Nordische Ski-WM 2025: Andreas Wellinger erlöst DSV-Skispringer mit Silber von Normalschanze - Karl Geiger Vierter

Andreas Wellinger hat bei der Nordischen Ski-WM 2025 in Trondheim das zuletzt so arg gebeutelte DSV-Skisprungteam der Männer erlöst und von der Normalschanze die Silbermedaille gewonnen. Karl Geiger sprang ebenfalls stark, verpasste aber auf Rang vier um 3,7 Punkte eine Medaille. Gold schnappte sich etwas überraschend Marius Lindvik (Norwegen), Jan Hörl (Österreich) holte sich Bronze.

Die Entscheidung von der Normalschanze: Wellinger holt Silber

Quelle: Eurosport

Wellinger (Ruhpolding) fehlten mit Sprüngen auf 106,5 und 104,5 Metern mit 263,2 Punkten am Ende sogar nur 2,3 Zähler zu Gold. Lindvik sprang im ersten Durchgang mit 108 Metern Schanzenrekord und sicherte sich mit ebenfalls 104,5 Metern im zweiten Sprung seinen ersten WM-Titel.
"Ich bin sehr zufrieden. Die letzten zwei Monate waren für uns im Team echt Bullshit", sagte Wellinger bei Eurosport: "Es war ein harter Kampf, aber wir haben in der letzten Woche gute Schritte nach vorne gemacht." Er habe "definitiv heute Silber gewonnen und nicht Gold verloren".
Geiger (Oberstdorf) hatte mit 105,5 Metern im ersten Durchgang auf Platz fünf gelegen, verbessert sich mit 102,0 Metern im zweiten aber "nur" noch auf den Blechrang (252,6 Punkte). Hörl sprang 107 und 102 Meter und kam auf 256,3 Punkte.
"Es war ein guter Wettkampf für mich, aber der zweite Sprung war nicht perfekt", sagte Geiger bei Eurosport: "So ist es bittersüß. Einer muss Vierter werden." Auch Lokalmatador Johann André Forfang (Norwegen), der in der Quali mit 106,5 Metern einen Schanzenrekord aufgestellt hatte, ging als Fünfter leer aus (107 m/100,5 m/252,5).
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Wellinger mit WM-Silber happy: "Ein megageiles Gefühl"

Quelle: Eurosport

Raimund in Top 15 - Paschke schwach

Philipp Raimund (Oberstdorf) konnte mit zweimal 99 Metern und Rang 15 nicht ganz an die gute Qualifikation (Platz zehn) anknüpfen. "Es ist mir etwas schwieriger gefallen als ich gedacht hätte", sagte der 24-Jährige bei Eurosport.
Pius Paschke (Kiefersfelden), der zu Saisonbeginn mit fünf Siegen im Gelben Trikot unterwegs war, kam mit Sprüngen auf 96,5 und 89 Meter nur auf Platz 30. "Das ist irgendwo deprimierend", sagte er bei Eurosport. Der 34-Jährige hatte trotz leichter Erkältung von Bundestrainer Stefan Horngacher den Vorzug vor Stephan Leyhe erhalten.
"Aktuell bin ich total leer, es war ein super Sprung von Andi", sagte Horngacher: "Die Jungs haben echt einen tollen Job gemacht. Wir hätten uns das nicht erträumt. Wir müssen jetzt ein bisschen feiern und uns dann wieder sammeln für die große Schanze."
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"Der ist dabei!" Wellinger auf Normalschanze in Medaillenform

Quelle: Eurosport

Lindvik findet WM-Sieg "Verrückt" - Tschofenig und Zajc stürzen ab

Lindvik, 2022 in Peking Olympiasieger von der Großschanze und eigentlich ein Flug-Spezialist, gewann überraschend. "Es ist verrückt", sagte der 26-Jährige bei Eurosport: "Das waren vielleicht meine zwei besten Sprünge der ganzen Saison." Für Gastgeber Norwegen war es im zehnten Wettkampf der WM bereits die siebte Goldmedaille.
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108 Meter! Lindvik springt Schanzenrekord in Trondheim

Quelle: Eurosport

Der bei der Vierschanzentournee erfolgreiche Gesamtweltcupführender Daniel Tschofenig (Österreich) verspielte im ersten Durchgang mit 97 Metern eine Medaillenchance und wurde nach 96,5 Metern im zweiten Sprung nur 21., einen Platz hinter Titelverteidiger Piotr Zyla (Polen/104,5 m/96,5 m), der 2021 und 2023 gewonnen hatte.
Timi Zajc (Slowenien) verpasste mit 93 m (37.) sogar den zweiten Durchgang - ebenso wie der Norweger Kristoffer Eriksen Sundal (93,5 m/33.).

Wellinger Experte auf der Normalschanze

Für die DSV-Adler war es nach schwierigen Wochen insgesamt ein fulminantes Comeback.
Nach einem überragenden Saisonstart mit fünf Siegen von Paschke und einem Erfolg von Wellinger in den ersten acht Springen waren die deutschen Athleten tief in die Krise gerutscht und weit hinter die Besten zurückgefallen. Die Normalschanze brachte aber wieder einmal den erhofften Aufschwung.
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Boom! Geiger segelt auf 105,5 Meter

Quelle: Eurosport

Der 29 Jahre alte Wellinger ist ein Experte für den kleineren Schanzentyp: Wellinger hatte bereits 2017 in Lahti und 2023 in Planica von der Normalschanze WM-Silber gewonnen. Zudem gelang ihm 2018 in Pyeongchang mit dem Olympiasieg auf der "kleinen" Schanze sein bislang größter Karriere-Erfolg.

Wellinger baut Medaillensammlung aus

Geiger holte indes bei der Heim-WM 2021 in Oberstdorf Normalschanzen-Silber und 2023 Bronze.
Dazu kommen beim 32-Jährigen fünf WM-Goldmedaillen im Team (davon dreimal im Mixed) sowie von der Großschanze Silber (2019 in Seefeld) und Bronze (2021). Bei Olympia steht er bei einmal Silber (Team 2018) und zweimal Bronze (Großschanze und Team 2022 in Peking).
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Geiger nach Platz vier: "Es ist schade, aber ..."

Quelle: Eurosport

Wellinger war 2018 auch Olympia-Silber-Gewinner im Team sowie auf der Großschanze. 2014 gewann er in Sotschi mit dem Team die Goldmedaille. Bei Weltmeisterschaften triumphiert er zudem 2017 und 2023 im Mixed. 2017 kam noch Silber auf der Großschanze dazu.
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Schmitt nimmt eigenen Song auf - und isst Lachs

Quelle: Eurosport


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