Mikaela Shiffrin stellt Siegrekord von Lindsey Vonn in Kranjska Gora ein - Ski-Stars verneigen sich vor US-Superstar

Mikaela Shiffrin hat den Ski-Olymp endgültig erklommen. Emotional feierte die 27-Jährige ihren historischen 82. Weltcup-Sieg in Kranjska Gora, mit dem sie zu Landsfrau Lindsey Vonn aufschloss. Die alpine Skiwelt um Vonn verneigt sich vor "der Größten der Geschichte". Grenzen gibt es für die viermalige Gesamtweltcupsiegerin keine. Doch Shiffrin ist längst nicht am Ende, es winken neue Schallmauern.

Auf einer Stufe mit Vonn: Shiffrins Sieglauf zum Rekord

Quelle: Eurosport

Mikaela Shiffrin ließ ihren Emotionen freien Lauf.
Unmittelbar nachdem die 27-Jährige ihren historischen Sieg in Kranjska Gora perfekt gemacht hatte, schrie sie ihre Freude im Zielraum heraus, ehe sie sich von ihren Gefühlen übermannt auf ihre Skier sinken ließ und für einen Moment innehielt. Bei der Siegerehrung flossen bei der US-Amerikanerin dann auch ein paar Tränen.
Shiffrin ist endgültig im Ski-Olymp angekommen: Die zweifache Olympiasiegerin hat am Sonntag im Riesenslalom ihren 82. Weltcup-Sieg gefeiert und damit den Rekord von Lindsey Vonn für die meisten Einzelsiege einer Skiläuferin eingestellt. "Es ist super, von solchen Geschichten lebt der Sport", freute sich Lara-Gut Behrami mit Shiffrin über die Egalisierung der historischen Marke.
Lediglich der legendäre Ingemar Stenmark hat noch mehr Weltcup-Siege (86) vorzuweisen.

Shiffrin: "Ich war noch nie so nervös"

"Ich habe Flecken im Gesicht, ich war glaub ich noch nie so nervös wie heute, und ich weiß gar nicht warum. Ich wollte einfach nur gut Ski fahren - und ich habe es geschafft", erklärte die 27-Jährige am Eurosport-Mikrofon mit zittriger Stimme und äußerte im Anschluss mit einem Lächeln einen speziellen Wunsch: "Vielleicht können wir jetzt endlich aufhören, über den Rekord zu sprechen."
Ob ihr dieser Gefallen getan wird, ist jedoch äußerst fraglich, schließlich hat die US-Amerikanerin bereits am Dienstag beim Nachtslalom in Flachau die Chance, eine neue Bestmarke bei den Damen aufzustellen und Landsfrau Vonn endgültig abzulösen.
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Mikaela Shiffrin war nach ihrem Sieg in Kranjska Gora tief bewegt

Fotocredit: Getty Images

Vonn verneigt sich vor Shiffrin

Vonn, die den letzten ihrer 82 Weltcupsiege vor knapp fünf Jahren im schwedischen Are gefeiert hatte, verneigte sich ebenfalls vor Shiffrin. "Ich wusste von Anfang an, dass sie diejenige sein würde, die alle Rekorde bricht. Aber dass sie das in einem so jungen Alter schafft, ist wirklich beeindruckend", schrieb die 38-Jährige in einem Beitrag für die Nachrichtenagentur "AP".
Rekorde, so Vonn, seien ohnehin dazu da, um gebrochen zu werden.
Doch damit nicht genug: Auch die Einstellung der Bestmarke von Stenmark scheint für die Überfliegerin des alpinen Skizirkus nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Gegenüber Eurosport sagte die zweifache Olympiasiegerin Tina Maze: "Der Rekord von Mikaela ist riesig und sie wird ihn mit Sicherheit noch weiter ausbauen, ehe sie ihre Karriere beendet."

Wo sind die Grenzen?

Überrascht von der Dominanz ist die 39-Jährige, die ihre Karriere im Januar 2017 beendete, dagegen nicht: "Mir war klar, dass sie diejenige sein wird, die den Rhythmus des Skifahrens für die nächsten Jahre bestimmen wird." Gar bis hin zur Schallmauer von 100 Weltcupsiegen? "Auf jeden Fall", ist sich die Slowenin sicher.
Grenzen scheint es für die 27-Jährige ohnehin keine zu geben. "Sie ist jetzt einfach die Größte der Geschichte", adelte sie Federica Brignone im "ZDF" nach dem Rennen. Der Respekt der Kolleginnen und Weggefährtinnen spricht Bände - für die Sportlerin, aber auch für den Menschen Mikaela Shiffrin. "Ich mochte ihre Freundlichkeit und ihren Fokus zur gleichen Zeit", lobte Maze exklusiv bei Eurosport.
Die Gesamtweltcupsiegerin von 2012/2013, die sowohl gegen Vonn als auch gegen Shiffrin fuhr, machte eines der Erfolgsgeheimnisse in einer Parallelen zwischen dem US-Duo aus. Beide haben "diese Entschlossenheit, Beständigkeit, den Willen zu gewinnen und die Arbeitsmoral", aber insbesondere "diese offene Art gegenüber den Medien zu zeigen, wer sie sind."

Shiffrin bewahrt Demut

Und so scheute sich Shiffrin auch nicht, die Weltöffentlichkeit am Sonntag in Kranjska Gora in ihre Gefühlswelt mitzunehmen. "Das war heute vielleicht mein bestes Skifahren", sagte sie bewegt und dankte ihrem Team später auf Twitter.
Ihre Hoffnung, nicht mehr über Zahlen und Rekorde sprechen zu müssen, wird sich derweil kaum erfüllen lassen. "82 Siege sind unbeschreiblich", brachte es die US-Amerikanerin auf den Punkt, blieb trotz ihres Rekordsiegs aber gewohnt demütig: "Ich hoffe, ich kann das wiederholen."
Möglicherweise schon beim Nachtslalom in Flachau am Dienstag (18:00 Uhr im Liveticker). Dann könnten die nächsten Tränen fließen.
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In Gedenken an Mittermaier: Straßer schickt Grüße gen Himmel

Quelle: Eurosport

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