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Rolf-Kalb-Blog: Der erleichterte Champion Barry Hawkins und das Orga-Team - der König von Nürnberg
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Publiziert 29/08/2023 um 14:52 GMT+2 Uhr
Es kommt immer mal wieder vor, dass sich die ganze Snookerwelt mit einem Turniersieger freut. Das ist auch bei dem Triumph von Barry Hawkins beim European Masters in Nürnberg der Fall. Der 44-Jährige ist ein Sympathieträger, was er auch nach seinem Finalsieg über Judd Trump bewiesen hat, meint Eurosport-Kommentator Rolf Kalb in seinem neuen Blog. Vor allem aber war Hawkins erleichtert.
Der Druck fällt ab: Hawkins holt den Titel in Nürnberg
Quelle: Eurosport
Sechseinhalb Jahre hat Barry Hawkins darauf warten müssen, dass ihm endlich mal wieder ein Pokal überreicht wird.
Als ich ihn in Nürnberg nach dem Finale des European Masters interviewt habe, da war seine Erleichterung nicht zu übersehen. Eine große Last war da von ihm abgefallen. "Es hat Zeiten gegeben, da habe ich nicht mehr daran geglaubt, noch einmal einen Titel zu gewinnen", gestand er.
Hawkins war so überwältigt, dass er noch nicht einmal realisiert hatte, was dieser Sieg wirklich bedeutet. Ich hatte ihm ja noch in der Arena gesagt, dass er in die Top 16 der Rangliste zurückgekehrt sei. Das hat er gar nicht mitgekriegt.
Als ich ihm das dann später am Abend noch einmal sagte, ging wieder ein Strahlen über sein Gesicht. Dass er sein Saisonziel so schnell erreicht, damit hat er wohl nicht gerechnet.
Hawkins greift nach den großen Turnieren
Und es ist ja nicht nur der Ranglistenplatz, der zählt. Er wird jetzt im November beim Champion of Champions dabei sein und auch die Teilnahme beim World Grand Prix ist ihm nicht mehr zu nehmen.
Wahrscheinlich reicht es auch für die Teilnahme bei der Players Championship. Setzplätze bei der UK Championship und der Weltmeisterschaft sind nun ebenfalls viel wahrscheinlicher für ihn geworden, ebenso wie die Teilnahme beim Masters.
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Kuriose Doppel-Rote: Trump marschiert zum nächsten Century
Quelle: Eurosport
Warum Barry Hawkins so viele Sympathien genießt, das hat er auch nach seinem Triumph demonstriert. Wir vom Orga-Team haben uns nach dem Aufräumen nämlich noch zusammengesetzt, um die anstrengende Woche ausklingen zu lassen.
Mittendrin: Barry Hawkins, der gemeinsam mit uns geredet, gelacht und natürlich auch ein Glas getrunken hat und sich noch einmal bei allen bedankt hat. So etwas erlebt man nicht häufig.
Kein Zweifel: Hawkins ist der König von Nürnberg
Verdient war der Sieg allemal. Natürlich hat er im Endspiel auch von Fehlern von Judd Trump profitiert. Vor allem bei seinen Safeties erlaubte sich Trump in entscheidenden Momenten ein paar Schwächen. Aber dass Hawkins spielerisch überlegen und an diesem Tag der bessere Spieler war, daran gibt es keinen Zweifel.
Entscheidend waren natürlich vor allem der letzte Frame am Nachmittag und der erste am Abend. Das waren Frames, die Trump unbedingt hätte gewinnen müssen. Dann hätte sich das Finale auch anders entwickeln können.
Aber das war der zentrale Punkt beim Triumph von Hawkins: Er hat mit dem Druck besser umgehen können und dem Druck standgehalten. Und zwar nicht nur im Finale, sondern auch die gesamte Woche über. Das war eine Qualität, die ihm früher oft fehlte.
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Hawkins triumphiert in Nürnberg
Fotocredit: Eurosport
Judd Trump war natürlich nach seiner Endspiel-Niederlage enttäuscht. Aber ich denke, die Woche in Nürnberg war eine gute Grundlage für ihn, um in dieser Saison wieder an alte Zeiten anknüpfen zu können. Spielerisch hat er sich in Franken besser präsentiert als in der vergangenen Saison und einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Er hat sein eigenes Spiel wiedergefunden.
Bei Eurosport geht es mit Snooker mit dem Shanghai Masters weiter. Ab dem 11. September übertragen wir eine ganze Woche lang das erste Turnier, das seit fast vier Jahren Corona-Pause in der Volksrepublik China stattfindet. Die Spieler freuen sich schon auf die Rückkehr nach China. Und ich freue mich auch schon. Die Saison 2023/24 verspricht, endlich mal wieder eine halbwegs normale Saison zu werden.
Herzliche Grüße
Ihr Euer Rolf Kalb
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Quelle: Eurosport
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