Snooker - Rolf-Kalb-Blog: Alexander Ursenbacher schlägt zurück - Umut Dikme scheitert bei Q School knapp

Alexander Ursenbacher ist mittlerweile schon ein Routinier in Sachen Q School. Schon zum vierten Mal hatte er durch diese Mühle gehen müssen, um sich einen Platz unter den Profis zu sichern. Entsprechend erleichtert war er nach seinem Erfolg im ersten Event der Q School in Leicester und versprach: "Mein Problem war immer meine Disziplin. Wenn ich gut arbeite, dann kommen auch die Ergebnisse."

Fünf der zwölf Qualifikanten haben bereits Maintour Erfahrung. Neben Ursenbacher, Grace, Pullen und Burns gehört auch Oliver Brown dazu, der nach einem Jahr Pause die Rückkehr schaffte. David Grace übrigens hatte beim ersten Event in der letzten Runde noch knapp mit 3:4 gegen Ursenbacher verloren, war dann aber beim zweiten Event erfolgreich.

Sieben Spieler sind dagegen komplette Tour-Neulinge. Damit ist die Quote in diesem Jahr relativ hoch. Zu den Neulingen gehört auch Mateusz Baranowski aus Polen. Der hatte eigentlich sein Engagement als Spieler schon zurückgeschraubt und kümmerte sich als Trainer um den polnischen Nachwuchs. Trotzdem biss er sich jetzt durch.

In Leicester lösten mit Fergal Quinn und Connor Benzey auch zwei Youngster das Ticket für die Welt der Profis. Fergal Quinn kommt aus Nordirland und versucht bereits seit 2018, auf die Tour zu kommen. Bei der WSF-Weltmeisterschaft in diesem Jahr in Marokko erreichte er immerhin das Halbfinale. Der 23-jährige Connor Benzey gilt als eines der größten englischen Talente. Schon 2019 hatte er die U17-Europameisterschaft gewonnen, schaffte aber erst jetzt den Sprung auf die World Snooker Tour.

Bei der Q School für die Region Asien-Pazifik gingen alle vier Tickets an Tour-Neulinge. Chatchapong Nasa (Thailand), Liu Wenwei, Xu Yichen und Zhao Hanyang (alle China) setzten sich dort durch. Damit vergrößert sich das chinesische Kontingent auf der Tour noch einmal beträchtlich.

Knapp gescheitert ist dagegen Umut Dikme. Der 25-jährige Deutsche schaffte es im ersten Event bis in die letzte Runde, zog da aber mit 2:4 gegen Liam Pullen den Kürzeren. Im zweiten Event scheiterte er in der vorletzten Runde mit 3:4 gegen Andrew Pagett.

Obwohl er das Maintour-Ticket knapp verpasst hat wird Dikme in der kommenden Saison trotzdem bei vielen Turnieren spielen können. Dikme führt nämlich die Rangliste der Q School an und ist damit erster Nachrücker, wenn ein offizieller Profi auf einen Start bei einem Turnier verzichtet. Das passiert durchaus relativ häufig.

Umut Dikme war es auch, der die lange Karriere von Anthony Hamilton beendete. Dikme schlug Hamilton im zweiten Event in der dritten Runde mit 4:2. Hamilton kündigte danach an, seine Spieler-Karriere nun zu beenden und als Trainer zu arbeiten.

Hamilton hatte seit 1991 ununterbrochen auf der Maintour gespielt. Seinen größten Erfolg feierte der 53-Jährige Anfang 2017, als er vor den Augen seiner Eltern in Berlin das German Masters gewann. Hamilton galt in der Frühphase seiner Karriere als sehr offensiver Spieler. Ronnie O’Sullivan bezeichnete sein Lochspiel gar als "phänomenal". Später warfen ihn dann aber eine degenerative Erkrankung seiner Halswirbelsäule sowie Augenprobleme zurück und er musste sein Spiel drastisch umstellen.

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