege und seines großen Fleißes bei den Zwischensprints stand rechnerisch frühzeitig fest, dass der dreimalige Weltmeister am Sonntag den Rekord der deutschen Sprint-Ikone Erik Zabel einstellen und ebenfalls zum sechsten Mal das Maillot vert gewinnen würde.
Der Triumph in Paris verlangte Sagan dennoch alles ab. Seine Leidensfähigkeit wurde auf den Prüfstand gestellt, nachdem er auf der 17. Etappe in den Pyrenäen in einer Abfahrt stürzte. Großflächige Hautabschürfungen und Prellungen machten die Fortsetzung der Rundfahrt zu einer Qual.
Vor allem auf der 19. Etappe, der letzten über steile Berge, gab Sagan ein Bild des Jammers ab. "Peter erlebt den härtesten Tag seines Radfahrer-Lebens. Er hat mir gesagt, dass er sehr leidet", teilte Bora-Sportdirektor Patxi Vila während des Rennens mit.
Sein enormer Einsatz machte sich bezahlt. Sagan, der länger als jeder andere Radprofi das Grün der Tour auf seinen Schultern getragen hat, holte sich in der französischen Hauptstadt den verdienten Lohn ab - und sorgte zugleich für einen Jubelsturm beim deutschen Team Bora-hansgrohe.
Bleibt Sagan gesund, wird dem vielseitigen Sprintstar das Grüne Trikot auch bei der Tour 2019 nur schwer zu nehmen sein.
Bergwertung / Gepunktetes Trikot
Runterkommen ist schöner. Für den Kletterkönig der 105. Tour de France ist die Sache klar. "Mir sind die Abfahrten sicher lieber als die Anstiege", sagt Julian Alaphilippe, der bei der Frankreich-Rundfahrt beide Dinge meisterlich in Einklang gebracht hat.
Alaphilippe war der herausragende Fahrer des Gastgeberlandes - und ist ein überaus würdiger Gewinner des Bergtrikots. Zwei Siege auf Bergetappen gelangen dem 26-Jährigen vom Team Quick-Step Floors, der in den Alpen und Pyrenäen äußerst aktiv fuhr und in Fluchtgruppen fleißig Punkte für die Sonderwertung sammelte.
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Pures Glück: Alaphilippe genießt seinen Solo-Sieg

Die Dominanz in der Bergwertung verdankt Alaphilippe seiner Dynamik und Explosivität, die den Sieger des Fleche Wallone auch zu einem fähigen Klassikerfahrer macht. "Er ist auf kurzen, steilen Anstiegen der beste Fahrer der Welt", sagt der deutsche Radprofi Simon Geschke über Alaphilippe.
Und nicht zuletzt ein hervorragender Abfahrer. Sowohl seinen Etappensieg in Le Grand-Bornand als auch den Tageserfolg in Bagneres-de-Luchon feierte Alaphilippe im Tal. "Ich habe das Abfahren nie gelernt, es steckt einfach in mir drin", sagt er.
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Alaphilippe: "In den Alpen zu gewinnen ist ganz besonders"

Nachwuchswertung / Weißes Trikot
Die Last großer Erwartungshaltung kann lähmen, französische Radprofis können ein Lied davon singen. Seit 33 (!) Jahren sehnt sich die Grande Nation nach einem Sieger der Tour de France, ganze Generationen sind an der Aufgabe, die Nachfolge des großen Bernard Hinault anzutreten, gescheitert.
Wer das Weiße Trikot gewinnt, steht plötzlich besonders im Fokus. Der letzte Franzose, der Weiß und auch Gelb gewann, war Laurent Fignon 1983. Seither eroberten fünf Radprofis der Gastgeber das Jersey des besten Jungprofis. Ein Tour-Sieger wurde keiner von ihnen.
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Pierre Latour (AG2R La Mondiale)

Fotocredit: Getty Images

Kann Pierre Latour, 2018 Sieger der Nachwuchswertung und der sechste in der Liste, diese Negativserie beenden? Die grundlegenden Voraussetzungen bringt er zumindest mit. Der französische Zeitfahrmeister ist erstklassig im Kampf gegen die Uhr und dabei deutlich stärker als etwa Romain Bardet, für den Latour beim Team ag2r in diesem Jahr Helferdienste in den Bergen verrichtete.
Der Weg zum möglichen Toursieg ist für den 24-jährigen Latour noch ein weiter - in diesem Jahr wurde er 13. der Gesamtwertung. Es bleibt zu hoffen, dass er unter der Last der großen Erwartungshaltung nicht zerbricht.
Teamwertung
So stark Team Sky auch diese Tour wieder bestimmte - den Vorjahressieg in der Mannschaftswertung konnte der Rennstall trotz zweier Fahrer auf dem Abschlusspodium der Tour nicht wiederholen.
Dafür gelang es Movistar, an die Siege der Jahre zuvor anzuknüpfen, mit einem enorm starken und breit aufgestellten Team wurden sie der Favoritenrolle gerecht. Angeführt von Mikel Landa, Nairo Quintana und Alejandro Valverde wurde es nur kurzzeitig knapp gegen die Bahrain-Mannschaft, die aber ohne Vincenzo Nibali nicht zum wirklich gefährlichen Rivalen wurde.
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