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Vuelta 2023: Sepp Kuss feiert Solo-Sieg am Pico del Buitre - Remco Evenepoel verliert das Rote Trikot

Jonas Klinke

Update 01/09/2023 um 00:24 GMT+2 Uhr

Sepp Kuss (Jumbo-Visma) hat auf der 6. Etappe der 78. Vuelta a España am Pico del Buitre die zweite Bergankunft dieser Rundfahrt gewonnen. Der 28-jährige US-Amerikaner setzte sich am Schlussanstieg aus der Spitzengruppe des Tages ab und siegte als Solist unterhalb des Observatorio Astrofísico de Javalambre. Dahinter fuhr Lenny Martinez (Groupama-FDJ) als Tageszweiter ins Rote Trikot.

Highlights: Jumbo-Trio weist Evenepoel in die Schranken

Martinez, der als Dritter in der Gesamtwertung in die 6. Etappe gegangen war, erreichte mit 26 Sekunden Rückstand auf Tagessieger Kuss das Ziel am Pico del Buitre. Das reichte, um das Rote Trikot mit acht Sekunden Vorsprung auf Kuss zu übernehmen. "Es war eine unglaublich harte Etappe", sagte der Tagessieger anschließend, "eine Etappe zu gewinnen, ist unglaublich. Ich werde es genießen."
Etappendritter wurde Romain Bardet (+0:31). Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) gehörte zusammen mit Teamkollege Lennard Kämna lange zu einer sehr großen Spitzengruppe, am Schlussanstieg konnte er jedoch nicht mehr mit den anderen Bergfahrern mithalten. Buchmann kam als bester Deutscher auf Rang 17 mit 2:33 Minuten Rückstand ins Ziel. Kämna musste schon früher reißen lassen und beendete die Etappe als 33 (+7:11).
Hinter der Spitzengruppe entbrannte auch in der Gruppe der Klassementfahrer ein heißer Kampf um die Sekunden. Vier Kilometer vor dem Ziel attackierte Primoz Roglic und setzte sich sogleich vom Rest ab. Remco Evenepoel konnte nicht folgen. Wenig später ließ auch Jonas Vingegaard den Belgier stehen.
Vingegaard schloss anschließend zu Roglic auf und die beiden fuhren gemeinsam mit Teamkollege Attila Valter weitere Sekunden auf den Mann im Roten Trikot heraus. Im Ziel hatten sie 32 Sekunden Vorsprung auf Evenepoel.
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Kuss-Masterclass in Javalambre - Evenepoel verliert Rot

Evenepoel: "Habe mich nicht komplett verausgabt"

Auf Tagessieger Kuss kassierte der belgische Meister 3:24 Minuten. Durch die Bonussekunden machte der US-Amerikaner weitere zehn Sekunden gut. In der Gesamtwertung ist Evenepoel jetzt nur noch Neunter. Sein Rückstand auf den neuen Führenden Martinez beträgt 2:47 Minuten.
"Ich fühlte mich okay. Ich konnte einfach nicht mehr beschleunigen, als die anderen attackierten. Ich fuhr dann einfach mein eigenes Tempo", erklärte Evenepoel nach der Etappe im Interview. Den Zeitverlust auf das Jumbo-Duo kommentierte er relativ gelassen: "Am Ende waren es jetzt 30 Sekunden auf die schnellsten Jungs. Ich habe mich nicht komplett verausgabt, es war mehr ein kontrollierter Ritt. Aber ich konnte einfach nicht übers Limit hinausgehen. Manchmal hat man so Tage."
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Evenepoel nach Zeitverlust: "Konnte nicht übers Limit gehen"

Vingegaard verkürzte seinen Rückstand auf Evenepoel auf nur noch fünf Sekunden, Roglic liegt elf Sekunden hinter dem Zeitfahrweltmeister von Glasgow.
Entsprechend zufrieden zeigten sich beide im Ziel. "Das war wirklich super gut. Heute hatte ich ein bisschen bessere Beine. Es ist natürlich noch ein weiter Weg. Aber ein guter Tag, wir werden ihn genießen", sagte Roglic. Vor der Etappe hatte Vingegaard bereits erklärt, dass das Team einen Plan habe, darauf angesprochen meinte der Slowene lächelnd: "Wir können uns nicht beschweren. Es lief gut. Wir haben die Etappe gewonnen und Zeit gut gemacht. Mehr kann man sich nicht wünschen."

Vuelta 2023: Martinez ist jüngster Grand-Tour-Führender seit 1904

Auch Vingegaard lächelte im Ziel. "Es war eine gute Etappe. Wir haben das heute sehr gut gemacht. Am Start waren die Jungs fantastisch. Wir haben Soudal Quick-Step unter Druck gesetzt und es ist für uns sehr gut gelaufen", sagte der Tour-Sieger aus Dänemark. Auch wenn er offenbar keinen leichten Start in die zweite Bergetappe hatte: "Meine Beine waren ganz ok und zumindest besser als in den vergangenen Tagen. Am Anfang hatte ich ein bisschen gelitten, aber glücklicherweise habe ich meine Stärke in den Beine dann wieder gefunden."
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Roglic und Vingegaard: "Mehr kann man sich nicht wünschen"

Martinez ist mit der Übernahme des Roten Trikots zudem ein historischer Coup gelungen: Der 20-jährige Franzose ist nun der jüngste Gesamtführender bei einer Grand-Tour seit 1904. Hinter dem Zweiten Kuss liegen der Spanier Marc Soler (UAE Team Emirates/+0:51) und der Niederländer Wout Poels (Bahrain Victorious/+1:41). Insbesondere Soler, der als starker Bergfahrer bekannt ist, brachte sich damit in der Gesamtwertung in eine gute Ausgangsposition.
Kämna (+10:22) und Buchmann (+11:36) belegen in der Gesamtwertung die Ränge 29 und 30. Bester Bora-Fahrer ist der Belgier Cian Uijtdebroeks auf Platz 15 (+3:08). Bora-Kapitän Aleksandr Vlasov ist Gesamt-18. (+3:36).
Am Freitag (ab 14:30 Uhr live im TV bei Eurosport 1 und auf discovery+) geht es bei der Spanien-Rundfahrt mit einer 200,8 km langen Etappe von Utiel nach Oliva weiter. Da es keine einzige Bergwertung geben wird und die letzten rund 80 Kilometer komplett flach Richtung Olivia führen, dürfte es auf dem siebten Teilstück zu einer Sprintankunft kommen.
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Vuelta-Strecke, 6. Etappe: Kampf um Rot am Pico del Buitre

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