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Nach Leidenszeit: John Degenkolb auf dem Weg zu alter Stärke

VonSID

Publiziert 22/08/2016 um 15:33 GMT+2 Uhr

Das hölzerne Schiffssteuerrad, mit dem John Degenkolb bei der Siegerehrung ins Hamburger Publikum winkte, hatte Symbolcharakter. Mit seinem zweiten Platz bei den Cyclassics hat der Radprofi aus Gera seine Karriere wieder fest in die Hand genommen und eine mehrmonatige Leidenszeit wohl endgültig überwunden.

John Degenkolb wird Zweiter bei den Hamburg Cyclassics

Fotocredit: SID

"Dieses Ergebnis hat mir richtig gutgetan. Jetzt will ich auch wieder den Sprung nach ganz oben schaffen und zeigen, dass ich Rennen auch gewinnen kann", sagte der 27-Jährige, dem drei Jahre nach seinem ersten Triumph in der Hansestadt nur wenige Zentimeter zum Sieg fehlten.
Dabei durfte sich der Sprinter durchaus wie ein Gewinner fühlen, denn nach einem schweren Trainingsunfall im Januar in Spanien hing die Karriere von Degenkolb am seidenen Faden. Bei einem Zusammenstoß mit dem Auto einer britischen Touristin, die auf der falschen Straßenseite fuhr, erlitt der Profi von Giant Alpecin einen Unterarmbruch und eine schwere Verletzung des linken Zeigefingers und hatte dabei fast noch Glück im Unglück.
Vom Mai an konnte der zweimalige Radsportler des Jahres zwar wieder Rennen fahren, doch der erste Sieg gelang erst vor einer Woche beim eher unbedeutenden Arctic Race of Norway. Degenkolb dazu:
Angefühlt aber hat es sich wie ein Klassikersieg.

Greipel und Kittel wollen Altig nachfolgen

Mit seinem starken Auftritt in der norddeutschen Metropole beim einzigen deutschen Rennen der UCI World Tour konnte Degenkolb allerdings nicht dafür sorgen, dass bei der Straßen-WM am 16. Oktober in Katar neun statt sechs deutscher Fahrer an den Start gehen dürfen. Auch zusammen mit Rang zehn für den Rostocker Titelverteidiger Andre Greipel reichte es nicht ganz für einen Top-Ten-Platz für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) in der Nationenwertung.
Als deutscher Kapitän auf dem nahezu vollständig flachen WM-Kurs in der Wüste kommen Greipel und Marcel Kittel aus Arnstadt in Frage, der in Hamburg nur 76. wurde, aber 2016 schon elf Siege einfuhr, einen davon auf einer Etappe der Tour de France. Laut BDR-Vizepräsident Udo Sprenger soll die Entscheidung bis Ende des Monats fallen.
Der deutsche Verband wartet seit 50 Jahren auf einen Profiweltmeister auf der Straße. Letzter deutscher Fahrer, der sich das Regenbogentrikot überstreifen durfte, war 1966 auf dem Nürburgring der am 11. Juni nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren verstorbene Rudi Altig.
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