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Bundestrainer Bernd Berkhahn attackiert Deutschen Schwimm-Verband wegen Struktur- und Führungsproblemen

Eurosport
VonEurosport

Update 11/01/2024 um 16:21 GMT+1 Uhr

Der Bundestrainer der deutschen Schwimmer, Bernd Berkhahn, hat den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) in einem Interview angegriffen. Der 52-Jährige kritisierte den DSV angesichts von strukturellen Problemen und Führungslosigkeit. Die Vorbereitung auf die olympischen Sommerspiele in Paris werde durch die Rahmenbedingungen im Verband erschwert, so der Coach von Superstar Florian Wellbrock.

Bernd Berkhahn

Fotocredit: Getty Images

Bundestrainer Bernd Berkhahn hat den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) scharf kritisiert. "Der DSV hat gerade definitiv ein Strukturproblem und ein großes Führungsproblem", sagte der Coach von Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock im Interview mit dem "ARD-Morgenmagazin".
Im Leistungssport-Management herrsche "Führungslosigkeit", wichtige Positionen seien unbesetzt, es werde "strukturell und perspektivisch nicht gearbeitet".
Mit Blick auf die Vorbereitung für die Olympischen Spiele 2024 in Paris blickte Berkhahn auch besorgt auf die Unruhen innerhalb des Verbandes: "Wir versuchen, für die Leistungsträger ein ruhiges Fahrwasser zu schaffen, damit sie gut in die Spiele kommen, damit alle Maßnahmen durchgeführt werden können. Aber letztlich kann man nicht davon sprechen, dass wir eine strukturierte und professionelle Vorbereitung haben."
Zuletzt hatten die Vorgänge rund um den Missbrauchsskandal immer wieder für Wirbel gesorgt. Der ehemalige Wasserspringer Jan Hempel hatte im Sommer 2022 in der "ARD"-Doku "Missbraucht" seinem mittlerweile verstorbenen Trainer jahrelangen sexuellen Missbrauch vorgeworfen.

DSV einigt sich außergerichtlich

Vor einem Monat hatte sich der DSV mit Hempel sowie dem entlassenen Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen, der nicht angemessenen mit Hinweisen auf Missbrauchsverdachtsfälle umgegangen sein soll, außergerichtlich geeinigt.
Hempel hatte vom DSV eine Sofortzahlung von 300.000 Euro erhalten und bekommt noch einmal die gleiche Summe über die kommenden zehn Jahre. Mit der soll sich die Summe laut "ARD" für den DSV auf rund 1,2 Millionen Euro belaufen.
Das Geld würde dem Verband nun an anderer Stelle fehlen, beispielsweise im Management, sagte Berkhahn. Dort seien Positionen und Stellen "einfach wegrationalisiert" worden. Zudem warf der 52-Jährige dem DSV-Vorstand vor, die Aufarbeitung der Fälle "immer wieder verschleppt" zu haben.
Der DSV betonte in einem schriftlichen Statement auf "ARD"-Anfrage, dass die Olympia-Vorbereitung "professionell und planmäßig" verlaufe. Zudem seien ab Dezember im Management und auf der Geschäftsstelle wieder "alle Planstellen besetzt." Die Fälle Hempel und Kurschilgen seien "sorgfältig und mit dem Ziel der Planungssicherheit für den gesamten Verband gemanagt" worden.
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(SID)
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