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Schwimmen: Weltmeister Marco Koch erreicht das Finale über 200m Brust bei der EM in London

VonSID

Publiziert 19/05/2016 um 01:01 GMT+2 Uhr

Erst hatte Marco Koch ein Déjà-vu, dann schwamm der Weltmeister an der Stätte seiner größten Niederlage "träge" ins Finale: Vier Jahre nach dem Olympia-Debakel hat der beste deutsche Schwimmer bei der EM in London zwar seine dritte internationale Goldmedaille im Blick, hadert aber noch mit seiner Form. In 2:09,82 Minuten zog der Titelverteidiger als Zweiter in den Endlauf über 200 m Brust ein.

Marco Koch sparte für das Finale Körner

Fotocredit: SID

"Es war nicht so leicht, wie ich es gerne gehabt hätte", sagte der leicht erkältete Koch, der sich im Halbfinale dem Briten Ross Murdoch um eine Zehntelsekunde geschlagen geben musste, "es war ein bisschen träge". Dennoch geht der Darmstädter als Favorit ins Finale am Donnerstagabend.
Die Rückkehr ins Becken der Sommerspiele von 2012 hatte sich schon zuvor nicht gut angefühlt. "Ich bin reingesprungen und dachte: Ach, du Scheiße. Nicht schon wieder", berichtete der 26-Jährige, der vor vier Jahren als Medaillenkandidat bereits im Halbfinale auf Rang 13 gescheitert war: "Nach dem Flug hatte ich ein bisschen dicke Beine."

Nur zwei deutsche Olympiastarter in London dabei

Die Probleme mit seiner rechten Schulter, die ihn bei der DM in Berlin vor knapp zwei Wochen noch behindert hatten, sind dagegen überwunden. "Ich habe vier Tage gar nichts gemacht", sagte Koch: "Wir haben dann sehr vorsichtig wieder angefangen, aber es sieht sehr gut aus." Die Verteidigung des EM-Titels, den er vor zwei Jahren in Berlin gewann, hat für den Darmstädter allerdings nicht den höchsten Stellenwert: "Ich gebe mein Bestes, dafür bin ich hier. Aber im Endeffekt ist es nur ein Testwettkampf."
Koch, als Weltjahresbester und Weltmeister Goldfavorit in knapp drei Monaten in Rio, ist neben Kurzbahn-Europameisterin Franziska Hentke (Magdeburg) der einzige deutsche Olympia-Starter, der an der EM teilnimmt. Allen anderen hatte Bundestrainer Henning Lambertz stattdessen Training verordnet. 2012 hatten die deutschen Schwimmer bei der EM in Ungarn 17 Medaillen abgeräumt, blieben dann in London aber erstmals seit 80 Jahren ohne olympisches Edelmetall.
Im Aquatics Centre in London sollen Talente für Olympia 2012 und Schwimmer aus der zweiten Reihe internationale Erfahrung sammeln. Obwohl viele Stars wegen der Vorbereitung auf Rio fehlen, scheiterten die meisten Athleten des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) in den ersten drei Tagen schon in den Vorläufen. "Es ist eingetreten, weshalb wir hier sind: Die Jungen sind nervös, verkrampft", sagte Lambertz und gab zu: "Insgesamt ist das Niveau erwartungsgemäß schwach."

Aus für Pilger und Gierke

Der Bonner Max Pilger schied im Halbfinale über 200 m Brust als 13. aus. Auch Markus Gierke (Hannover) verpasste auf Platz zehn über 200 m Schmetterling das Finale, ebenso wie Carl Louis Schwarz (Potsdam) als 14. über 50 m Rücken. Alle anderen waren bereits in den Vorläufen gescheitert.
Für das internationale Highlight sorgte der italienische Weltmeister Gregorio Paltrinieri, der bei seinem Sieg über 1500 m Freistil in 14:34,04 Minuten seinen eigenen Europarekord um über fünf Sekunden verbesserte. In Abwesenheit des Weltrekordlers Paul Biedermann gewann der Niederländer Sebastiaan Verschuren überraschend über 200 m Freistil - ebenso wie der Grieche Andreas Vazaios über 200 m Lagen. Die litauische Olympiasiegerin Ruta Meilutyte triumphierte wie erwartet über 100 m Brust, Schwedens Sprintstar Sarah Sjöström über 100 m Freistil.
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