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World Open: Ronnie O’Sullivan und Judd Trump sind beinahe unheimlich - zehn Siege für Erfolgsduo

Rolf Kalb

Update 25/03/2024 um 20:50 GMT+1 Uhr

Als "beinahe unheimlich" bezeichnet Eurosport-Kommentator Rolf Kalb die Siegesserie von Judd Trump und Ronnie O’Sullivan in dieser Saison. Zehn der 20 Titel in dieser Saison haben die beiden unter sich ausgemacht. Das hat natürlich Gründe. Das ist einer der Aspekte, mit denen Kalb sich in seinem Rückblick auf die World Open in seinem aktuellen Blog beschäftigt.

"Braucht er beide Hände für": Trump gewinnt 28. Karriere-Titel

Es ist schon ein bisschen unheimlich. Bei den 20 Turnieren, die bisher in dieser Saison gespielt wurden, haben zehn Mal Ronnie O’Sullivan oder Judd Trump den Titel geholt. Beide habe je fünf Mal triumphiert. Da müssen sich alle anderen schon fragen, was die beiden haben oder besser machen, damit sie ihrer Konkurrenz so weit voraus sind.
Judd Trump hat in der letzten Woche beim World Open und vor allem im Finale wieder gezeigt, was ihn so erfolgreich macht. Er hat ja wahrlich nicht immer überragend gespielt, wie er selber auch immer wieder betont hat.
Klar: Gegen einen Judd Trump in Top-Form ist kaum ein Kraut gewachsen, gerade über längere Distanzen. Dann ist er einfach zu gut. Da kann kaum jemand mithalten. Wenn er einen richtigen Lauf hat, dann braucht der Gegner schon ein überirdisches Safe-Spiel, um dagegenzuhalten. Irgendwann wird immer ein langer Ball möglich sein.
Aber auch in den anderen Phasen ist ihm schwer beizukommen. Das liegt natürlich zum einen an seiner spielerischen Qualität, die auch bei seinem B-Spiel noch sehr hoch ist. Das liegt aber auch an schierer Willenskraft und an Matchhärte. Das sind zwei Aspekte, die man eigentlich nicht trainieren kann. Das hat man oder man hat es nicht.

Trumps neue Ausgeglichenheit wird zum Vorteil

Einen entscheidenden Punkt hat er selber nach seinem Triumph von Yushan im Gespräch mit der World Snooker Tour angesprochen: "Mit zunehmendem Alter habe ich gelernt, mich nicht selber zu bestrafen, wenn ich leichte Bälle verschieße."
Man müsse das, so führt er weiter aus, sofort vergessen und hinter sich lassen: "Gehe zurück zu deinem Platz und warte auf die nächste Chance." Soll man dies Gelassenheit nennen? Auf jeden Fall hilft es, das, was passiert ist, hinter sich zu lassen. Ändern kann man es sowieso nicht. Aber die Ausgeglichenheit, die daraus erwächst, ist ein unschätzbarer Vorteil.
Ding Junhui wird sicher über sein Spiel im Finale der World Open enttäuscht sein. Vor allem in der ersten Session war das seine schlechteste Leistung in der gesamten Woche. Ich kann mir gut vorstellen, dass er in seinem knallharten Halbfinale zu viel Kraft gelassen hat und vor allem noch mental ausgelaugt war. In der Abendsession war er dann ja frischer und hielt prompt mit.
Seine Form scheint zu passen. Was der chinesischen Snooker-Legende aber noch fehlt ist Konstanz. Und die braucht man bei der Weltmeisterschaft unbedingt.
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Machtdemonstration in Frame zehn: Trump räumt den Tisch ab

Robertson in Top-Form ist mehr als ein Gewinn

Zu den Gewinnern der Woche in Yushan gehören für mich auch die unterlegenen Halbfinalisten. Neil Robertson hat in der Vorschlussrunde ja nur denkbar knapp den Kürzeren gezogen. Im zehnten Frame verpasste er die Stellung ja nur um Zentimeter. Hätte das geklappt, dann hätte er locker gewinnen können.
Seine Form ist wieder da. Er muss in den letzten Wochen sehr viel richtig gemacht haben. Für Snooker ist das eine gute Nachricht. Ein Neil Robertson in Top-Form ist mehr als ein Gewinn für Snooker.
Jackson Page hat im ersten Halbfinale seiner Karriere Lehrgeld bezahlen müssen. Er war einfach nicht vorbereitet auf diese Situation. Da kann man sich auch nicht drauf vorbereiten. Da braucht man Erfahrung. Aber er hat gezeigt, dass er das Zeug zu einem Champion hat, und er hat auch demonstriert, wie attraktiv sein Spiel ist.
Die letzten Wochen der Saison liegen nun vor uns. Aber die haben es in sich. Erst geht es bei der Tour Championship um einen prestigeträchtigen Titel, und dann stehen natürlich die Snooker-Festspiele namens Weltmeisterschaft im Crucible Theatre an. Eurosport überträgt die WM-Qualifikation bei discovery+. Die WM-Endrunde zeigen wir dann wieder ausführlich auf allen Plattformen.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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