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Ticket für Olympia: Isabelle Härle rührt Bundestrainer Henning Lambertz zu Tränen

VonSID

Update 28/07/2015 um 16:56 GMT+2 Uhr

Als Isabelle Härle das Olympiaticket gelöst hatte, kamen sogar dem Bundestrainer die Tränen. "Jetzt muss ich mitheulen. Das kannst du nicht mit deinem alten Coach machen", sagte Henning Lambertz und wischte sich die Augen. Gerade hatte sich die Freiwasser-Europameisterin als WM-Siebte über zehn Kilometer ihren Traum von der Copacabana erfüllt - und weinte im Arm ihres Trainers hemmungslos.

Isabelle Härle sicherte sich das Olympia-Ticket

Fotocredit: Imago

"Gott sei dank, es hat sich alles gelohnt", sagte Härle nach dem wichtigsten Rennen ihres Lebens: "Meine Familie sehe ich nicht oft, meine Freunde werden vernachlässigt, die Uni wird vernachlässigt. Irgendwie entschädigt das jetzt doch ganz schön." Einen Wertmutstropfen gab es jedoch: Die zweimalige Weltmeisterin Angela Maurer war einen Tag nach ihrem 40. Geburtstag als 23. gescheitert.
Wenn Härle in einem Jahr nach Rio de Janeiro reist, ist ihre Mentorin nicht dabei. "Das wird ganz schön hart für mich", sagte die 27-Jährige, die Maurer als "unsere Mutti" bezeichnet, "ohne sie wäre ich aufgeschmissen gewesen."
Seit die 1500-m-Schwimmerin vor vier Jahren vom Becken ins Freiwasser wechselte, war die 13 Jahre ältere Maurer ihre größte Hilfe: "Sie hat mir immer alles ausgeliehen. Sie kann man immer fragen, sie weiß über alles Bescheid."
"Happy, mit 40 bei einer WM zu sein"
Beim Sieg der Französin Aurelie Muller vor der Niederländerin Sharon van Rouwendaal und der Brasilianerin Ana Marcela Cunha war die Grande Dame des deutschen Freiwasserschwimmens aber chancenlos. Das Rio-Aus nahm die 19-malige Medaillengewinnerin gelassen: "Ich war schon zweimal bei Olympia, ich wusste, dass meine Chance minimal war. Ich bin happy, dass ich mit 40 noch mal bei einer WM dabei bin."
Immerhin löste die Mainzerin ihr Versprechen ein. "Ich habe vor zwei Jahren gesagt: Das Ziel ist erst erreicht, wenn ich dich zu Olympia gebracht habe", berichtete Maurer mit Blick auf Härle, "ich freue mich unheimlich für Isi." Die Chance auf ihre 20. internationale Medaille hat sie noch am Samstag auf ihrer Paradestrecke über 25 Kilometer.
Weil tags zuvor der Olympiaachte Andreas Waschburger und Teamweltmeister Christian Reichert das Rio-Ticket deutlich verpasst hatten, blieb eine mögliche Rückkehr des Rekordweltmeisters Thomas Lurz auch am Dienstag ein Thema. Präsidentin Christa Thiel vom DSV würde den 35-Jährigen mit offenen Armen empfangen. "Natürlich wäre es schön, wir würden uns darüber freuen", sagte sie dem "SID".
Muffels: Keine Extrawürste für Lurz!
Rob Muffels, Vize-Weltmeister über fünf Kilometer, kündigte an: "Das wird nicht einfach für ihn, die anderen Jungs sind heiß, ich auch." Voraussichtlich im nächsten Juni geht es beim Weltcup in Setubal/Portugal noch um einen Olympia-Platz für die deutschen Freiwasserschwimmer.
Der 20-jährige Muffels wittert seine Chance und hofft, dass es für Lurz bei einem Rücktritt vom Rücktritt keine Extrawurst gibt: "Ich hoffe, dass man ihm nicht Vorrang gewährt, weil er zwölfmal Weltmeister geworden ist. Das heißt nicht, dass er bei Olympia vorne dabei ist."
Der langjährige Vorschwimmer hatte am 1. Mai überraschend seine Karriere beendet, weil er sich den Sieg in Rio nicht mehr zutraute. Nach dem Scheitern seiner "Erben" in Kasan schloss er aber ein Comeback nicht mehr aus. "In meinem Herzen ist auch immer Ehrgeiz drin", sagte der 35-Jährige, der am 1. Mai überraschend zurückgetreten war, dem SID: "Wenn, dann geht es um Medaillen oder, besser gesagt, um Gold."
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