Chamonix: Absage der Speed-Rennen sorgt für Unmut im österreichischen Lager - Fahrer fordern Ersatz
Publiziert 02/02/2024 um 11:02 GMT+1 Uhr
Die Absage der Speed-Rennen im französischen Chamonix hat für Unmut im alpinen Ski-Weltcup gesorgt. Bereits zu Beginn der Saison waren fünf Wettbewerbe in Zermatt und Beaver Creek ausgefallen, nur zwei wurden bislang nachgeholt. Für die Läufe in Chamonix wird kein Nachfolger gesucht - zum Ärger der österreichischen Abfahrer und Trainer. Die ÖSV-Athleten wünschen sich ein Ersatzrennen in Norwegen.
Vincent Kriechmayr | Downhill | Soldeu 2023 | Alpine Skiing Men | ESP Player Feature
Fotocredit: Getty Images
Nach dem verhängnisvollen Wochenende in Wengen, bei dem sich neben Top-Star Aleksander Aamodt Kilde auch Alexis Pinturault und Marco Kohler schwer verletzt hatten, hatte FIS-Renndirektor Markus Waldner angekündigt, keine Abfahrten mehr nachholen zu wollen.
Ein solches "Mammutprogramm" von drei Rennen in drei Tagen könnten nur die wenigsten Athleten überstehen, sagte Waldner vor knapp drei Wochen.
Inzwischen sorgt die Haltung Waldners vor allem im österreichischen Speed-Lager für Kritik. Die Schweizer Tageszeitung "Blick" zitiert Abfahrtschef Sepp Brunner: "Nachdem die beiden Abfahrten in Chamonix aufgrund von Schneemangel abgesagt werden mussten, kommen in dieser Woche alle Athleten in den Genuss vor einer Ruhepause."
Die klare Meinung Brunners: "Deshalb könnten wir übernächste Woche im Kvitfjell problemlos neben der ursprünglich geplanten Abfahrt und dem Super-G ein drittes Rennen durchführen. Aber leider schaltet Waldner jetzt auf stur."
Kriechmayr fordert weitere Abfahrt
In eine ähnliche Kerbe schlagen auch Brunners Athleten. "Die Absage von Chamonix tut uns weh. Wenn Kvitfjell eine zweite Abfahrt kriegt, dann haben wir zehn Abfahrten. Das ist eh so der Durchschnitt über die letzten Jahre", sagte beispielsweise Top-Abfahrer Vincent Kriechmayr beim "ORF".
In dieser Saison gab es bisher zwölf Speed-Rennen und elf Technik-Wettbewerbe. Bliebe es bei der aktuellen Planung, stünden am Ende der Saison allerdings 23 Slalom- und Riesenslalomrennen nur 16 Speed-Läufen gegenüber.
Auch Raphael Haaser sprach sich daher für ein weiteres Rennen in Norwegen aus: "Von der Substanz her ist das nicht so anstrengend wie Wengen. Wir sind da, um Rennen zu fahren. Es wird keiner gegen ein drittes Rennen in Kvitfjell sein."
Stefan Babinsky hingegen äußerte beim "ORF" Verständnis für die Entscheidungsträger: "Es ist schwierig, es jedem recht zu machen. Ich glaube, dass die Entscheidungssituation daher nicht leicht ist."
Umso schwerer wird es, wenn Waldner im Falle eines schweren Sturzes für die Überbelastung im Weltcup verantwortlich gemacht werden sollte. Die Diskussionen werden zumindest nicht leiser.
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Quelle: Eurosport
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