Veronika Stepanova "leidet an Star-Fieber": Shooting-Star empört russischen Langlauf-Verband
Update 08/04/2022 um 14:04 GMT+2 Uhr
Veronika Stepanova zählt spätestens seit den Olympischen Winterspielen in Peking zu den bekanntesten Gesichtern der Langlaufszene. Neben ihrer Goldmedaille in der Damenstaffel sorgte vor allem ihr Auftritt in den Sozialen Medien für Aufsehen. Im russischen Verband wird dieser mediale Aufstieg durchaus kritisch beäugt und von Verbandspräsidentin Yelena Välbe als "Star-Fieber" abgestempelt.
Bei den nationalen Meisterschaften am vergangenen Wochenende versammelte sich die russische Langlauf-Elite. Stepanova war unter den Teilnehmern jedoch nicht zu erblicken. Der Shootingstar glänzte mit Abwesenheit - zum großen Unmut der sportlichen Führung.
"Veronika Stepanova leidet wahrscheinlich an Star-Fieber", meldete sich Välbe zu Wort. Die dreimalige Olympiasiegerin und Ikone des heimischen Langlaufs bemängelte die Haltung der 21-Jährigen und kritisierte deren Prioritätensetzung.
Manchmal würde die Verbandspräsidentin gerne zum Hörer greifen und ihren abtrünnigen Schützling zurechtweisen. "Sie sollte lieber trainieren, statt im TV aufzutreten und ihr Gesicht zu verkaufen."
Offiziell fehlte Stepanova aufgrund einer Erkältung. Ein Umstand, welchen Välbe als billige Ausrede einschätzte. Immerhin befand sich die Junioren-Weltmeisterin trotz ihrer Erkältung in Moskau. "Alle sind hier bei den Meisterschaften am Start. Was macht sie in Moskau? Ich verstehe das nicht", schoss sie weiter gegen Stepanova. "Wenn sie krank ist, soll sie sich behandeln lassen. Also warum zur Hölle ist sie da?"
TV statt Loipe: Stepanova kritisiert Journalisten
Die Einstellung Stepanovas sei in den Augen der Präsidentin ein großes Manko. "Sie ist keine Natalya Nepryayeva, so viel ist klar. Bis jetzt war für sie alles einfach." Sollte die Langläuferin medialen Auftritten auch in Zukunft ihre maximale Aufmerksamkeit widmen, lege ihr Välbe keine Steine in den Weg. "Wenn sie sich dazu entscheidet, auf diese Art berühmt zu werden, dann soll es so sein."
Das in Ungnade gefallene Ausnahmetalent will sich zur harschen Kritik ihrer Vorstehenden nicht öffentlich äußern. Eine öffentliche Debatte mit der sportlichen Führung wolle sie vermeiden, schrieb sie auf Telegram. Schuldig fühle sie sich jedoch nicht, vielmehr werde sie die Kritik "analysieren und berücksichtigen".
Auf Anfrage eines norwegischen Journalisten, der ihr die Plattform bieten wollte, sich zu erklären, platzte Stepanova schließlich der Kragen. "Du willst einen Kommentar? Hier ist er: Warum kümmerst du dich nicht um deine Angelegenheiten", kommentierte sie einen Screenshot der Konversation. "Russen klären die Dinge untereinander. Vielen Dank!", zog sie den Schlussstrich.
Das könnte Dich auch interessieren: Cologna provoziert Biathlon-Asse - Junioren-Weltmeisterin fordert Duell
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Download
Scannen
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung