Tour de France: Bennett gewinnt 10. Etappe und holt sich Grün
VonEurosport
Update 08/09/2020 um 18:31 GMT+2 Uhr
Der Ire Sam Bennett hat die 10. Etappe der Tour de France auf der Ile-de-Ré im Sprint für sich entschieden und damit das Grüne Trikot zurückerobert. Caleb Ewan und Peter Sagan belegten die nächsten Plätze, André Greipel kam auf Rang sechs ins Ziel. Das Gelbe Trikot verteidigte Primoz Roglic nach dem ersten Ruhetag erfolgreich auf der immer wieder von Windkanten und Stürzen geprägten Etappe.
Max Walscheid war zweitbester Deutscher als 20. der 10. Etappe.
Bennett war nach seinem ersten Tour-Etappensieg den Tränen nahe und konnte den ersehnten Erfolg kaum fassen. "Ich danke allen Menschen, die mich hierhin begleitet haben", sagte Bennett unter Tränen: "Sorry, ich will keine Heulsuse sein."
In der Punktewertung liegt er nun wieder vor Sagan, das Duell geht auf der 11. Etappe am Mittwoch weiter.
Tour-Chef positiv - alle Fahrer negativ getestet
Nach dem großen Corona-Trubel um den positiv getesteten Tour-Direktor Christian Prudhomme ging es bei der Frankreich-Rundfahrt nach dem ersten Ruhetag auch sportlich richtig zur Sache.
Das Gelbe Trikot des Gesamtführenden verteidigte der Slowene Primoz Roglic ohne große Mühe. Emanuel Buchmann rollte mit Rückstand ins Ziel - der in der Pyrenäen schwer geschlagene Bora-Kapitän hatte am Ruhetag seine Klassement-Ambition für hinfällig erklärt.
Am Start auf der Ile d'Oléron hatten am Mittag alle noch im Rennen 165 verbliebenen Fahrer gestanden, auf die Reise schickte sie - nicht Tour-Chef Christian Prudhomme. Dieser war nämlich bereits in Quarantäne, nachdem er am Ruhetag positiv auf eine Corona-Infektion getestet worden war.
"Das zeigt, dass es auch hier jeden erwischen kann", sagte Sunweb-Profi Nikias Arndt. Bei ihm und allen anderen Fahrern fielen die routinemäßigen Tests - die ersten seit Tourstart - negativ aus, das befürchtete Chaos stellte sich nicht ein. Jedoch mussten insgesamt vier Betreuer nach positiven Befunden die Heimreise antreten.
Stürze in Serie auf 10. Etappe
Beim "Insel-Hopping" von der Ile d'Oléron zur Ile de Ré sorgte wie befürchtet auch starker Wind für Hektik im Feld. Bei einem der Stürze auf gerader Strecke kamen von den Favoriten der slowenische Laruns-Etappensieger Tadej Pogacar, Siebter des Gesamtklassements, und der drittplatzierte Franzose Guillaume Martin zu Fall, schafften aber mit einiger Mühe den Anschluss ans Feld.
Auch der Kölner Nils Politt vom Team Israel Start-Up Nation stürzte, danach hielt er sich immer wieder sichtlich unter Schmerzen die Schulter und konnte in der schnellen Schlussphase das Tempo im Feld nicht mehr mitgehen. Wenig später erwischte es auch Debütant Jonas Koch - vom Glück verfolgt sind die deutschen Profi bei der Tour 2020 nicht.
Auch am Mittwoch ist in Poitiers eine Sprintankunft zu erwarten, danach verabschieden sich Bennett, Sagan und Co. aus dem Scheinwerferlicht, die harten Tage im Zentralmassiv und in den Alpen beginnen.
(mit SID)
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