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Tour-Finale in Paris: Bennett siegt auf Schlussetappe

Eurosport
VonEurosport

Update 20/09/2020 um 20:23 GMT+2 Uhr

Sam Bennett hat im Grünen Trikot die Schlussetappe der Tour de France 2020 in Paris gewonnen. Der Ire setzte sich im Massensprint auf den Champs-Élysées vor Weltmeister Mads Pedersen aus Dänemark und Bora-Sprinter Peter Sagan (Slowakei) durch. Maximilian Walscheid sprintete zum Abschluss seiner ersten Tour als bester Deutscher noch auf Rang zehn auf der 21. Etappe.

Sam Bennett gewinnt in Paris im Grünen Trikot der Tour 2020

Fotocredit: Getty Images

Tadej Pogacar machte im Gelben Trikot seinen Gesamtsieg perfekt und stand in Paris zusammen mit seinem slowenischen Landsmann Primoz Roglic und Richie Porte aus Australien auf dem Podium. Pogacar suchte wie schon am Vortag mühsam nach Worten. "Das ist wirklich unglaublich, ganz verrückt. Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben", sagte der Youngster, der sich einen Tag vor seinem 22. Geburtstag vorzeitig beschenkte und auf dem Treppchen stolz die slowenische Nationalfahne präsentierte. "Es ist unglaublich, hier in Paris oben zu stehen. Ich hätte nie daran gedacht. Es war ein wahnsinniges Abenteuer."
Bennett macht den überlegenen Gewinn der Punktewertung mit seinem zweiten Etappensieg in dieser Tour perfekt. Zuletzt hatte Seriensieger Sean Kelly 1989 das "maillot vert" für Irland gewonnen. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich so eine Etappe mal gewinnen könnte. Und das auch noch in Grün, das ist so besonders", sagte Bennett.
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Der Sprint um den Sieg in Paris: Das große Finale der Tour

Toursieger Pogacar räumt drei Wertungen ab

Lennard Kämna, der auf der 16. Etappe für den einzigen deutschen Tagessieg in diesem Jahr gesorgt hatte, belegte in der Endabrechnung als bester Deutscher den 34. Rang. Bora-Teamkollege Emanuel Buchmann hatte den Kampf um das Gelbe Trikot nach seinem Sturz vor der Tour schnell aufgeben müssen.
"Allzu viel Positives nehme ich nicht mit", sagte Buchmann, der nach seinem 38. Rang im Gesamtklassement vollmundig ankündigte: "Ich versuche es nächstes Jahr auf jeden Fall wieder. Ich bin davon überzeugt, dass ich deutlich mehr kann, als ich dieses Jahr gezeigt habe. Es werden wieder bessere Zeiten kommen."
Die erlebte zweifelsohne Pogacar, der als erster Fahrer überhaupt in einem Jahr neben dem Gelben auch das Weiße Trikot des besten Jungprofis sowie das gepunktete Bergtrikot gewann. Im Gesamtklassement war in der Geschichte der Grande Boucle nur ein Sieger jünger als der Tour-Debütant. 1904 triumphierte der damals 19-jährige Henri Cornet aus Frankreich.
Senkrechtstarter Pogacar war in einem denkwürdigen Zeitfahren erst am Samstag ins Gelbe Trikot geschlüpft und hatte seinem Landsmann Roglic den sicher geglaubten Sieg noch abgejagt. Auf den schwierigen 36,2 km von Lure zur La Planche des Belles Filles verwandelte er seinen 57 Sekunden großen Rückstand auf Roglic in einen 59 sekündigen Vorsprung - und stellte die Radsportwelt kurzerhand auf den Kopf.

Tour: Schachmann in Paris im Angriff

Am Sonntag geschah auf den letzten der insgesamt 3490 Tour-Kilometer dann zunächst wenig, Attacken auf das Gelbe Trikot gab es auf der "Tour d'Honneur" wie üblich nicht mehr. Pogacar posierte daher fleißig für Fotos und erntete Lob seiner Kollegen, auch mit Roglic hielt er ein Pläuschchen. Sekt oder Champagner flossen dagegen nicht.
Als die verbliebenen 146 Fahrer Paris erreichten, war das Rennen um den Sprintsieg eröffnet. Allerdings bot sich dem Feld ein ungewohntes Bild. Auf den zu pandemiefreien Zeiten prall gefüllten Champs-Elysees waren in diesem Jahr lediglich 5000 Zuschauer zugelassen.
Auf den Schlussrunden über den Pariser Prachtboulevard hatte zuvor Maximilian Schachmann sein Glück in einer vierköpfigen Ausreißergruppe versucht, doch das Feld ließ dem Quartett nie mehr als 30 Sekunden Vorsprung.
Roger Kluge vom Lotto-Soudal behielt auch auf der 21. und letzten Etappe die Rote Laterne. Damit ist er der erste Deutsche nach Willy Kutschbach im Jahr 1935, der im Gesamtklassement den letzten Platz belegt. Sein Rückstand auf Pogacar - mehr als sechs Stunden - ist der größte eines Schlusslichts seit 1955.
(mit SID)
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Tour-Sieger in 3, 2, 1...: Große Emotionen bei Pogacar

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