Gilbert siegt in Barcelona

Für Gilbert war es nach dem glänzenden Jahr 2011 der erste Sieg der bereits fast beendeten Saison 2012.

"Ich wusste, dass ich im Finale etwas schneller als Rodriguez sein würde und dass er in erster Linie daran interessiert war, seine Führung im Gesamtklassement auszubauen", sagte der strahlende Sieger aus Belgien im Ziel.

Hinter dem Duo belegte Paolo Tiralongo (Astana) mit sieben Sekunden Rückstand den dritten Rang im Tagesklassement. Alejandro Valverde (Movistar/+ 9 Sekunden) wurde Sechster, der Gesamtzweite Chris Froome (Sky) und der Gesamtdritte Alberto Contador (Saxo Bank) erreichten den Zielstrich zwölf Sekunden nach Gilbert im Hauptfeld.

Rodriguez (Katusha) hatte am Montjuic rund 3,5 Kilometer vor dem Ziel überraschend attackiert und sich so gemeinsam mit Gilbert vom Feld abgesetzt. In der kurzen Abfahrt sowie auf dem letzten ansteigenden Kilometer zum Olympiastadion kamen die Verfolger nicht mehr an die beiden heran.

In der Gesamtwertung liegt Rodriguez jetzt 53 Sekunden vor Froome und exakt eine Minute vor Contador. Beide gelten jedoch als stärkere Zeitfahrer und könnten nach dem Ruhetag am Montag und einer weiteren Flachetappe am Dienstag im Kampf gegen die Uhr am Mittwoch Boden gutmachen.

Aus diesem Grund hatte Rodriguez bereits nach der 8. Etappe davon gesprochen, im Kampf um das Rote Trikot des Gesamtführenden mit dem aktuellen Zeitpolster auf Dauer chancenlos zu sein. Deshalb müsse er am Berg noch Boden gut machen, kündigte der 33-Jährige an. Dass er aber bereits auf der vermeintlich leichten Etappe durch Katalonien angreifen würde, damit hatten die wenigsten gerechnet.

Durch seinen zweiten Platz in Barcelona übernahm Rodriguez auch die Führung in der Punktewertung vom Deutschen John Degenkolb (Argos-Shimano), der am Montjuic nicht mehr folgen konnte und das Ziel schließlich 2:20 Minuten nach den Besten auf Rang 98 erreichte.