Oberstdorf: Katharina Schmid wünscht sich Vierschanzentournee für Frauen - doch Österreich lässt weiter auf sich warten

Für Katharina Schmid und Co. gibt es auch in diesem Winter keine Vierschanzentournee. Zwar sind die Damen in Garmisch-Partenkirchen wie die Herren am Start, im Anschluss an das Neujahrsspringen trennen sich die Wege aber wieder. Während Überfliegerin Schmid das ewige Warten allmählich satthat, zeigt sich ihre Teamkollegin Selina Freitag optimistisch - und rechnet mit einer baldigen Lösung.

Katharina Schmid wünscht sich eine Vierschanzentournee für die Frauen

Fotocredit: Getty Images

Katharina Schmid hat die Hoffnung fast aufgegeben.
Immer wieder schiebt die Skisprung-Weltmeisterin ihr Karriereende auf, um vielleicht doch noch die erste Vierschanzentournee für Frauen zu erleben. Und doch wird sie immer wieder enttäuscht. "Von Jahr zu Jahr werden die Chancen ein bisschen geringer. Das ist schon irgendwie ärgerlich", sagt die 28-Jährige.
Immerhin: Am Dienstag (ab 16:20 Uhr live und on-demand bei discovery+) springt Schmid in Garmisch-Partenkirchen um Weltcup-Punkte, unmittelbar nach der Qualifikation für das Tourneespringen der Männer also. Doch danach trennen sich die Wege wieder. An Neujahr sind die Damen in Oberstdorf im Einsatz. "Two-Nights-Tour" nennt sich die Mini-Serie, die mit viel gutem Willen als halbe Tournee durchgeht.
Sie versuche, sich "nicht mehr aufzuregen", sagt Schmid. Einfach ist das nicht. Die Olympia-Zweite kommt aus Oberstdorf, die Bilder von 25.000 tobenden Fans am Schattenberg kennt sie nur zu gut. Doch die eigentlich schon für 2023/24 angekündigte Frauen-Premiere lässt weiter auf sich warten.

Österreich lässt auf sich warten

Derzeit liegt der Ball beim Nachbarn Österreich. "Die Vierschanzentournee der Frauen kann es erst geben, wenn Innsbruck ein Flutlicht hat. Da gibt es wohl im Januar eine Entscheidung", sagt Sportdirektor Horst Hüttel vom Deutschen Skiverband: "An uns wird es nicht liegen, wir stehen Gewehr bei Fuß. Wir diskutieren da permanent."
Weil in Innsbruck ab etwa 15:30 Uhr die Sonne verschwindet und zudem der Wind oft Probleme macht, droht ein enger Zeitplan. Aber: "Wir würden auch um 9:00 Uhr unsere Ski anschnallen und springen", sagt Schmid. Auch das Argument der fehlenden Hotelbetten will sie nicht gelten lassen, eine Anreise aus einem Nachbarort sei kein Problem.
Engelberg hatte kurz vor Weihnachten gezeigt, dass Männer und Frauen am gleichen Tag springen können - wenn das Wetter mitspielt. Als aber am Sonntag wildes Schneetreiben einsetzte, wurde der Frauen-Wettkampf um 14:15 Uhr abgebrochen - auch, weil um 16:00 Uhr die Männer an der Reihe waren.
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Katharina Schmid und Co. warten weiterhin auf eine eigene Vierschanzentournee

Fotocredit: Getty Images

Freitag erwartet baldige Lösung

Eine Idee wäre es daher, die Wettkämpfe der Frauen am Qualifikationstag der Männer auszutragen. Wichtig sei nur, die traditionsreiche Reihenfolge der Tournee-Orte einzuhalten, sagt auch Frauen-Bundestrainer Heinz Kuttin: "Also Oberstdorf, Garmisch, Innsbruck, Bischofshofen. Man muss nur einen Termin finden, dass es für alle machbar ist."
Eine weitere Möglichkeit wäre es, nur die besten 30 Athletinnen des Weltcups starten zu lassen, um den Zeitplan zu entzerren. Selina Freitag jedenfalls, aktuell Vierte im Gesamtweltcup, gibt so schnell nicht auf. Sie erwarte eine Frauen-Tournee "in den nächsten zwei Jahren", sagt die 23-Jährige.
Katharina Schmid ist da nicht ganz so optimistisch, zu oft schon ist sie vertröstet worden. Mittlerweile wäre sie schon zufrieden, einmal als Fan in ihrer Heimat Oberstdorf eine Frauen-Tournee zu erleben: "Zumindest das wäre schön."
(SID)

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Paschke freut sich über Platz vier: "Sehr zufrieden"

Quelle: Eurosport


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