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Ronnie O'Sullivan kritisiert scharf: Snooker "wahrscheinlich in schlechtestem Zustand aller Zeiten"

Patrik Eisenacher

Update 21/03/2023 um 19:53 GMT+1 Uhr

Ronnie O'Sullivan hat den Snooker-Sport scharf kritisiert. Dieser sei "in dem schlechtesten Zustand aller Zeiten", sagte 47-Jährige auf dem WST-Classic-Event in Leicester zu "The Sportsman". Damit brachte O'Sullivan die Snooker-Welt nur einen Monat vor der WM (15. April bis 1. Mai in Sheffield) in Aufruhr. Die World Snooker Tour (WST) konterte dem Engländer in einem Statement an Eurosport.

Ronnie O'Sullivan strebt in Sheffield die Titelverteidigung

Fotocredit: Getty Images

Als Beispiel für den schlechten Zustand nannte O‘Sullivan das aus finanziellen Gründen abgesagte Turkish Masters in Antalya. Das Turnier hätte vom 13. bis 19. März stattfinden sollen.
"Es werden mindestens 50 Millionen weitere Pfund (rund 56,73 Millionen Euro; Anm. d. Red.) benötigt, nur um eine ordentliche Tour auf die Beine zu stellen. Wenn man sich die Zahlen ansieht, sieht es schlecht aus. Mit 10 Millionen Pfund Preisgeld für 25 Events und 128 Spieler pro Jahr wird es niemals gut werden", sagte O'Sullivan.
Außerdem bezog er sich auf den Wettskandal im Snooker, bei dem die World Professional Billiards and Snooker Association (WPBSA) Anfang Januar 2023 zehn Spieler verurteilte.
Der sechsfache Weltmeister forderte außerdem bessere Organisatoren und nannte die Formel 1 als Vorbild.

Snooker-Organisatoren "nicht gerade die hellsten Kerzen"

Der 47-Jährige kritisierte die Organisatoren der WST aufs Äußerste: "Die Leute, die diesen Sport managen, sind auch nicht gerade die hellsten Kerzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie da wieder rauskommen. Aber du musst nicht Einstein sein. Das Image dieser Sportart ist aktuell das eines Pub-Sports."
Außerdem kritisierte er die Spielorte, die "billig" anmuten würden und ihren früheren Charme verloren hätten.
Vor wenigen Monaten hatte O'Sullivan geäußert, dass er nicht wolle, dass seine Kinder mit Snooker anfangen.

WST kontert O'Sullivan in Statement an Eurosport

Die World Snooker Tour (WST) reagierte auf die Vorwürfe O'Sullivans in einem Statement an Eurosport: "Letzte Woche hatten wir ein konstruktives Meeting mit den Spielern, bei dem wir unsere Vision für die Zukunft des Snooker mitgeteilt haben und wichtige Themen der Spieler angesprochen haben. Leider entschied sich Ronnie, nicht zu kommen."
Außerdem wies die WST darauf hin, dass sie sich um viele der von O'Sullivan angesprochenen Probleme kümmern würde, entgegnete aber auch: "Wir haben in dieser Saison bei den meisten unserer Veranstaltungen Rekorde bei den Ticketverkäufen aufgestellt und unser weltweites TV- und Digitalpublikum ist größer denn je."
Auch die Preisgelder im Vereinigten Königreich seien seit der Pandemie gestiegen.

O'Sullivan aktuell verletzt

Im September 2022 führten die WST und die WPBSA zudem ein "finanzielles Sicherheitsnetz" ein. Dieses sorge dafür, dass jeder Spieler mindestens 20.000 Pfund pro Jahr erhalten würde.
Zu Beginn des Monats hatten bereits der 31-jährige Engländer Jack Lisowski und der 41-jährige Australier Neil Robertson die Organisation kritisiert. Lisowski forderte, die Tour aus finanziellen Gründen zu halbieren und Robertson sagte, dass Snooker eine "ordentliche Spielervereinigung" brauche.
Die Snooker-Legende O'Sullivan hatte sich vom WST Classic in Leicester nach der ersten Runde wegen einer Ellbogenverletzung zurückgezogen. Ob "The Rocket" bei der WM in Sheffield antreten kann und will, steht noch nicht fest. Dort könnte der Engländer seinen achten WM-Titel gewinnen und Rekordhalter Stephen Hendry überholen.
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Heute vor vier Jahren: O'Sullivan spielt 1000. Century

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