Martin Schmitt kritisiert FIS für Saisonansetzung bis April: "Irgendwann ist mal gut mit Winter"
Ex-Skisprungstar Martin Schmitt hat im exklusiven Interview mit Eurosport die Saisonansetzung der FIS bis in den April kritisiert. "Grundsätzlich ist es fürs Skispringen gut, wenn lange gesprungen werden kann und der Sport lange präsent ist", sagt der Team-Olympiasieger von 2002. Er gibt jedoch zu bedenken: "Aber die Saison wird natürlich sehr lang und Anfang April kann es recht warm sein."
Ex-Skispringer Martin Schmitt
Fotocredit: Imago
Laut Martin Schmitt sei die Terminierung lediglich ein Versuch, aber "kein Zukunftsmodell".
Der 44-Jährige weiter: "Irgendwann ist mal gut mit Winter. Zumal man es ab Ende März auch nicht mehr garantieren kann. Es besteht die Gefahr, dass ein Weltcup-Finale dann ausfallen oder ein sehr hoher Aufwand betrieben werden muss, um Schanze zu präperieren. Das ist in der heutigen Zeit aber nicht mehr Sinn der Sache."
Die Tatsache, dass der Saisonauftakt an diesem Wochenende in Wisla (4. bis 6. November live im Free-TV bei Eurosport 1 und auf discovery+) als Hybrid-Modell mit Eisspur und Matten statt Schnee ausgetragen wird, hält Schmitt für richtig. "Es ist vernünftiger, als mit ganz großem Aufwand Schnee für einen Schneeaufsprung zu produzieren. Das geben die Temperaturen momentan auch gar nicht her und das muss Anfang November auch nicht sein", sagt er.
Schmitt schiebt nach: "Die Schanze wird diesmal aufgrund der Matten zudem deutlich besser präpariert sein als in den vergangenen Jahren." Nicht nachvollziehbar ist für den gebürtigen Villingen-Schwenninger hingegen die Terminierung und der Umstand, dass zwischen dem Saisonauftakt in Wisla (Polen) und dem darauffolgenden Wettkampf in Ruka (Finnland) drei Wochen Pause liegen.
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Schmitt: "Man kann bei Schneefall nicht reagieren"
"Es gibt erst den Start und dann die dreiwöchige Pause, bevor es weiter geht. Die FIS wollte der Fußball-WM (20. November bis 18. Dezember) aus dem Weg gehen. Aber die WM läuft ja Ende November weiter. Daher hätte man wahrscheinlich auch später starten können", so Schmitt.
Der viermalige Weltmeister führt aus: "Aber der Weltverband hatte eben die Idee der Hybrid-Lösung und wollte vermeiden, dass zu spät auf Matte gestartet wird. Es besteht bei Schneefall das Problem, dass man nicht einfach reagieren kann. Es ist nicht möglich, eine Mattenschanze direkt mit Schnee zu präparieren."
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Der Grund: "Der Schnee hält auf den Matten nicht, daher muss zunächst ein Netz gelegt werden. Wenn es Mitte November über Nacht zehn Zentimeter schneit, rutscht der Schnee runter und es sammelt sich im Auslauf ein Schneehaufen, sodass ein Springen gar nicht durchführbar wäre. Dies wollte die FIS vermeiden."
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