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Judd Trumps Rückkehr zu alter Stärke mit dem Sieg beim Turkish Masters - das Wie ist entscheidend

Rolf Kalb

Update 15/03/2022 um 08:39 GMT+1 Uhr

Dass Judd Trump das Turkish Masters gewonnen hat ist für sich noch keine große Nachricht. Dass Trump wieder in den Kreis der Sieger zurückkehrt war über kurz oder lang zu erwarten; dafür ist er einfach zu gut. Das Wie ist dabei eigentlich entscheidend. "Heute Abend habe ich wieder so gespielt wie die letzten zwei oder drei Jahre", gestand der erleichterte Champion im Interview mit World Snooker.

Judd Trump celebrates at the Turkish Masters

Fotocredit: Getty Images

Aber es war nicht so, dass am Abend einfach alles passte und diese Leistung aus dem Nichts kam. Was der Schlüssel zu dieser Leistung war verriet er auch: Er habe schon im Halbfinale wieder eine bessere Form gefunden. Dass er nach der ersten Session des Finales dann mit 5:3 geführt hat nahm zusätzlich etwas Druck heraus.
Die Clearance im ersten Frame des Abends, als er trotz der 60 Foulpunkte mit einer 88 auf 6:3 erhöhte, sei dann die Initialzündung gewesen. Und tatsächlich: Danach ist er dann ja auch richtig durchgestartet.
"Das war das erste Mal in dieser Saison, dass mir mein Snooker Spaß gemacht hat", gestand er denn auch. Man kann es gut nachvollziehen. Es ist auch ein perfekter Zeitpunkt, um die Form zu finden: Bei den Gibraltar Open will er sich erneut den Gesamtsieg in der European Series sichern und kann dann die hohen Ziele angehen, die Tour Championship und vor allem natürlich die Weltmeisterschaft.
Dabei war die Woche in Antalya alles andere als ein Strandurlaub für ihn. Nach seiner Final-Niederlage bei den Welsh Open ist er müde und ausgepowert in der Türkei angekommen. Das hat man seinem Spiel auch angemerkt. Trotz des 5:0 zum Auftakt über Michael Georgiou lieferte er Stückwerk ab. Hohe Breaks, sonst sein Markenzeichen, blieben Mangelware.
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Weltklasse! Trump spielt Maximum Break im Finale

Trump profitiert von der Angst vor dem Sieg

Um ehrlich zu sein: Sowohl gegen Liang Wenbo als auch gegen Zhou Yuelong hätte er ausscheiden müssen. Da hat er davon profitiert, dass seine Gegner im entscheidenden Moment Angst vor dem Sieg bekommen haben. Aber vor allem hat ihn unbändiger Wille durch diese Matches getragen. Das ist ja nicht die schlechteste Eigenschaft eines Champions.
Dass die Dominanz der letzten Jahre nicht ewig anhalten würde war klar. Irgendwann kommen halt mal die Negativerlebnisse, die die beinahe schon roboterhafte Sicherheit bröckeln lassen. Und dann führt das eine zum anderen. Das Ergebnis ist eine solche Durststrecke, wie Trump sie mitgemacht hat (wobei viele anderen über Ergebnisse wie Trump sie über diese Durststrecke hatte überglücklich gewesen wären).
Was Judd mitgemacht hat ist normal. Diese Erfahrung mussten alle Top-Spieler machen. Das ist auch keine Schande. Wichtig ist es, da wieder rauszufinden. Das zeichnet die Großen aus. Und Judd Trump hat das geschafft.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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"Triumphales Ende": Trump macht Sieg bei Turkish Masters perfekt

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