Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Markus Eisenbichler nicht für Weltcup nominiert - Werner Schuster und Martin Schmitt glauben an Chance für Ex-Weltmeiste

Christoph Niederkofler

Update 07/11/2023 um 19:44 GMT+1 Uhr

Markus Eisenbichler hat mit der verpassten Qualifikation für das deutsche Weltcup-Team einen herben Rückschlag erlebt. Während Andreas Wellinger und Co. Ende November in Ruka/Kuusamo in die neue Saison starten, muss sich Eisenbichler im B-Team neu sortieren. Die Eurosport-Experten Martin Schmitt und Werner Schuster trauen dem abgestürzten Weltmeister aber ein Comeback in der Elite des Sports zu.

Markus Eisenbichler

Fotocredit: Getty Images

Zum ersten Mal seit acht Jahren wird Markus Eisenbichler beim Weltcup-Auftakt der Skispringer nicht am Start sein. Während Karl Geiger, Andreas Wellinger, Stephan Leyhe, Philipp Raimund, Martin Hamann und Pius Paschke zwischen dem 24. und 26. November im finnischen Kuusamo (live und on-demand bei discovery+) erstmals in der Saison auf Weitenjagd gehen, muss Eisenbichler zunächst zuschauen.
Ein herber Rückschlag für den sechsmaligen Weltmeister, der bereits im vergangenen Winter mit starken Leistungsschwankungen zu kämpfen hatte. Die Tür zum deutschen Weltcup-Team ist für Eisenbichler aber nicht geschlossen, Bundestrainer Stefan Horngacher hob nach seiner Nominierung das Leistungsprinzip im Auswahlverfahren hervor.
"Die, die nicht dabei sind, haben definitiv die Möglichkeit, sich mit guten Trainingsleistungen für die folgenden Weltcups anzubieten. Wir sind natürlich offen für jeden Sportler, der seine Leistung bringt", unterstrich der 54-Jährige. Nach Kuusamo und Lillehammer (1. bis 3. Dezember) steht der Heim-Weltcup in Klingenthal auf dem Programm. Die große Comeback-Chance für Eisenbichler?
"Wenn man glaubt, dass Markus Eisenbichler geschlagen ist, dann täuscht man sich. Er ist ein Stehaufmännchen", erklärte der ehemalige Bundestrainer Werner Schuster im exklusiven Interview mit Eurosport. "Ich glaube, dass er in diesem Winter noch seine Chance kriegen wird."

Fehlende Stabilität macht Eisenbichler zu schaffen

Laut Schuster mangelt es Eisenbichler mitnichten an Qualität, vielmehr macht dem 32-Jährigen die abhanden gekommene Stabilität zu schaffen. "Leistungsschwankungen ist das richtige Stichwort. Er ist nicht mehr so stabil, wie er es einmal war", ordnete Schuster ein. "Seine guten Sprünge sind weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, es gilt sich hier zu stabilisieren."
Eurosport-Experte Martin Schmitt pflichtete Schuster bei und unterstrich Eisenbichlers nach wie vor vorhandenes Talent. "Sein Können blitzt zwar immer wieder in Einzelsprüngen auf, aber er hat momentan leider nicht mehr die stabile Form, die er braucht, um im Weltcup die Leistungen zu bringen, die er auch von sich selbst erwartet."
picture

Eisenbichler fehlt im DSV-Aufgebot

Fotocredit: SID

Der Gesamtweltcup-Zweite von 2020/21 sei laut Schmitt selbst für sein Schicksal verantwortlich. "Markus muss zu seinem Sprung kommen. Er hat es selbst in der Hand - und das weiß er auch. Er muss sich auf seine Performance konzentrieren, er wird seine Chance bekommen und diese gilt es dann zu nutzen", so der Team-Olympiasieger von 2002.
Sollte es Eisenbichler gelingen, zurück in die Spur zu finden, sei dem Routinier wieder einiges zuzutrauen. "Ein Markus Eisenbichler in Top-Form ist jederzeit für Top-Resultate im Weltcup gut", meinte Schmitt, gab aber zu bedenken: "Dafür muss er aber zunächst seine Baustellen im Sprung beseitigen und mehr Stabilität reinbringen."
picture

"Da ist die Granate!" Eisenbichler stellt Schanzenrekord ein

Eisenbichler: Ein Schritt zurück, zwei nach vorne?

Nach der verpassten Qualifikation für den Weltcup-Auftakt hat Eisenbichler nun rund einen Monat Zeit, sich sowohl im Training als auch im Continental Cup zu beweisen und für höhere Aufgaben zu empfehlen. Die Umstellung auf das B-Team bringt laut Schmitt aber auch seine Vorteile mit sich.
"Er braucht nochmal eine ruhige, konzentrierte Trainingsphase um den Bewegungsablauf zu stabilisieren, ein Gefühl aufzubauen und die Qualität Schritt für Schritt zu erhöhen", hob Schmitt die Bedeutung des ruhigeren Umfeldes hervor. "Markus ist im B-Team bei Coach Ronny Hornschuh in guten Händen, kann in Ruhe weiterarbeiten. Ich glaube, dass er sich dort die Form holen kann, um spätestens bei der Vierschanzentournee wieder angreifen zu können."
picture

Markus Eisenbichler

Fotocredit: Getty Images

Dabei sollte Eisenbichlers Fokus vor allem auf der Übergangsphase beim Sprung liegen. "Ein Skisprung ist immer ein feines Zusammenspiel. Technik, körperliche Voraussetzungen und Material müssen zusammenpassen", so Schmitt. "Der Systemschluss, die Verbindung zwischen Körper und Ski dauert einfach zu lange. Da muss er oftmals zu sehr eingreifen. Die Problematik in der Übergangsphase muss er lösen, sonst kann er seine außergewöhnlichen Qualitäten im Flug nicht ausspielen."
Gelingt ihm dies, "findet er das Vertrauen in seinen Sprung, in seine Technik, um dann auch in der Wettkampfsituation unter Druck wieder hundert Prozent geben zu können", unterstrich Schmitt. Auch Schuster nimmt den Gang ins B-Team als besondere Möglichkeit wahr. "Wie sagt man so schön: Er macht jetzt einen Schritt zurück, aber vielleicht folgen dem ja zwei Schritte nach vorne", so der 54-Jährige. "Es gilt sich schnell um- und einzustellen, dann glaube ich, dass er wieder den Anschluss findet."
Im Dezember stehen im Continental Cup mit Lillehammer und Kuusamo immerhin zwei seiner Lieblingsschanzen auf dem Plan - die optimale Gelgenheit, sich für die Vierschanzentournee (28. Dezember bis 6. Januar live und on-demand bei discovery+) in Stellung zu bringen.
Das könnte Dich auch interessieren: Eisenbichler nicht für Weltcup-Team des DSV nominiert
picture

240,5 Meter! Eisenbichler beendet Saison mit einem Kracher

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung