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Tour de France 2024: Strecke präsentiert - neues Hammer-Finale in Nizza, Schotterpisten und extreme Berge

Andreas Schulz

Update 11/01/2024 um 15:05 GMT+1 Uhr

Die Tour de France 2024 wird mit vielen Highlights für großes Spektakel im Duell der Superstars sorgen: Die Streckenführung der 21 Etappen wurde traditionell in Paris präsentiert, doch erstmals wird bei der 111. Austragung der Frankreich-Rundfahrt das Finale nicht in der Hauptstadt stattfinden. Stattdessen führt der Kurs vom Start am 29. Juni in Florenz zum schweren Finale in Nizza am 21. Juli.

Tour-Strecke 2024: Alle 21 Etappen von Florenz nach Nizza

Die Tour de France 2024 wird vom Start bis ins Ziel historisch: Erstmals findet der Grand Départ der Rundfahrt in Italien statt, erstmals seit 1903 endet sie nicht in Paris - um dort die Vorbereitungen der Olympischen Sommerspiele nicht zu behindern.
Dabei werden sowohl der Auftakt als auch das Finale schwer wie nie: Die 1. Etappe um Florenz hat mit 3600 Höhenmetern mehr Anstieg vorzuweisen als jede andere zum Tourstart zuvor, sie übertrifft damit auch den schweren Aufgalopp im Baskenland im Vorjahr.
Am Schlusswochenende bieten eine harte Bergetappe in den Seealpen mit 4400 Höhenmetern und erstmals seit Jahrzehnten ein Einzelzeitfahren auf der 21. Etappe die perfekte Bühne für Hochspannung und einen Showdown der Stars ums Gelbe Trikot bis zum letzten Meter - im Idealfall wie seinerzeit beim Sekundenkrimi zwischen Greg Lemond und Laurent Fignon 1989.
"Es wird episch", sagte Titelverteidiger Jonas Vingegaard bei der Strecken-Vorstellung im Palais de Congrès.

Tour: Schotter und Höhepunkt auf 2802 m

Insgesamt stehen 3492 Kilometer bei der 111. Austragung auf dem Programm, verteilt auf sieben Bergetappen mit vier Bergankünften (14., 15., 19., 20.), zwei Einzelzeitfahren (7., 21.) über insgesamt 59 Kilometer sowie vier wellige Teilstücke - aber auch acht Flachetappen, bei denen der im Pariser Palais des Congrès aufmerksam lauschende Mark Cavendish seine Rekordjagd als erfolgreichster Etappensieger der Tour-Geschichte fortsetzen kann.
Geprägt wird die Strecke der Tour de France 2024 besonders durch ihre Höhenflüge: Regelmäßig geht es auf weit über 2000 Meter Höhe in den Bergen, rekordverdächtige 25 Kilometer werden oberhalb dieser Grenze zu absolvieren sein. Als zusätzliches Highlight haben die Streckenplaner auf der 9. Etappe um Troyes nicht weniger als 32 Kilometer mit 14 Sektoren von Schotterstraßen eingebaut, was für zusätzliches Spektakel sorgen wird.
Auch wenn die 27 Anstiege der höchsten Kategorien weniger als im Vorjahr (30) sind, kommen die Top-Kletterer dennoch voll auf ihre Kosten: Schon auf der 4. Etappe geht es über den Col du Galibier - noch nie mussten die Fahrer so früh in der Rundfahrt auf über 2600 Meter hinauf. Doch damit ist der höchste Punkt der "Grande Boucle" 2024 noch nicht erreicht, dieser wartet auf der 19. Etappe mit dem Col de la Bonette auf 2802 Metern: Zum fünften Mal in der Tour-Geschichte wird der kahle Gipfel erklommen.
Der berühmte Anstieg nach Alpe d'Huez fehlt zwar ebenso wie der Mont Ventoux im Streckenplan der Tour de France 2024, auf ihn können sich aber die Radfans wenig später freuen: Er bildet das Finale der Tour de France Femmes am 18. August.
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Frauen-Tour 2024: Die Strecke der acht Etappen nach Alpe d'Huez

Tour 2024: Galibier und Zeitfahren

Dem anspruchsvollen Startwochenende mit Etappen nach Rimini und Bologna folgt die erste Chance für Sprinter am dritten Tag nach Turin. Frankreich wird auf der 4. Etappe mit drei Hochgebirgsprüfungen (Sestriere, Col de Montgenèvre, Col du Galibier) erreicht, wobei das Ziel Valloire im Tal liegt, 19 Kilometer nach der ikonischen Bergwertung auf 2642 Metern. Es schließen sich zwei Flachetappen an, bevor das erste Einzelzeitfahren ansteht. Dessen Kurs über 25 km ist fast völlig flach und für Spezialisten ideal, nur ein kurzer Anstieg bricht den Rhythmus.
Einem Sprint in Colombey-les-deux-Églises, der Heimat von Charles de Gaulle, folgt zum Abschluss der ersten Tour-Woche die Premiere der Schotterpisten rund um Troyes. Dabei liegen sechs der 14 Sektoren in den letzten 30 Kilometern und so werden Staub und Stürze das Finale mit prägen.

Tour-Strecke: Doppelpack in Pyrenäen

Der Auftakt in die zweite Woche könnte auf der 10. Etappe vom Wind bestimmt werden, Wachsamkeit ist da nach dem ersten Ruhetag von allen Favoriten gefordert.
Auf der Hut muss man aber auch im Finale der 11. Etappe im Zentralmassiv sein, wenn auf den letzten 50 Kilometern vier Anstiege mit fast 3500 Höhenmetern und teils steilen Rampen zu Attacken einladen. Auf dem Weg südwärts Richtung Pyrenäen kommen die Sprinter zu zwei neuen Chancen, bevor zwei Bergankünfte den Kampf ums "maillot jaune" entbrennen lassen werden.
Erster Pyrenäen-Gipfel wird direkt der Tourmalet sein, dem auf der kurzen 14. Etappe dann Hourquette d’Ancizan und der Schlussanstieg nach Pla d'Adet folgen, insgesamt fast 40 Kilometer Anstieg. Am Nationalfeiertag geht es dann vom Start weg hinauf vom Col de Peyresourde, drei weitere Pässe verteilen sich auf die 198 Kilometer und das Finale zum Plateau de Beille.

Tour de France: Finale in Nizza

Die vielleicht letzte Chance für Sprinter eröffnet auf der 16. Etappe nach Nîmes die Schlusswoche, bevor die Alpen in Sicht kommen. Das Finale der 17. Etappe mit drei Anstiegen samt Mini-Bergankunft in Superdévoluy ist nur ein Vorgeschmack auf das große Finale. Die 18. Etappe könnte ein letztes Atemholen der Favoriten und Sprungbrett für Ausreißer sein, bevor die drei Schlusstage die Entscheidung über das Podium bringen.
Die Königsetappe am Freitag wird dabei zur Hochgebirgsexpedition: Drei Mal geht es auf den 145 Kilometern auf über 2000 Meter zu Col du Vars, Cime de la Bonette und der Bergankunft Isola 2000. Die Anstiege der letzten Bergetappe am Samstag sind weniger hoch, aber auf 133 Kilometer im Hinterland von Nizza mit vier Bergwertungen komprimiert. Die Bergankunft am Col de Couillole kennen Pogacar, Vingegaard & Co schpn von Paris - Nizza 2023: Damals siegte der Slowene dort und nahm dem Dänen sechs Sekunden ab.
Ein Zeitfahren zum Tour-Abschluss gab es seit 1989 nicht mehr, ein ähnlicher Sekundenkrimi wäre sicher ganz nach dem Geschmack der Planer um Tourchef Christian Prudhomme. Die 34 Kilometer beginnen auf der Startgeraden des Grand Prix der Formel 1 in Monaco, dann aber geht es hinauf nach La Turbie und zum Col d'Eze - fast 700 Höhenmeter machen diesen Kampf gegen die Uhr zu einer echten Herausforderung. Auf der Place Masséna wird schließlich der Sieger der 111. Tour gekrönt werden.

Tour 2024: Vierkampf der Stars um Gelb

Der Kampf um das Gelbe Trikot wird auf diesem ausgewogenen Parcours ein Leckerbissen für die Zuschauer werden: Titelverteidiger Jonas Vingegaard wird sich dabei nicht nur einmal mehr mit Tadej Pogacar duellieren, sondern auch mit seinem bisherigen Teamkollegen und neuen Bora-Kapitän Primoz Roglic sowie bei dessen Tour-Premiere mit Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel.
Eine besondere Rolle dürfte dabei wieder den Zeitgutschriften zukommen: Bei allen Etappen außer den Zeitfahren werden im Ziel 10, 6, 4 Sekunden vergeben. Außerdem gibt es an vier Bergwertungen (2., 4., 11., 17. Etappe) ebenfalls Bonifikationen an den "Point Bonus", dort sind es 8, 5 und 2 Sekunden.
"Die Strecke gefällt mir", so der erste Eindruck von Vingegaard am Eurosport-Mikrofon, "man wird jeden Aspekt beherrschen müssen", meinte er mit Blick auf die unterschiedlichen Anforderungen durch Zeitfahren, Bergetappen und Schotterpisten. Besonders angetan hat es ihm die 19. Etappe: "Je höher es geht, desto besser für mich", so der zweifache Gesamtsieger.
Eurosport wird auch 2024 wieder jede Etappe der Tour de France live im Free-TV von Start bis Ziel bei Eurosport 1 sowie im Livestream bei discovery+ präsentieren!

Die 21 Etappen der Tour de France 2024

  • 1. Etappe (Samstag, 29. Juni 2024): Florenz - Rimini (206 km)
  • 2. Etappe (Sonntag, 30. Juni): Cesenatico - Bologna (200 km)
  • 3. Etappe (Montag, 1. Juli): Piacenza - Turin (229 km)
  • 4. Etappe (Dienstag, 2. Juli): Pinerolo - Valloire (Frankreich/138 km)
  • 5. Etappe (Mittwoch, 3. Juli): Saint-Jean-de-Maurienne - Saint-Vulbas (177 km)
  • 6. Etappe (Donnerstag, 4. Juli): Macon - Dijon (163 km)
  • 7. Etappe (Freitag, 5. Juli): Nuits-Saint-Georges - Gevrey-Chambertin (25 km/EZF)
  • 8. Etappe (Samstag, 6. Juli): Semur-en-Auxois - Colombey-les-Deux-Eglises (176 km)
  • 9. Etappe (Sonntag, 7. Juli): Troyes - Troyes (199 km)
1. Ruhetag in Orleans (Montag, 08. Juli)
  • 10. Etappe (Dienstag, 09. Juli): Orleans - Saint-Amand-Montrond (187 km)
  • 11. Etappe (Mittwoch, 10. Juli): Evaux-les-Bains - Le Lioran (211 km)
  • 12. Etappe (Donnerstag, 11. Juli): Aurillac - Villeneuve-sur-Lot (204 km)
  • 13. Etappe (Freitag, 12. Juli): Agen - Pau (171 km)
  • 14. Etappe (Samstag, 13. Juli): Pau - Saint-Lary-Soulan (152 km)
  • 15. Etappe (Sonntag, 14. Juli): Loudenvielle - Plateau de Beille (198 km)
2. Ruhetag in Gruissan (Montag, 15. Juli)
  • 16. Etappe (Dienstag, 16. Juli): Gruissan - Nimes (187 km)
  • 17. Etappe (Mittwoch, 17. Juli): Saint-Paul-Trois-Chateaux - Superdevoluy (178 km)
  • 18. Etappe (Donnerstag, 18. Juli): Gap - Barcelonnette (179 km)
  • 19. Etappe (Freitag, 19. Juli): Embrun - Isola 2000 (145 km)
  • 20. Etappe (Samstag, 20. Juli): Nizza - Col de la Couillole (133 km)
  • 21. Etappe (Sonntag, 21. Juli): Monaco - Nizza (34 km/EZF)
Gesamtlänge: 3492 km
Die Strecke der Tour de France 2024
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