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Die deutschen Schwimmer waren bei der WM in Kasan erfolgreich und wollen nun bei Olympia angreifen

VonSID

Update 09/08/2015 um 19:32 GMT+2 Uhr

Goldfisch Marco Koch schnappt jetzt nach dem Weltrekord, Paul Biedermann geht nach dem bronzenen Abgang von der WM-Bühne hochmotiviert auf seine Schlussbahn, und Bundestrainer Henning Lambertz hofft auf einen Geldregen nach dem Motto "Wer wird Millionär?": Die erfolgreiche Weltmeisterschaft in Kasan hat im deutschen Schwimmteam Lust auf Olympia geweckt. Koch und Co. bestätigten den Aufwärtstrend.

Die deutsche 100 Meter-Mixed-Staffel holte in Kasan Bronze

Fotocredit: Imago

"Wir rutschen näher ran", stellte Lambertz zufrieden fest: "Mir ist nicht bange davor, ins Olympiajahr zu gehen." Auch DSV-Präsidentin Christa Thiel lobte: "Wir sind auf dem richtigen Weg nach Rio."
Für Optimismus sorgte auch eine neue Welle von Hoffnungsträgern. So schlug WM-Debütant Jacob Heidtmann am Schlusstag als Fünfter über 400 m Lagen in deutscher Rekordzeit (4:12,08) an. "Der deutsche Rekord war ein Traum - supergeil", jubelte der Elmshorner.
Sowohl bei der Anzahl der Medaillen (von eins auf drei), der Einzelfinal-Teilnahmen (von fünf auf neun) als auch der Zeiten-Verbesserungen im Vergleich zur DM (von 21 auf 52 Prozent) hat sich das Team gegenüber Barcelona deutlich gesteigert. Lambertz' Maßnahmen, eine höhere Trainingsintensität und eine zweigeteilte Qualifikation, zahlten sich aus.
Größere finanzielle Unterstützung notwendig
Um auch in der Spitze näher an die Weltelite zu rücken, bedürfe es aber einer stärkeren Unterstützung durch den Staat, meinte Lambertz: "Wenn man für einen Olympiasieg eine Million Euro bekommt, dann wäre das ein Anreiz." Derzeit erhalten Olympiasieger von der Sporthilfe nur 20.000 Euro. Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen warnte jedoch in der "Bild": "Eine Million für den Olympiasieg, das würde dem Doping Tür und Tor öffnen."
Eine Millionenprämie hätte vielleicht auch geholfen, die Gesamtbilanz des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) bei der WM aufzupolieren. Mit sieben Medaillen (zweimal Gold, einmal Silber, viermal Bronze) lag Deutschland auf Platz zwölf. Die Verschlechterung im Vergleich zu Barcelona (7. Platz/zehn Medaillen) ist mit dem medaillenlosen Abschneiden der Wasserspringer zu erklären. Die Freiwasserschwimmer überzeugten dagegen auch ohne Rekordweltmeister Thomas Lurz.
Für das Highlight sorgte aber Koch mit seinem Gold-Coup über 200 m Brust. Danach belohnte sich der größtenteils vegan lebende 25-Jährige mit "20 Chicken Nuggets und einem Cheeseburger". Eine Ausnahme, denn bei Olympia will der Darmstädter auch aufs Podest und den Weltrekord knacken: "Wenn ich jetzt denken würde: 'Geil, Weltmeister, was soll ich noch anders machen', dann brauche ich erst gar nicht nach Rio zu fahren."
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Marco Koch holte bei der WM in Kasan Gold über 200 Meter Brust

Fotocredit: Imago

Biedermann mit letzter WM zufrieden
Nach WM-Silber 2013 und EM-Gold vor einem Jahr schwamm Koch nun endgültig aus Biedermanns Schatten. Der Weltrekordler sieht die Wachablösung gelassen: "Niemand hat es mehr verdient als Marco." Mit sich selbst war Biedermann, der bei seiner letzten WM Bronze über 200 m Freistil gewann, ebenfalls zufrieden: "Ich habe mich in der Weltspitze etabliert."
Doch auch die internationale Konkurrenz ist bereit für Rio. Bei der von einer Weltrekordjagd, aber auch von einer Dopingdiskussion geprägten WM krönte sich US-Star Katie Ledecky zur Schwimm-Königin. Die 18-Jährige gewann als erste Athletin der WM-Geschichte alle vier Titel von 200 bis 1500 m Freistil. Außerdem führte sie die 4x200-m-Freistilstaffel der USA zu Gold und stellte drei Weltrekorde auf.
Auch ohne Hightech-Anzüge purzelten in Kasan zwölf Weltrekorde. Einen Schatten über die Leistungen legte jedoch das Thema Doping. In Sun Yang (China) und Julija Jefimowa (Russland) siegten zwei prominente Dopingsünder, die nur starten durften, weil ihre Sperren aus zweifelhaften Gründen verkürzt wurden.
Sun sorgte am Schlusstag für Rätselraten, als der Titelverteidiger kurzfristig auf einen Start im Finale über 1500 m Freistil verzichtete. Eine offizielle Erklärung gab es zunächst nicht.
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