Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Rad-Weltmeisterschaft: Tony Martin peilt den vierten WM-Titel im Einzelzeitfahren an

VonSID

Publiziert 21/09/2015 um 14:10 GMT+2 Uhr

Tony Martin hinterließ bei seinem ersten WM-Auftritt einen starken Eindruck. Die Enttäuschung über den verpassten Sieg mit seinem Team Etixx-Quick Step dürfte nicht lange anhalten.

Tony Martin

Fotocredit: AFP

Die lautstarken "Tony, Tony"-Rufe seiner amerikanischen Fankolonie genoss er sichtlich, die verständliche Enttäuschung wich bei Zeitfahr-Spezialist Tony Martin dann auch schnell einem freundlichen Lächeln. "Ich habe das Gefühl, dass ich hier eine ziemlich große Fangemeinde habe. Genial, so macht es sehr, sehr viel Spaß", sagte der 30-Jährige.
Dass zuvor mit seinem belgischen Team Etixx-Quick Step die geplante Revanche gegen den alten und neuen Weltmeister BMC Racing missglückt und damit der Auftakt bei der Straßenrad-WM nicht nach Wunsch verlaufen war, dürfte keine große Nachwirkung haben.
Vielmehr zog Martin aus seiner eigenen sehr überzeugenden Leistung weiteres Selbstvertrauen. "Gerade hinten raus habe ich gemerkt, dass es immer besser ging", sagte der gebürtige Cottbuser, und ergänzte: "Das spricht dafür, dass die Form sehr, sehr gut ist. Ich kann mir vorstellen, dass das noch einmal eine Initialzündung gibt. Ich bin sehr, sehr zuversichtlich."

Phinney nach doppeltem Beinbruch zurück

Dieser Eindruck steht deutlich im Gegensatz zum Vorjahr, als Martin schon nach dem Teamzeitfahren an seiner Verfassung zu zweifeln begann und sich letztlich nach der Schlappe gegen Bradley Wiggins in seiner Paradedisziplin bestätigt sah. "Letztes Jahr war die Enttäuschung noch größer", meinte er auch in Bezug darauf.
Weil Wiggins inzwischen seine Straßenkarriere beendet hat und der Schweizer Fabian Cancellara nach zahlreichen Verletzungen fehlt, droht Martin am Mittwoch wohl die größte Gefahr erneut aus den BMC-Reihen. Wenn der Wahl-Schweizer seinen insgesamt vierten Zeitfahr-Titel ins Visier nimmt, sind neben Giant-Fahrer Tom Dumoulin der Australier Rohan Dennis und der Amerikaner Taylor Phinney am höchsten einzuschätzen.
picture

BMC win team time trial at 2015 World Championships

Fotocredit: Imago

Dass Phinney dazuzählt, kommt fast einem Wunder gleich. Ende Mai 2014 war der hoch verlangte 25-Jährige bei den US-Meisterschaften dramatisch gestürzt und hatte sich einen doppelten Beinbruch zugezogen, der seine Karriere gefährdete. Erst im August kehrte Phinney zurück. "Ich war auf einer Achterbahn der Gefühle", sagte er.

Auch Brennauer zuversichtlich

Auch mit seiner Vorgeschichte, die gerade in den USA enorme Aufmerksamkeit hervorrief, ist Phinney in Richmond der Publikumsliebling schlechthin. Da reicht auch Martins stattliche Fankolonie nicht heran. "So viel Unterstützung wie Taylor Phinney habe ich nicht ganz", sagte der Deutsche mit einem Schmunzeln.
Ebenso wie Martin strahlte Lisa Brennauer vor ihrem Einzelstart am Dienstag Optimismus aus. Die Titelverteidigerin im Zeitfahren der Frauen überzeugte nicht nur mit ihrem Team Velocio-SRAM, sondern auch ganz persönlich. "Das war ein motivierender Auftakt, das gibt mir Rückenwind", sagte die 27-Jährige nach ihrem ersten WM-Gold, warnte allerdings gleichzeitig vor den starken Konkurrentinnen wie der zweifachen Olympiasiegerin Kristin Armstrong (42/USA): "Da möchten einige noch ein Wort mitreden."
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung