Freiwasser-Team greift auch ohne Lurz nach einer WM-Medaille: "Noch mal was raushauen"

"Wir sind alle motiviert, da noch mal was rauszuhauen", sagte Rob Muffels, Vizeweltmeister über fünf Kilometer, vor dem Teamrennen am Donnerstag (11.00 Uhr MESZ): "Ziel ist als Titelverteidiger natürlich die Medaille."

Der 20-Jährige muss in der Kasanka die Rolle von Lurz einnehmen, der am 1. Mai überraschend zurückgetreten war. Hinter Christian Reichert ist der Magdeburger das Bindeglied zu 5-km-Europameisterin Isabelle Härle. Beim WM-Sieg vor zwei Jahren im Hafen von Barcelona war die Essenerin Lurz' Füßen gefolgt.

Die 27-Jährige, die am Dienstag als Siebte über zehn Kilometer ihr Ticket für die Olympischen Spiele löste, hat die wichtigste Aufgabe. "Die Frau ist rennentscheidend", erklärte Bundestrainer Stefan Lurz. An ihrem Tempo müssen sich die anderen orientieren. "Isabelle ist mental in einem Hoch, die Olympia-Qualifikation ist geschafft", sagte Lurz: "Ich würde mir schon wünschen, dass wir eine Medaille aus dem Wasser fischen."

Da die Teams diesmal nur mit 30 Sekunden statt einer Minute Abstand starten, ist auch die vordere Position wichtiger als sonst. "Ganz entscheidend sind die Überholvorgänge. Es kann sein, dass plötzlich neun Leute zusammen kommen", erklärte Muffels' Magdeburger Trainer Bernd Berkhahn: "Der Erste muss navigieren, aber sein Team auch am besten da durchführen."

Mitfavoriten sind Europameister Niederlande, Griechenland, Brasilien und die USA. Thomas Lurz verfolgt das Rennen daheim in Würzburg. "Er ist in der WhatsApp-Gruppe Freiwasser drin und kriegt alles mit", berichtete sein Bruder Stefan.