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Andreas Katz glänzt bei der Tour de Ski und ist bester Deutscher im Gesamtklassement

VonSID

Publiziert 07/01/2016 um 13:53 GMT+1 Uhr

Sich selbst nennt Langläufer Andreas Katz nur "die Rennkatze" - und die ist zwar noch nicht in ihrem siebten, aber mindestens in ihrem zweiten Sportler-Leben angekommen. Zu Saisonbeginn gehörte Katz nicht einmal mehr zum Weltcup-Team - bei der Tour de Ski ist er plötzlich als 14. bester Deutscher.

Andreas Katz war der Startläufer für Deutschland

Fotocredit: SID

Bundestrainer Janko Neuber sagte zuletzt über seinen willensstarken Schützling:
Sein stärkster Muskel ist der Kopf.
Am Mittwoch lief der Schwarzwälder im Massenstart beim Heimrennen in Oberstdorf völlig überraschend auf Platz acht und machte sich damit selbst das erste Geschenk für seinen 28. Geburtstag am Freitag. Es war die beste Weltcup-Platzierung seiner Karriere - und der vorläufige Höhepunkt einer unwahrscheinlichen Erfolgsgeschichte.
Denn vor seinem beinahe wundersamen Aufstieg beim diesjährigen Saisonhöhepunkt musste sich der Schwarzwälder aus einem tiefen Loch kämpfen. Im Sommer fiel er nach einer Leistungsüberprüfung aus dem A-Kader der deutschen Langläufer, war plötzlich ohne sicheren Startplatz im Weltcup.
"Das war eine schwierige Situation", sagt Katz, der sich plötzlich mit der Frage nach dem Karriereende konfrontiert sah. Einen Schlussstrich unter der Langlauf-Laufbahn zu ziehen, um die volle Konzentration auf das Studium als Sportfachwirt zu legen, schien die beinahe logische Konsequenz für den Baiersdorfer.

Anruf bei Angerer

Aber das Feuer der Leidenschaft für seinen Sport brannte noch zu stark. "Langlauf ist einfach mein Ding, und ich wollte nicht aufhören", sagt er: "Andere machen dann eine Weltreise, ich wollte aber lieber noch ein Jahr im Weltcup mitlaufen."
Und so arbeitete sich Katz mit enormer Willenskraft zurück. Obwohl er selbst beim Training plötzlich improvisieren und sogar den zurückgetretenen ehemaligen deutschen Topläufer Tobias Angerer zwischenzeitlich als Sparringspartner reaktivieren musste.
"Ich hab den Tobi angerufen und gesagt: 'Hey, du musst doch auch noch ein bisschen abtrainieren, oder?'", erzählt er. Letztlich lief er in Angerers Jugendgruppe mit, um sich auf die anstehende Saison vorzubereiten.
Bei der Tour de Ski ist Katz nun wie Phönix aus der Asche zum besten deutschen Athleten aufgestiegen. Am Abschlusswochenende des prestigeträchtigen Etappenrennens ruhen die deutschen Hoffnungen auf eine vordere Platzierung vor allem auf ihm. Wobei Katz vor allem vor dem Schlussanstieg in Val di Fiemme noch großen Respekt hat: "Ich will einfach oben ankommen auf der Alpe Cermis", sagt er: "Und dann am Montag zufrieden im Bett liegen."
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