Ski Alpin in Wengen: Vincent Kriechmayr gewinnt die Lauberhorn-Abfahrt
VonSID
Update 19/01/2019 um 22:06 GMT+1 Uhr
Vincent Kriechmayr aus Österreich hat den Abfahrts-Klassiker am Lauberhorn in Wengen für sich entschieden. Kriechmayr benötigte 2:28,36 Minuten für seinen Lauf und war damit 0,14 Sekunden schneller als Weltmeister Beat Feuz aus der Schweiz. Rang drei ging an den Norweger Aleksander Kilde (+0,52). Bester Deutscher wurde der Fischener Manuel Schmid, der mit Startnummer 39 zunächst auf Rang 18 fuhr.
Der Tag der Abfahrt vom Lauberhorn in Wengen ist in der Schweiz ein Feiertag. Wenn sich die besten Skirennläufer der Welt vor dem imposanten Panorama von Eiger, Mönch und Jungfrau auf die kraftraubende, fast 4,5 Kilometer lange Strecke stürzen, stehen bis zu 35.000 Zuschauer am Berg, der Marktanteil der TV-Übertragung betrug zuletzt sagenhafte 78 Prozent. Wenn im Berner Oberland dann noch ein Schweizer gewinnt, ist alles gut. Diesmal hatte einer etwas dagegen.
Als am Samstag unter stahlblauem Himmel Vorjahressieger Beat Feuz ins Ziel kam, flippten die Schweizer aus: Bestzeit! Doch nur zwei Startnummern später schoss Vincent Kriechmayr aus Österreich über den roten Zielstrich und riss den Sieg an sich - er war 0,14 Sekunden schneller. Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) wurde Dritter (+0,26), als bester Deutscher belegte Manuel Schmid (Fischen) mit der hohen Startnummer 39 noch Rang 18 (+1,81).
Deutsches Team geschrumpft
"Ich bin mit meiner Fahrt nur teils zufrieden", sagte Feuz und schaute dabei ein wenig unglücklich drein. "Der Sieg", betonte er, "wäre möglich gewesen", allerdings sei er eben "nicht ganz einwandfrei" gefahren. Kriechmayr verhinderte den dritten Sieg von Feuz am Lauberhorn, er selbst feierte seinen ersten beim Klassiker und seinen vierten insgesamt. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll, es ist sehr, sehr gut", sagte er. Für die Skination Österreich war es der erste Sieg am Lauberhorn seit 2015.
Wenig zu lachen hatte Josef Ferstl. Und wenn er wenigstens tapfer lächelte nach seiner "ein bisschen verkorksten Fahrt" auf Rang 28 (+2,54), dann sah das Lächeln ziemlich schief aus - vor allem, weil ihm beim Einfahren noch die Krone vom linken oberen Schneidezahn rausgefallen war. Ferstl landete knapp vor Dominik Schwaiger auf Rang 29 (Königssee/+2,63) und klagte hinterher, er sei viele Passagen nicht gut gefahren, "viele Kleinigkeiten" hätten nicht gepasst.
Ferstl, Schmid und Schwaiger haben es allerdings auch schwer dieser Tage. Zu Beginn der Saison waren sie Mitglieder eines aufstrebenden Abfahrtsteams, doch nach den Kreuzbandrissen von Anführer und Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen sowie Andreas Sander fehlen wichtige Mannschaftskollegen.
"Für das Team ist das schon blöd", sagte Ferstl, betonte jedoch in der ARD:
Wir sind geschwächt, aber das heißt ja nicht, dass wir nichts können. Wir machen weiter, greifen an.
Nächster Versuch: Am kommenden Samstag auf der berüchtigten "Streif" in Kitzbühel.
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