Matthias Mayer, Beat Feuz und Mauro Caviezel treten zurück - Fritz Dopfer huldigt Granden des Skisports

Matthias Mayer, Beat Feuz und Mauro Caviezel haben mit ihren Rücktrittserklärungen binnen weniger Wochen für einen Erdrutsch innerhalb des alpinen Ski-Weltcups gesorgt. "Drei unterschiedliche Persönlichkeiten, die auf ihre eigene Art und Weise genial waren", fasste Eurosport-Experte Fritz Dopfer die Karrieren der drei Athleten zusammen und unterstrich ihre Bedeutung für den Skisport.

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Quelle: Eurosport

Am 13. und 14. Januar versammelt sich in Wengen die Speed-Elite des Weltcups. Doch während sich Aleksander Aamodt Kilde, Marco Odermatt und Co. auf der eisigen Piste die Stirn bieten, schwingt abseits des Renngeschehens auch etwas Wehmut mit.
Immerhin haben mit Beat Feuz, Matthias Mayer und Mauro Caviezel drei prominente Namen der vergangenen Jahre ihren Abschied vom Weltcup verkündet.
Mayer und Caviezel zogen einen sofortigen Schlussstrich, Feuz hingegen zaubert in Wengen (10. bis 15. Januar live bei Eurosport und discovery+) und in Kitzbühel (17. Januar bis 22. Januar live bei Eurosport und discovery+) die letzten Schwünge seiner illustren Karriere in den Schnee.
"Als Athlet weißt du, dass die eigene Zeit als Leistungssportler ein Ablaufdatum trägt", erklärt Fritz Dopfer im exklusiven Interview mit Eurosport.de. "Irgendwann ist es soweit und es wird ein Schlussstrich gezogen, der endgültig ist!"

Rücktritt auch eine emotionale Herausforderung

Jeder Rücktritt bringt seine eigenen Herausforderungen mit - am emotionalen Aspekt kommt jedoch keiner vorbei. "Jeder Athlet geht anders damit um, trotzdem geht es jedem nahe", weiß Dopfer aus eigener Erfahrung.
Immerhin steht der Leistungssport für zahlreiche Athleten jahrelang im Mittelpunkt des eigenen Lebens. Daher gestaltet sich der Abschied oftmals schwierig.
"Wenn du dich für den Weg eines Leistungssportlers entscheidest, bist du es 24 Stunden, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr", führt Dopfer aus. "Das heißt nicht, dass du immer trainierst, aber es heißt, dass du sehr vieles dem Leistungssport unterordnest und er dein Leben nachhaltig prägt."

Dopfer schwärmt von Caviezel: "Ein unfassbarer Beißer"

Prägend waren auch die Errungenschaften von Mayer, Feuz und Caviezel während ihrer Zeit auf der großen Ski-Bühne. "Sie haben unglaublich viel für diesen Sport geleistet", schwärmt Dopfer. "Drei unterschiedliche Persönlichkeiten, die auf ihre eigene Art und Weise genial waren und Geschichten geschrieben haben, die es bisher noch nicht gegeben hat."
Besonderen Eindruck habe beim 35-Jährigen die Laufbahn von Caviezel hinterlassen. "Ein unfassbarer Beißer und Kämpfer wie Mauro Caviezel nötigt mir absoluten Respekt ab", so Dopfer. "Es war beeindruckend, wie er immer wieder von seinen schweren Verletzungen zurückgekommen ist und einzigartige Erfolge feiern konnte."
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Schock und Erleichterung - schwerer Sturz von Caviezel beim Super-G

Quelle: Eurosport

Trotz zahlreicher Rückschläge biss sich Caviezel an seinem Traum fest und fuhr mit Kombinations-Bronze bei der Heim-WM 2017 in St. Moritz und dem Gewinn der kleinen Kristallkugel im Super-G 2018/19 seine größten Erfolge ein. Nachdem sich Caviezel Ende November 2022 ein Schädel-Hirn-Trauma zugezogen hatte, zog er wenige Wochen später einen Schlussstrich.

Sternstunden des Skisports: Dopfer huldigt Feuz und Mayer

Feuz hatte im Verlauf seiner Karriere ebenso mit ungünstigen Bedingungen zu kämpfen und laborierte regelmäßig an schweren Kniebeschwerden, weshalb Dopfer eine Parallele zu dessen Landsmann Caviezel zieht. "Dasselbe gilt auch für Beat Feuz, den wahrscheinlich besten Abfahrer seiner Generation. Er hat seine Karriere unter den denkbar ungünstigsten Bedingungen begonnen, da er mit schwersten Knieproblemen zu kämpfen hatte."
Davon ließ sich der "Kugelblitz" aber nicht aufhalten: "Er hat sich mit seinem unfassbaren Instinkt und seinem Talent über Jahre hinweg an der Spitze der Abfahrer gehalten." Zwischen 2017 und 2021 sicherte sich Feuz vier Abfahrtskugeln in Folge und krönte seine außergewöhnliche Karriere mit der Goldmedaille in der Olympia-Abfahrt 2022 in Peking.
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Johan Clarey, Beat Feuz und Matthias Mayer bei den Olympischen Winterspielen in Peking

Fotocredit: Getty Images

Neben Feuz erfuhr auch Mayer in Peking olympische Ehren - nach Sotschi und Pyeongchang aber bereits zum dritten Mal. "Der Mann für die Sternstunden des österreichischen Skisports. Er konnte seine Leistung auf den Punkt, wenn es zählte, genau abrufen", huldigt Dopfer dem dreimaligen Olympiasieger, der beim Weltcup in Bormio überraschend seinen Rücktritt erklärt hatte.
Mayer, Feuz und Caviezel haben den Weltcup nachhaltig geprägt und "sehr viele Menschen inspiriert", ist sich Dopfer sicher. "Alle drei haben unterschiedliche Beweggründe für ihr Karriereende. Ich hoffe unabhängig davon, dass die drei Jungs dem Skisport auch in Zukunft erhalten bleiben und ihr Know-How und ihre Erfahrungen weitergeben werden."
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Feuz der König der Abfahrer - Clarey kratzt an der Sensation - Highlights

Quelle: Eurosport

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