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Rolf-Kalb-Blog: Monster, Maschine, Judd Trump - eine beeindruckende Serie hält bei Northern Ireland Open an

Rolf Kalb

Update 30/10/2023 um 17:38 GMT+1 Uhr

Titel-Triple. 20 Matches in Folge gewonnen. Allen Belastungen zum Trotz scheint Judd Trump nicht zu stoppen. Seine Siegesserie ist furchteinflößend. Dabei hat kein Snooker-Profi in den letzten vier Wochen mehr Belastungen wegstecken müssen als Trump. Eurosport-Kommentator Rolf Kalb ist sich in seinem aktuellen Blog nicht sicher, ob er Trump ein Monster oder eine Maschine nennen soll.

Trump macht Titel-Triple mit Century klar: "Was für ein Abschluss!"

Monster? Maschine? Als was soll man Judd Trump eigentlich bezeichnen? Fest steht: Im Moment ist er mit Abstand der beste Spieler der Welt. Die Zahlen sind beeindruckend. 20 Matches bei Ranglisten-Turnieren in Folge gewonnen. Das ist angesichts der Konkurrenzsituation eine größere Leistung als die Serie von 38 Siegen von Ronnie O’Sullivan in seiner Anfangszeit als Profi oder die 36 Siege in Folge von Stephen Hendry 1990/91.
Gleichzeitig hat er das Titel-Triple komplett gemacht. Als erst fünfter Spieler und erster seit zehn Jahren. Der vierte Nordirland-Titel insgesamt fällt dabei fast gar nicht mehr ins Gewicht, obwohl auch das natürlich eine stolze Zahl ist. Wo soll das enden? Keine Ahnung. Es kann sein, dass die Serie im nächsten Match reißt. Es kann aber auch sein, dass er bei der International Championship ebenfalls den Titel holt.
Wer will das ausschließen? Er wäre dann erst der zweite Spieler, der vier Turniersiege in Folge schafft. Stephen Hendry hatte 1990 gar fünf Mal in Folge triumphiert. Aber das war eine andere Ära.
Beeindruckend sind auch noch andere Zahlen: In den sieben Jahren bis zu den Northern Ireland Open 2018 hat er acht Turniere gewonnen. 2018 in Belfast begann dann seine große Zeit: In den fünf Jahren seitdem hat er 18 Titel geholt, hat 18 von 82 Ranglisten-Turnieren gewonnen. Eine beeindruckende Rate. Hinzu kommen noch seine beiden Masters-Titel 2019 und 2023.
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Vierter Triumph in Belfast: Trump nimmt Trophäe entgegen

Trump siegt in Belfast zweimal im Decider

Aber es ist natürlich nicht so, dass Judd Trump in seinen letzten 20 Matches alle Gegner an die Wand gespielt hätte. Darauf hat er auch selber hingewiesen. Klar: Im Finale gestern hat er spätestens ab dem fünften Frame den bedauernswerten Chris Wakelin förmlich niedergewalzt.
Aber alleine in Belfast setzte er sich zweimal erst in einem Decider durch. Das ist immer eine 50:50-Chance. Und wenn John Higgins bei den English Open oder Barry Hawkins im Nordirland-Halbfinale ihre Chancen genutzt hätten, dann wäre das Titel-Triple auch geplatzt.
Gestern war er in der Abendsession auf jeden Fall voll im Tunnel. Er selber hat gesagt, dass das beste Gefühl in seiner Siegesserie gewesen sein. Aber er kann eben auch anders. In Brentwood brauchte er gegen Zhang Anda ein veritables Comeback. In Wuhan musste er sich im Endspiel heftigster Gegenwehr von Ali Carter erwehren.

Keine große Verschlaufpause für Trump

Da waren Biss und Willenskraft gefragt. Trump hat geliefert. Er kann sich auch reinknien. Er kann auch einen Arbeitssieg landen. Er will einfach gewinnen. Egal wie. Hinzu kommt: Mittlerweile haben die Gegner auch Angst vor ihm. Das hat er sich erarbeitet.
Irgendwann muss natürlich auch einem Judd Trump mal die Puste ausgehen. Das ist unausweichlich. Die 20 Matches, die er jetzt innerhalb von vier Wochen gewonnen hat, sind ein mörderisches Programm. Es ist nicht alleine die körperliche Belastung, die das Programm so anstrengend macht, sondern vor allem die mentale Herausforderung. Und die Reisestrapazen waren auch enorm.
Die Pause jetzt ist nicht wirklich lang. Schließlich muss er schon am Sonntag wieder ran, und er muss auch erst einmal nach Tianjin kommen. Bei der International Championship ist er Titelverteidiger; 2019 nahm er im Finale Shaun Murphy mit 10:3 auseinander. Wie lange dauert Trumps Siegesserie noch an? Ich weiß es nicht. Aber ich freue mich darauf, es zu beobachten.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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"Magisch": Trump brilliert mit Century im Finale gegen Wakelin

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