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Reiten bei Olympia: Abschied von Königin Dalera läutet neue Ära im Dressursport ein - Isabell Werth sieht Chance
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Publiziert 06/08/2024 um 08:00 GMT+2 Uhr
Der Abschied von Jessica von Bredow-Werndls Wunderstute Dalera nach Olympia 2024 markiert das Ende einer Ära im Dressursport. Während Isabell Werth ihre Pläne ändert und mit Wendy neue Hoffnungen auf den Thron hegt, müssen andere Reiterinnen wie Lottie Fry und Cathrine Laudrup-Dufour ebenfalls ihre Chancen nutzen. Wer wird die neue Königin im Viereck? Eine spannende Zukunft beginnt genau jetzt.
"Wie Kindererziehung": Warum Werth nicht Olympia-müde wird
Quelle: Eurosport
Das letzte Hurra der Königin läutete eine neue alte Ära ein - und Isabell Werth weiß das bei den Olympischen Spielen 2024 nur zu gut. "Vor Paris habe ich überlegt, ein bisschen kürzer zu treten", sagte Deutschlands Rekord-Olympionikin, "aber ich habe es mir anders überlegt." Warum?
Nun ja, wenige Minuten zuvor hatte Einzel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl in Worte gefasst, was lange unaussprechlich schien: Daleras Karriere im großen Sport ist vorbei, die Wunderstute soll künftig auf den grünen Weiden von Aubenhausen ihren vierbeinigen Nachwuchs großziehen.
Also, zurück in die Zukunft in der Dressur. Es ist nämlich ziemlich ausgeschlossen, dass Isabell Werth und Wendy die Konkurrenz jetzt einfach mal locker vorbeiwinken werden. Und "JBW"?
Die nunmehr viermalige Olympiasiegerin muss sich vermutlich erstmal hinten anstellen, es sei denn, sie zaubert so mir nichts, dir nichts in aller Kürze ein neues Grand-Prix-Pferd aus dem Hut. "Ich weiß nicht, ob ich das alles je wieder erleben darf", sagte sie deshalb in Paris, ein Hauch von Abschied senkte sich da über das Schloss des Sonnenkönigs.
Eine neue Ära bricht an, nun, da die lähmende Hegemonie von Bredow-Werndl und ihrer Königin zu Ende gegangen ist. Nach der EM 2019 hatte das harmonische Paar jede (!) Kür gewonnen, bei der es antrat. Bei der EM 2025 in Samorin wird die langjährige Herrscherin über das Viereck nach dem Abgang von Dalera allerdings nur als Außenseiterin antreten können, wenn überhaupt. Wer wüsste besser als Werth, dass der Thron nun frei ist und sie selbst beste Voraussetzungen hat, ihn wieder zu besteigen.
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Freudentränen und Siegertanz: Bredow-Werndl und Werth auf dem Podium
Quelle: Eurosport
Werth hat Morgenluft gewittert. Vor Paris hatte sie ernsthaft in Erwägung gezogen, nach Paris mal ein bisschen die Zügel schleifen zu lassen. Aber nun ist da Wendy, genau genommen Wendy de Fontaine, ein "großes Geschenk", wie sie sagt. Innerhalb von nur acht Monaten hat Werth die erst zehn Jahre alte Rappstute auf ein derart hohes Niveau trainiert, dass Olympiagold mit der Mannschaft und Olympiasilber im Einzel möglich waren.
Aufbau dauert mehrere Jahre
"Drei, vier, fünf Jahre", sagt Werth, dauert ein solcher Aufbau für gewöhnlich, "manchmal geht's auch schneller." Ihr Schmunzeln verriet, dass sie sehr genau weiß, was dies für die Zukunft bedeutet, für die Spiele in Los Angeles 2028: Dass Wendy dann mit 14 Jahren im besten Alter wäre, ist auch Werth klar. Ihr "Schau'n mer mal", das sie vor dem Abschied aus Paris lächelnd einfließen ließ, klingt wie bloße Koketterie. Ihr Hinweis auf ihr Alter ("Ich bin schließlich 55") ebenso.
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Isabell Werth (l.) und Jessica von Bredow-Werndl.
Fotocredit: Getty Images
Werth ist freilich nicht die einzige, die ihre Chancen sieht. Großbritanniens Weltmeisterin Lottie Fry mit ihrem nachtschwarzen Superstar Glamourdale, die wiedererstarkte Dänin Cathrine Laudrup-Dufour mit Freestyle oder die Niederländerin Dinja van Liere mit Hermes haben ebenfalls Chancen, den Thron von "JBW" zumindestgenau in Augenschein zu nehmen.
Von Bredow-Werndl dagegen muss beweisen, ob sie nach der Zeitenwende an der Weltspitze bleiben kann, ohne Dalera. "Ich weiß nicht, wann ich wieder ein Pferd wie sie haben werde - und ob. Aber ich werde dafür arbeiten."
Sie hat ja ein großes Vorbild. "Isabell", sagte Bredow-Werndl, "zeigt, wie es geht."
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(SID)
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"Wie Kindererziehung": Warum Werth nicht Olympia-müde wird
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