Olympia 2024: Olympiasieger Florian Wellbrock scheidet über 1500 m im Vorlauf aus - Letzte Hoffnung im Freiwasser

Nach seinem enttäuschenden Vorlauf-Aus über 800 m Freistil hat Florian Wellbrock, Freiwasser-Olympiasieger in Tokio, bei den Olympischen Sommerspielen in Paris auch das Finale über 1500 m deutlich verpasst. Der 26-Jährige aus Magdeburg verlor nach 600 Metern den Kontakt zur Spitze und fiel immer weiter zurück. Am Ende standen völlig indiskutable 15:01,88 Minuten und Rang 14 zu Buche.

Florian Wellbrock schied über 1500 m im Vorlauf aus

Fotocredit: Getty Images

Nach dem Abgang durch die Hintertür kehrte Florian Wellbrock noch einmal ins Olympiabecken zurück.
Am Morgen nach dem zweiten unerklärlichen Vorlaufdebakel trainierte der abgetauchte Schwimmstar wieder in der Paris La Defense Arena - der riesigen Enttäuschung und dem großen Rätselraten über den erneuten Systemabsturz zum Trotz.
Drei Jahre nach Gold und Bronze in Tokio ist Wellbrock ganz unten. Und niemand weiß warum. "Wir sind im Moment einfach nur fassungslos und traurig", sagte Bundestrainer Berkhahn nach dem 14. Platz über 1500 m Freistil - fast eine halbe Minute über der Bestzeit. Und gab zu, völlig ratlos zu sein: "Das kriege ich nicht zusammen."
Ähnlich ging es Wellbrocks Eltern, die über 1400 Euro für ihre Olympiatickets bezahlt hatten - und nach dem zweiten Vorlauf-Aus in sechs Tagen schnell ihre Karten für den letzten Finalabend am Sonntag verkauften.

Auch Wellbrock-Trainer von Aus überrascht

Im Training und den Rennen vor Olympia in starker Form, beim großen Höhepunkt, bei dem er seine Erfolge von Tokio bestätigen wollte, regelrecht blockiert: Deutschlands Vorschwimmer der letzten Jahre, der kommentarlos auf Schleichwegen das Stadion verlassen hatte, droht das abrupte Ende einer eindrucksvollen Karriere.
"Ich bin sehr betroffen", gab Berkhahn zu, "weil ich auch an meiner Arbeit zweifle und sie infrage stelle." Im Becken hat sich in Paris schon eine Wachablösung vollzogen: 400-m-Olympiasieger Lukas Märtens und die Bronzemedaillengewinnerin Isabel Gose liefen ihrem Magdeburger Trainingskollegen den Rang ab.
beiden 22-Jährigen sind die "zweite Generation Berkhahn" und sorgten für die beste Olympiabilanz seit 2008. Der vier Jahre ältere Wellbrock, der sechsmalige Weltmeister, der sie anführte und anleitete, stürzt seit der WM vor einem Jahr immer tiefer.
Nach dem sensationellen Doppeltriumph im Freiwasser ging schon in Fukuoka im Becken nichts mehr, "das ganze System Florian Wellbrock" sei "von heute auf morgen gekippt", sagte er nachher. Im Februar in Katar schwamm er im Meer hinterher, meldete sich nach einem Reset aber noch mit WM-Silber über 1500 m zurück.

Letzte Chance für Wellbrock in der Seine

Jetzt entscheidet sich in der braunen Brühe der Seine, in der grenzwertig viele Bakterien, Paletten und Autoreifen schwimmen, ob und wie Wellbrocks Karriere weitergeht. Für den kommenden Freitag sind die zehn Kilometer angesetzt - wenn es die Wasserwerte erlauben.
Wie er ihn bis dahin wieder aufbaut, wusste Berkhahn noch nicht: "Das hab ich schon angefangen, hab ich versucht. Das geht jetzt von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag."
In Tokio schwamm Wellbrock die Freiwasser-Weltelite in Grund und Boden. Jetzt drohen im schmutzigen Stadtfluss mit starker Strömung Bedingungen, die ihm gar nicht liegen. Und womöglich der nächste - und letzte - Tiefschlag.
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(SID)
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Olympiasieger Märtens: Nach Olympia geht's ins Disneyland

Quelle: Eurosport


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