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Tour de France 2022: "Habe mir in die Hosen geschissen" - Reaktionen zur 14. Etappe

Felix Mattis

Update 17/07/2022 um 00:14 GMT+2 Uhr

Mit einem Etappensieg von Michael Matthews hatten am Flugplatz von Mende nicht viele gerechnet. Vor allem nicht, als in der 23-köpfigen Spitzengruppe des Tages viele starke Bergfahrer neben dem Australier saßen. Wie die Reaktionen der Protagonisten nach dem 14. Teilstück der Tour de France zeigten, glaubte auch Matthews selbst zunächst wohl eher nicht an seine Chancen. Hier sind die Stimmen.

La joie de Michael Matthews (BikeExchange-Jayco) après sa victoire à Mende sur le Tour 2022

Fotocredit: Getty Images

Michael Matthews (BikeExchange - Jayco) hat die 14. Etappe der Tour in Mende vor Alberto Bettiol (EF Education – EasyPost) gewonnen und drei Bora-hansgrohe-Profis landeten in den Top 8.
Der achtplatzierte Lennard Kämna quittierte das abseits der Mikrofone zunächst mit einem frustrierten "Voll-Amateure"-Kommentar.
Doch 'on the record' gab sich auch der Deutsche versöhnlicher:
Lennard Kämna (Bora - hansgrohe / Erappenachter): “Ich persönlich bin nicht bei hundert Prozent. Trotzdem habe ich mich am Anfang überraschend gut gefühlt und habe es relativ einfach in die Gruppe geschafft. Am Ende sind es die fünf oder zehn Prozent, die fehlen, um dann doch um den Sieg mitzufahren. Das ist schade, aber ich habe das Beste gegeben.“
Michael Matthews (BikeExchange - Jayco / Etappensieger): "Als ich sah, dass ich mit 19 guten Kletterern in der Gruppe war, da habe ich mir schon etwas in die Hosen geschissen. Ich dachte schon, dass ich hier einfach nur Kraft vergeuden würde, wenn ich den ganzen Tag da in der Gruppe mitfahren würde. Mein Sportdirektor hat mich aber beruhigt. Er sagte mir, dass es das Beste wäre, wenn ich früh attackieren würde, um so einen möglichst großen Vorsprung auf die Kletterer zu haben. Als dann Bettiol von hinten kam, wusste ich, dass er ganz schön tief hatte gehen müssen. Ich denke, man konnte am TV sehen, wie sehr ich diesen Sieg wollte."
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Tränen nach Triumph: Matthews schreit vor Glück über Etappensieg

Alberto Bettiol (EF Education - EasyPost / Etappenzweiter): “Manchmal sitzt man fünf Stunden im Rennsattel und verliert dann innerhalb von Sekunden das Rennen. Matthews hat den Sieg absolut verdient, aber ich selbst bin enttäuscht, denn ich hatte meiner Mannschaft versprochen, dass ich alles geben würde, um heute den Sieg zu holen. Die Tour ist aber noch nicht vorbei, ich werde es erneut versuchen. Ich dachte ehrlich gesagt nicht, dass Matthews noch die Beine haben würde, um mich abzuhängen."
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Gesamtzweiter): “Als Van Aert versuchte, zur großen Gruppe vorzufahren, hing ich mich an ihn dran. Wir hatten schnell eine größere Lücke gerissen. Das passiert immer, wenn Van Aert losfährt. Da musste Vingegaard hinten natürlich viel investieren. Jumbo-Visma hat aber ein unglaublich starkes Team, für mich wäre es unmöglich gewesen, in der Fluchtgruppe zu bleiben. Der letzte Anstieg war für mich dann etwas zu kurz. Meine Beine sind gut, das Team ist gut drauf, vielleicht probieren wir ja schon morgen wieder etwas. Ich kann die Pyrenäen kaum erwarten."
Wout Van Van Aert (Jumbo - Visma / Grünes Trikot): “Es war nicht wirklich eine Attacke von Pogacar, es waren eher 40 Fahrer auf verschiedene Gruppen verteilt, da dachte ich mir, dass es besser sein würde, da dabei zu sein und als ich vorfahren wollte, da saß Tadej an meinem Hinterrad, dann haben wir die Positionen getauscht und ich habe auf meine Teamkollegen gewartet, während Pogacar versucht hat, es durchzuziehen. Es war ein super harter Start."
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Wahnsinn! 185 km vor dem Ziel fühlt Pogacar Vingegaard auf den Zahn

Felix Großschartner (Bora - hansgrohe / Etappensiebter): “Ich bin jetzt doch eine gute Woche ein bisschen krank gewesen und heute war wieder der erste bessere Tag. Natürlich wollte ich gewinnen, aber ich war einfach zu schlecht. Das muss ich akzeptieren. Normalerweise liegt mir dieses Finale schon richtig, aber ich habe einfach nicht die Beine gehabt. Vielleicht ergibt sich noch die eine oder andere Möglichkeit.“
Simon Geschke (Cofidis / Bergtrikot): “Das war schon mein vierter Tag in einer Ausreißergruppe - das kostet jedes Mal Kraft. Von daher war ich froh, überhaupt in der Gruppe zu sein. Es war ein wirklich schwerer Kampf heute Morgen. Drei Punkte dazugewonnen, das ist nicht die Welt. Aber ich kann auf jeden Fall zufrieden sein. Morgen wird es hoffentlich ein bisschen ruhiger.“
Louis Meintjes (Intermarché - Wanty - Gobert / neuer Gesamtsiebter): “Ich bin mit dem Tag sehr zufrieden, ich glaube, das ist meine Retourkutsche dafür, dass mir das Leben auf den Flachetappen ziemlich schwer gemacht wurde. Ich habe früh gemerkt, dass ich nicht die Beine hatte, um den Etappensieg mitzufahren, da ich schon viel Kraft investieren musste, um überhaupt in die Gruppe zu kommen. Deshalb wollte ich die große Gruppe zusammenhalten, so dass wir einen möglichst großen Vorsprung auf das Feld herausfahren konnten."
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Highlights: Matthews triumphiert nach Hitzeschlacht in Mende

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